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Wie Bayern zur Modellregion für digitale Alltagssicherheit werden kann

01.10.202508:53 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Wenn es um digitale Sicherheit geht, fühlen sich viele Nutzende schlicht überfordert. Jedes neue vernetzte Gerät schafft potenzielle Angriffsflächen. Während in Unternehmen eigene Abteilungen mit Kompetenz im Bereich Digitalisierung und digitaler Sicherheit über die Einführung und Nutzung neuer Technologien wachen, fehlt es in privaten Haushalten oft an Wissen, Ressourcen und struktureller Unterstützung.

Die Europäische Union hat den Monat Oktober zum Monat für Cybersicherheit erklärt, um auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam zu machen. Das nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler des bayerischen Forschungsverbunds ForDaySec unter Koordination der Universität Passau zum Anlass für ein Whitepaper. Das Papier skizziert konkrete Szenarien, Forschungsperspektiven und Handlungsoptionen. Es unterstreicht, dass Cybersicherheit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.

Bayern hätte den Forschenden zufolge das Potenzial, im Bereich der digitalen Alltagssicherheit zu einer Modellregion in Europa zu werden. Die an dem Verbund beteiligten Disziplinen listen in dem am 1. Oktober veröffentlichten Whitepaper unter anderem folgende Handlungsempfehlungen auf:
• Informatik: Eine neue Generation von Smart-Home-Anwendungen mit integrierter künstlicher Intelligenz (KI) schafft Komfort, aber auch neue Angriffsflächen. Viele Funktionen von heutigen Smart-Home-Systemen sind als Cloud-Dienste ausgelagert, häufig bei Anbietern außerhalb der EU. Um zusätzliche Sicherheitsmechanismen auch nachträglich einzubauen, sollten KI-Systeme lokal und dezentral auf Endgeräten betrieben werden – in Kombination mit offenen Standards. So bliebe Kontrolle gewährleistet. Forschung und Hersteller sollten dafür gemeinsam Verantwortung tragen.
• Rechtswissenschaft: Händlerinnen und Händler sollten sich in der Lieferkette unbedingt Updates zusichern lassen und sich rechtzeitig juristischen Rat einholen – nicht zuletzt, um die Sicherheit im digitalen Alltag nachhaltig abzusichern.
• Sozialwissenschaft: Es braucht ein systemisches Verständnis von Verantwortung, Rollen und Alltagslogiken, um Sicherheitslösungen wirksam zu gestalten.

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Co-Sprecher und Inhaber des Lehrstuhls für Technische Sicherheit an der Universität Passau, betont: „Nicht alles kann sicher gebaut werden. Aber vieles lässt sich sicher integrieren. Dafür brauchen wir Strategien, die mit Unsicherheit rechnen und mit denen wir trotzdem handlungsfähig bleiben.“

Dr. Henrich C. Pöhls, Geschäftsführer des IT-Sicherheitszentrums der Universität Passau und Forscher am Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt IT-Sicherheit, plädiert für mehr Offline-Fähigkeit der „smarten“ Lösungen: „Smarte Alltagsgeräte senden ständig Daten und sind untereinander vernetzt – ob nötig oder nicht. Wenn man die Netzwerkkommunikation einschränkt oder sogar ganz vom Internet isoliert, schützt man nicht nur seine kritischen Funktionen, sondern kann auch mehr Privatsphäre im digitalen Alltag erreichen. Wir wollen smarte Fähigkeiten auch ›offline‹.“

Beteiligt am bayerischen Verbund ist auch der Passauer Jurist Prof. Dr. Thomas Riehm vom Institut für das Recht der digitalen Gesellschaft. Er fordert: „Digitale Produkte müssen nach dem Kauf weiter betreut werden – nicht nur, um Fehler zu beheben, sondern um Sicherheit über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten. Dafür braucht es dringend Rechtssicherheit und klare Leitplanken für Unternehmen und Verbraucher.“

Die Botschaft des Whitepapers: Verantwortung für digitale Sicherheit darf nicht mehr auf Einzelne abgewälzt werden. Stattdessen sollte diese gesamtgesellschaftlich geteilt, Risiken minimiert und Unterstützung leicht zugänglich gemacht werden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen sich für eine gezielte Förderung der bayerischen Cybersecurity-Forschung aus. Der Freistaat vereine eine starke Industrie, exzellente Forschung und Innovationsmut – nach Ansicht der Forschenden ideale Voraussetzungen, um zu einer Modellregion für andere Bundesländer und Europa im Bereich der digitalen Alltagssicherheit zu werden.

Über den Forschungsverbund ForDaySec

Der Bayerische Forschungsverbund „Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung“ (ForDaySec) untersucht seit April 2022 neuartige technische Verfahren für die Cybersicherheit privater Haushalte, kleiner und mittlerer Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung. Er bringt erstmals Forschung aus Informatik, Rechts- und Sozialwissenschaften zusammen, um Sicherheit systemisch zu denken. Dafür haben fünf bayerische Universitäten ihre Expertise interdisziplinär gebündelt. Gefördert wird der Verbund vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser
Co-Sprecher ForDaySec, Lehrstuhl für Technische Informatik
Universität Passau
Mail: E-Mail

Prof. Dr. Thomas Riehm
Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Privatrecht, Zivilverfahrensrecht und Rechtstheorie
Universität Passau
Mail: E-Mail

Dr. Henrich C. Pöhls
IT-Sicherheitszentrum
Universität Passau
Mail: E-Mail

Originalpublikation:
https://fordaysec.de/wp-content/uploads/2025/09/ForDaySec-Whitepaper.pdf

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