(openPR) Für ihre Experimente verwendeten Wissenschaftler des European XFEL und des Max-Planck-Instituts für Kernphysik (MPIK) in Heidelberg sowie sechs weiterer Institutionen in Deutschland, Italien, Portugal und den Vereinigten Staaten hoch geladenes Krypton, Kr26+, dem alle Elektronen bis auf zehn fehlen. „Dadurch konnten wir uns ein klares Bild von dem Prozess machen und unerwünschte Einflüsse anderer Elektronen ausschließen“, sagt Thomas Baumann, Operations Leader an der Experimentierstation SQS, wo die Arbeiten durchgeführt wurden. Die Verwendung dieser Kryptonionen war vorteilhaft, da für beide Schritte der resonanten Anregung von zwei inneren Elektronen die erforderliche Photonenenergie sehr ähnlich ist. So konnte ein einfarbiger Röntgenstrahl mit einer Bandbreite von nur 0,5 % verwendet werden.
„Diese Überlappung der Resonanzenergie hat ihren Ursprung in relativistischen Effekten“, erklärt Moto Togawa, Erstautor der Veröffentlichung in Physical Review Letters. „Sie führen zu einer Verschiebung der Energieniveaus der inneren Elektronen, was eine perfekte Doppelresonanz ermöglicht.“ Nach wenigen Femtosekunden zerfällt der doppelt angeregte Zustand durch Elektronenemission und erzeugt einen höheren Ladungszustand. Im Vergleich zur einfachen Photoionisation führt die doppelt resonante Methode zu einer mehr als 100-fach höheren Photonenabsorption – was die Effizienz erheblich steigert.
Laut José Crespo López-Urrutia, Gruppenleiter am MPIK, „vertieft dieser Effekt nicht nur unser Verständnis davon, wie Licht und Materie unter extremen Bedingungen interagieren, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für hochpräzise Röntgenmessungen.“ Die Wissenschaftler:innen glauben, dass ihre Ergebnisse als effizientes Anregungsschema für zukünftige zeitaufgelöste Experimente unter Verwendung des Zweifarbenmodus des SASE3-Undulators am European XFEL anwendbar sind. Darüber hinaus wäre eine Erweiterung auf Experimente mit harter Röntgenstrahlung unter Verwendung von XFELOs (X-ray Free-Electron Laser Oscillators), wie sie am European XFEL entwickelt werden, denkbar.
wissenschaftliche Ansprechpartner:
Thomas Baumann
Moto Togawa
Chunhai Lyu
Originalpublikation:
DOI: https://doi.org/10.1103/mhks-ktxw












