(openPR) In diesem Jahr lobt das Autorinnennetzwerk HERland zum zweiten Mal das Anne-Goldmann-Stipendium aus.
Die Gesamtzahl der Einsendungen ist deutlich gestiegen: 120 Autorinnen bewarben sich um das Stipendium. Zugleich ist das Niveau der eingegangenen Romanprojekte enorm hoch, die Trefferquote geradezu frappierend.
Erbeten haben wir Texte, die den Blick weiten, das Denken anregen, sich an Themen wagen, die nicht einfach sind, vom Leben handeln, echte Menschen sichtbar machen – am liebsten solche, die nicht wohlaufgehoben sind, die oft im Schatten bleiben, die es schwer haben –, Verhältnisse zeigen, packend und empathisch erzählen, spannend und geschmeidig zu lesen sind. Sprachlich starke Romanprojekte, die sich gegen das unheilvolle Schwarzweißdenken stemmen, den Widersprüchen mit Komplexität gerecht werden und den Menschen mit Respekt.
Die absolute Mehrheit aller Einsendungen hat all diese Kriterien erfüllt! Das ist ein überwältigend klares Zeichen dafür, wie dringend mehr Support für relevante Spannungsliteratur gebraucht wird – die Ideen sind da, das Können auch, die Autorinnen warten nur darauf, erzählerisch auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu reagieren.
Die formale Bandbreite ist enorm: Cozy Crime, Whodunnit, Tiefdunkles, Domestic-, Country- und Urban-Noir, Kinderkrimi und Young Adult, alle Schattierungen von Thriller, historische Stoffe, Gegenwärtiges, Near-Future und Science-Fiction, Fantastik, Experimentelles. Fast ausnahmslos sind Themen und Figuren von aktueller Brisanz. Es ist uns nicht leichtgefallen, die vielen starken Einsendungen auf eine konsensuelle Shortlist einzugrenzen – und die umfasst immer noch über ein Dutzend Projekte!
Hätten wir die Mittel, wir würden am liebsten jedes der folgenden 13 Romanprojekte mit dem Anne-Goldmann-Stipendium fördern. Jedes davon ist relevant und packend, handelt von Wirklichkeit, geht Wagnisse ein, reißt mit und begeistert. Jedes davon sollte eigentlich ein Buch werden, das wir ganz lesen können. Ja, solche Erzählungen braucht es jetzt.
Shortlist zum Anne-Goldmann-Stipendium 2025 (alphabetisch):
– Lara Adam: Refuznik
– Charlotte Bohning: Die Schnitzeljagd
– Diana Doppelbauer: Resi Retard
– Hannah Essing: Heimweh
– Annette Freudling: Tiger im Kreis
– Sandra Freygarten: Vantablack
– Judith Gridl: Alles gelogen
– Beate Hanika: Die vergessenen Früchte des Feigenbaumes
– Ursula Knoll: Das Loch
– Aiga Kornemann: Scholle 14
– Corinna Kraft: Flecken
– Eva Kranenburg: Wer ist Rena?
– Slata Roschal: Und Tote werden auferstehen unverweslich
Die Jury fürs Anne-Goldmann-Stipendium ist in diesem Jahr sechsköpfig und besteht aus Monika Geier, Uta-Maria Heim, Else Laudan, Christine Lehmann, Nikola Anne Mehlhorn und Sophie Sumburane. Jedes einzelne Jurymitglied hat sämtliche Einsendungen geprüft.
Ein wehmütiger Dank geht posthum an unsere Ehrenvorsitzende Doris Gercke, beim letzten Mal noch aktiv in der Jury, die am 25. Juli starb und uns bitter fehlt, aber noch mit einer ihrer letzten Taten sicherstellte, dass wir das Stipendium nun erneut vergeben können.
Großen Dank auch an Gudrun Lerchbaum, die liebevoll die Betreuung und koordinierende Aufbereitung der 120 Einsendungen übernommen und damit der Jury das Arbeiten erst ermöglicht hat.
Unsere Jury tagt nun weiter, um bis zu Annes Geburtstag am 15. November über die endgültige Vergabe des Anne-Goldmann-Stipendiums 2025 zu entscheiden.
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