(openPR) Köln, 12. August 2025 – Angesichts der bundesweit sinkenden Recyclingquoten für Glas und dem aktuellen Entsorgungsweg über die Müllverbrennungsanlage haben Kölner Vereine eine innovative Initiative gestartet, um dem Glasmüll bei Großveranstaltungen den Kampf anzusagen. Eine Initiative von Kölner Akteuren sammelt bei Paraden und Veedelszügen leere Pfandflaschen ein und führt diese zurück in den Mehrwegkreislauf. So soll verhindert werden, dass der wertvolle Rohstoff in den Restmüll oder Straßenkericht gelangt.
Die Aktion, die bereits erfolgreich beim ColognePride 2024 und 2025 sowie bei weiteren Veranstaltungen stattfand, wird von einem breiten Bündnis aus Vereinen und Unternehmen getragen. Mit dabei sind unter anderem die KG Grüne Rheinfunken, Cradle 2 Cradle Köln, Zukunft Feiern, die Grüngürtelrosen, Veedelsperlen, sowie Akteure des Innovationsbüros der Stadt Köln, der KISD und Zero Waste Köln. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Kölner Brauerei Gaffel und koordiniert durch Claudia Wedell vom GLORIA Theater.
Nachhaltigkeit auf Kölsche Art: Glas ist zu schade für den Restmüll
Die meisten feiernden Menschen in Köln wissen, dass Glas ist ein wertvoller Rohstoff ist. Doch sie führen es nicht dem richtigen Entsorgungsweg zu: Altglas gehört ausschließlich in einen der 960 Altglascontainer im gesamten Stadtgebiet, Mehrwegflaschen sind über den Einzelhandel bzw. den Getränkefachhandel zurückzuführen. Noch zu oft werden alle Flaschenarten am Straßenrand oder neben Mülltonnen abgestellt. Pfandsammler nehmen diese meistens nicht mit, so dass die Kölner AWB bei der nächsten Straßenreinigung diese Flaschen einsammeln und wegkehren muss. Der wertvolle Rohstoff Glas ist dann leider für immer verloren. Obwohl Mehrwegflaschen bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden können, werden sie auf diese Weise in der Müllverbrennnung eingeschmolzen nun in der Schlacke entsorgt. Altglas hingegen kann wiederum unbegrenzt eingeschmolzen und zu neuem Glas verarbeitet werden. Trotzdem gelangen jährlich erhebliche Mengen in der Müllverbrennungsanlage, wo sie dort keinen Nutzen bringen, da sie den Brennwert nicht steigern. Danach muss die Restschlacke teuer über die Deponie Vereinigte Ville entsorgt werden. Weniger Glas im Restmüll bedeutet auch weniger Kosten für die Müllentsorgung. Dieser Umstand hat das Engagement der ehrenamtlichen Helfenden motiviert. Mit Sprüchen wie „Flasche leer? Gib sie her!“ ziehen sie auf Veranstaltungen los, um das Leergut zu retten.
Die Initiative zielt darauf ab, ein Bewusstsein für den Wert von Glas zu schaffen und Menschen dazu zu motivieren, ihre Flaschen korrekt im Kreislauf zu führen. Das gesammelte Pfand wird dabei stets für gemeinnützige Zwecke gespendet, wie zum Beispiel an den Veranstalter des ColognePride, gemeinnützige Projekte im Karneval oder für Baumpflanzprojekte auf dem Kölner Stadtgebiet.
Kooperation statt Konkurrenz
Das Sammelprojekt arbeitet nach dem Prinzip der Kooperation, nicht der Konkurrenz. Sind einzelne Pfandsammler auch auf der jeweiligen Veranstaltung unterwegs, die hauptsächlich 25-Cent-Einwegpfand aus leichtem Kunststoff oder Aluminium sammeln, teilen die Akteure die “Pfandbeute” gerne.
Die Gruppe hat zudem eine engere Zusammenarbeit mit der AWB Köln, dem Innovationsbüro der Stadt Köln, dem Zero Waste Team der Stadtverwaltung und REMONDIS Rheinland angeregt. Gemeinsam wird nach Wegen gesucht, um die Glasverwertung bei Großveranstaltungen zu optimieren. Es wird derzeit geprüft, ob bei zukünftigen Events zusätzliche Sammelangebote bereitgestellt werden können, um das Altglas direkt dem Recycling zuzuführen, anstatt es zu vernichten.
Weitere Unterstützung für das GamesCom-Festival gesucht
Um das Projekt auf weitere Veranstaltungsformate auszudehnen, nehmen die Initiator:innen weitere Helfer und Kooperationen mit Privatunternehmen in ihre Initiative mit auf, insbesondere Kölsche Brauereien sollten ein Interesse daran haben, ihre Flaschen zurückzubekommen. Die Organisatoren sind gesprächsbereit mit den Kölner Brauereien, weitere Formate gemeinsam zu entwickeln: denn Kölsch verbindet!
Wer die Initiative unterstützen möchte, kann sich gerne an die Organisatoren wenden. Die Koordination für die nächste Sammelaktion auf dem GamesCom-Festival am 23. und 24. August 2025 organisiert Michael Cieslik vom Zero Waste Köln. Diese Aktion wird sowohl vom Veranstalter als auch vom Gastronomiebetreiber des GamesCom-Festivals unterstützt. Die Erlöse des gesammelten Pfands gehen diesmal wieder zu gleichen Teilen an ein lokales Umweltschutzprojekt und ein Projekt zur Abfallvermeidung. Michael Cieslik ist über Instagram, E-Mail oder Telefon erreichbar.
Zum GamesCom-Festival wird nicht die letzte Sammelaktion stattfinden. Die Pläne für die Veranstaltungen zur nächsten Karnevalssession laufen bereits an.
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Kontakt für Rückfragen:
Michael Cieslik
Ansprechpartner für Abfallvermeidung
Zero Waste Köln e.V.
E-Mail: presse@zerowastekoeln.de
Instagram: @zerowaste_koeln
Web: https://www.zerowastekoeln.de/
Telefon: 0177-3302711
Claudia Wedell
Ansprechpartnerin für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
GLORIA Theater, KG Grüne Rheinfunken, Zukunft Feiern!
KG Grüne Rheinfunken
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Web: https://grünerheinfunken.de
Instagram: @kg_gruene_rheinfunken