(openPR) Die historische Altstadt in Plauen mit ihrem großzügig gestalteten Altmarkt hat in ihrer Geschichte immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Gehen wir 100 Jahre zurück in eine Zeit, als König Albert von Sachsen regierte, als die Plauener Spitze Weltruhm erlangte und die Stadt Plauen zu einer weltoffenen, reichen und kulturell engagierten Großstadt avancierte. Viele wunderbare Baudenkmäler mit ihren Maßwerken des Jugendstils zeugen davon.
Der Altmarkt vor dem historischen Rathaus war immer die gute Stube Plauens. Ein mächtiges Reiterstandbild "König Albert" zierte ihn, 1907 wurde es eingeweiht. Hier fanden Märkte statt, hier flannierte man, hier erlebte man nach dem 1. Weltkrieg die politischen Umbrüche zur nationalsozialistischen Bewegung. Die zerstörerischen Angriffe und Bombardierungen am Ende des 2. Weltkrieges, die 75 % der Stadt betrafen, konnten das Standbild König Albert überstehen. Als Zeichen einer reichen und stolzen Vergangenheit trotzte es noch eine Weile den Wirren der Geschichte, diente den Bürgern von Plauen als Anker für ein gewohntes Stadtbild neben Schutt und Asche. Aber nur eine kurze Weile.
Wie auch alle anderen Gebiete, die anschließend unter die sowjetische Militäradministration fielen, traf Plauen das "Vor-DDR" und nachkriegsostdeutsch-spezifische Schicksal. Im Frühjahr 1946 wurde das Reiterstandbild König Alberts auf dem Altmarkt vom damaligen Bauamt demontiert. Für viele Plauener war diese Epoche eine haltlose Situation. Es schien, als gingen alle kulturellen Werte verloren.
Exemplarisch für viele steht Hans Löwel, der in Plauen aufgewachsen war. Später erlangte er mit der Generalvertretung für Plauener Spitze in der BRD zu einem ansehnlichen Wohlstand. Seine Frau Edith, frühere Soubrette in Plauen unterstützte ihn dabei, Kunst und Kultur in Plauen zu fördern. Der Erhalt kultureller Werte lag ihnen ganz besonders am Herzen. Hans und Edith Löwel verfügten in der Hans-Löwel-Stiftung, auf dem Altmarkt Plauens wieder eine Erinnerung an das Reiterstandbild König Albert zu errichten.
Die Stadt Plauen und die Hans – Löwel – Stiftung lobten daher 2006 einen bundesweiten Realisierungswettbewerb aus. Einstimmig wurde der Entwurf von Norbert Marten aus Westerstede / Oldenburg zur Realisierung von einer fachkompetenten Jury augelobt.
Am 13.11.2007 wurde der Brunnen feierlich durch Oberbürgermeister Oberdorfer seiner Bestimmung übergeben.
Der König-Albert-Brunnen ist der Plauener Brückenschlag über 100 Jahre deutscher Geschichte, ein Ausgleich von Höhen, Tiefen und Schrägenlagen:
Die politischen Schachzüge haben einst König Albert und später auch sein Reiterstandbild schachmatt gelegt. Die Demokratie und die Plauener bilden die jetzige Plattform, die historische Erinnerung zu wahren und neue Geschichte zu leben.
Metaphorisch thematisiert er das „Königliche Spiel“ in Form eines angedeuteten Schachspiels mit all seinen Interpretationsmöglichkeiten. Aus den Brüchen und Lücken der schachbrettähnlichen Plattform, die Plattform der zeitgeistigen Akteure, sprudelt munter und lebendig das Wasser und fällt in/auf den Altmarkt zurück.
Ein neues „Königliches Spiel“ auf dem Altmarkt in Plauen beginnt.
Die Könige - "König Albert" und ein weiterer "König" - sitzen erhaben außerhalb des Spielfeldes, erinnern oder beobachten. Vielleicht sind diese Könige auch die Wächter der kulturellen Werte in der deutschen Zukunft?
Jedenfalls hatten König Albert und Hans Löwel die Liebe zu Kunst und Kultur gemeinsam. Beide waren große Förderer in kulturellen Bereichen.
Die Akteure des neuen „Königlichen Spiels“ bestimmen heute die Geschichte von morgen.
Sie setzen Werte, bewahren Sie und geben sie nachfolgenden Generationen weiter.
Menschliche Figuren kommunizieren auf der Plattform des Brunnens, kommunizieren in der guten Stube von Plauen und .... man sollte auch globaler denken, denn... Plauen liegt im Herzen Europas.
Weiterführende Informationen
Die Rede zur Einweihung von Norbert Marten:
http://www.norbert-marten.de/media/Rede$201.htm
Mehr zum König-Albert-Brunnen von Norbert Marten:
http://www.norbert-marten.de/40987/72001.html
Stadt Plauen
http://www.plauen.de
KulturundKunst
Christel Mandos-Feldmann
Kultur und Kunstberatung
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