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Ägypten: Vierter Foltertod in ägyptischen Gefängnissen im Jahr 2007

24.09.200716:42 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Ägypten: Vierter Foltertod in ägyptischen Gefängnissen im Jahr 2007
EOHR: 567 Fälle von Folter in ägyptischen Polizeistationen. Bild: english.aljazeera.net
EOHR: 567 Fälle von Folter in ägyptischen Polizeistationen. Bild: english.aljazeera.net

(openPR) Polizei foltert Gefangenen mit Tritten und Peitschenschlägen zu Tode

Kairo / Frankfurt am Main, 24. September 2007 – Am 19. September ist in der Bandar Fayum Polizeistation in Al Fayum ein Gefangener ums Leben gekommen, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Der Ägypter wurde inhaftiert, weil er versucht hatte, einem jungen Mann zu helfen, der von Polizisten in Zivilkleidung verfolgt worden war. Er wurde von den Polizisten aufgrund seiner Intervention geschlagen und auf ihre Polizeistation gebracht. Dort wurde er getreten und mit Peitschen misshandelt, bis er im Fayum General Hospital aufgrund innerer Blutungen verstarb. Die IGFM fordert die Regierung Mubarak auf, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen und sich für die Hinterbliebenen demonstrativ einzusetzen.



Der verstorbene Altmetallhändler Mohammed Goma’a Hassan al-Dashouri wurde am 4. September in Al Fayum festgenommen. Auf der Polizeistation wurde er geschlagen und gefoltert, bis er ins Krankenhaus gebracht werden musste, berichtet sein Anwalt Eid Said. Der Bericht des Krankenhauses Fayum General Hospital, in dem al-Dashouri starb, weise innere Blutungen, eine Gehirnerschütterung und Risse in der Leber und der Milz als Todesursachen aus. Die Berichte der Polizei über die Ursache der Verletzungen sind äußerst widersprüchlich. In einem Report heißt es, al-Dashouri wurde in einer Straßenschlägerei verletzt und in einem anderen werden die Verletzungen mit einem Sturz erklärt.

Der Bruder des Verstorbenen hat die Polizisten Osama Goma’a und Moataz Abdel Mongi beim Generalstaatsanwalt angezeigt. Diese Männer hätten seinen Bruder zu Tode gefoltert und später seiner Schwägerin 150.000 EGP (ca. 20.000 Euro) angeboten, damit sie die Anklage zurückziehen. Die Hinterbliebenen al-Dashouris, sein Bruder sowie seine Frau und drei Kinder (der 15jährige Mahmoud, die 13jährige Yasmin und der 4jährige Sherif) lehnten das Bestechungsgeld ab und haben eine Autopsie verlangt, welche am Freitag den 28. September durchgeführt werden soll.

Folter in ägyptischen Gefängnissen ist keine Seltenheit, so die IGFM. Die Egyptian Organization for Human Rights (EOHR) veröffentlichte im August einen Bericht, der 567 Fälle von Folterungen in Polizeistationen seit 1993 dokumentierte. 167 von diesen Fällen wären Todesfälle, so die EOHR. Dieses Jahr erhielt die Organisation schon Informationen zu 26 Folterfällen, von denen 3 Todesfälle waren. Dieser bildet somit in diesem Jahr den vierten bekanntgewordenen Todesfall.

Die IGFM kritisiert die Verhältnisse in ägyptischen Gefängnissen scharf und fordert die Regierung Hosni Mubaraks auf, sich unverzüglich dieser Lage anzunehmen und sich demonstrativ gegen die Folter, die in Gefängnissen herrscht, einzusetzen. Ägypten ist Mitglied im UN-Menschenrechtsrat, was die Regierung Mubaraks in besonderer Weise verpflichtet, die Menschenrechte zu gewährleisten.

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