(openPR) Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin im Wandel. Aufgrund konjunktureller Unsicherheiten und Zurückhaltung bei Neueinstellungen sprechen Personalverantwortliche von einem Arbeitgebermarkt: Unternehmen können aus einer großen Zahl qualifizierter Bewerber wählen, während Kandidatinnen und Kandidaten stärker gefordert sind, ihre Positionierung präzise und überzeugend darzustellen. Dabei reicht Fachwissen allein immer seltener aus. Entscheidend ist, wie klar Menschen ihre berufliche Identität kommunizieren und wie souverän sie in Gesprächen auftreten.
„Wer die eigenen Stärken kennt, weiß, wie sie oder er auf andere wirkt und gleichzeitig weiß, welche Arbeitsbedingungen es braucht, um gut zu arbeiten, kann im Jobinterview leichter überzeugen“, sagt Jessica Wahl, Senior Performance Coach und Expertin für Kommunikations- und Bewerbungsstrategien. Sie beobachtet seit Jahren, dass Bewerber ihre fachlichen Kompetenzen zwar kennen, aber Schwierigkeiten haben, diese wirkungsvoll auf den Punkt zu bringen. Vor allem in wirtschaftlich angespannten Zeiten entstehe schnell das Gefühl, sich an jede Stellenausschreibung anpassen zu müssen – ein Fehler, der im Gespräch oft zu Unsicherheit führt.
Unternehmen hingegen achten verstärkt auf Passung, Präsenz und Persönlichkeit. Neben den fachlichen Anforderungen gewinnen Selbstreflexion, eine klare Motivation und kommunikative Stärke zunehmend an Bedeutung. Gerade in Branchen, die aktuell restrukturieren oder ihre langfristigen Strategien neu ausrichten, brauchen Arbeitgeber Mitarbeiter, die Orientierung geben, statt sie zu suchen.
Für Bewerber bedeutet das: Profil zeigen statt sich zu verstecken. „Nur wer mutig ist und größer denkt, macht den nächsten Schritt“, betont Wahl. Mutig zu sein bedeutet nicht, laut aufzutreten, sondern konsistent, klar und glaubwürdig. Dazu gehört auch, berufliche Wünsche offen zu formulieren, seine Grenzen zu kennen und seine Wechselmotivation nachvollziehbar zu erklären.
Eine professionelle Vorbereitung ist somit ein entscheidender Karrierefaktor. Die Fähigkeit, komplexe berufliche Erfahrungen prägnant zu vermitteln, sowie Simulationen realer Gesprächssituationen und die Arbeit an Körpersprache und Stimmwirkung erhöhen nachweislich die Erfolgschancen im Auswahlprozess. Vor allem für Kandidaten, die lange im selben Unternehmen tätig waren oder nach Umstrukturierungen neu starten müssen, kann ein Bewerbungscoaching der Schlüssel zu mehr Selbstsicherheit sein.
In einer Arbeitswelt, die sich schneller verändert als je zuvor, haben Bewerber die seltene Chance, ihre berufliche Geschichte bewusst neu zu schreiben. Wer seine Stärken klar erkennt und bereit ist, gewohnte Denkgrenzen zu verlassen, gewinnt nicht nur im Gespräch, sondern auch im Selbstverständnis. Der Bewerbungsprozess wird so vom Pflichttermin zur persönlichen Standortbestimmung – und damit zu einem Moment, in dem Mut, Klarheit und Haltung mehr bewirken können als die perfekte Antwort.











