(openPR) In der klassischen Definition bezeichnet ein Börsenmantel ein Unternehmen, das bereits an der Börse gehandelt ist, aber kein operatives Geschäft (mehr) verfolgt. Das werthaltige Asset ist die Börsennotierung, die von anderen Unternehmen genutzt werden kann, um schnell an die Börse zu gehen. Der Begriff des Börsenmantels kann hingegen als Sammelbegriff angesehen werden, während die weiteren Begrifflichkeiten wie SPAC, Reverse IPO, Reverse Merger, Reverse Takeover und Cold IPO als abwicklungsorientiere Ausprägungen eines Börsenmantels verstanden werden können.
SPACs sind eine spezielle Ausprägung eines Börsenmantels, die überwiegend in den USA populär wurde. SPACs werden als leere Hüllen mit dem Ziel gegründet Investorengelder einzuwerben, um innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens (von i.d.R. zwei Jahren) Unternehmen zu finden, die für den SPAC bzw. dessen Initiatoren/Investoren infolge einer Fusion oder Übernahme lukrativ sein könnten. Anders als beim klassischen Börsenmantel sucht der mit Investorengeldern gefüllte SPAC selbst nach einem geeigneten operativ tätigen Unternehmen als Übernahmeziel. Während hingegen der klassische Börsenmantel von an die Börse strebenden Unternehmen genutzt wird.
Die Unterscheidung der drei Begriffe Reverse IPO, Reverse Merger und Reverse Takeover ist marginal und vollzieht sich anhand der Art und Weise wie die Reverse-Übernahme vollzogen wird bzw. welches Ziel sie verfolgt. Die Begriffe stammen aus dem Bereich der M&A-Transaktionen (Mergers & Acquisitions – Fusionen und Übernahmen). Im Gegensatz zu gewöhnlichen Akquisitionen und Fusionen, bei der sich ein größeres Unternehmen ein kleineres einverleibt, beschreibt das Wort „Reverse“ einen rückwärtsgerichteten Ansatz, bei dem zumeist ein geringer bewertetes Unternehmen ein höher bewertetes Unternehmen infolge der Ausgabe neuer Aktien übernimmt.
Wird das größere Unternehmen nach der Übernahme auf das kleinere Unternehmen verschmolzen wird hierunter ein Reverse-Merger (Rückwärts-Fusion) verstanden. Bleibt das größere Unternehmen hingegen nach der Übernahme als Tochtergesellschaft erhalten, wird das als Reverse-Takeover (Rückwärts-Akquisition) bezeichnet. Ein Reverse IPO liegt dann vor, wenn eine Reverse Merger- bzw. Reverse Takeover-Transaktion einen indirekten Börsengang umsetzt, also das Ziel der Übernahme schlussendlich auch im Erhalt einer Börsennotierung bestand.
Der Begriff des Cold IPO kann wiederum als Sammelbegriff für die vorstehenden M&A Transaktionen angesehen werden, infolge derer, durch die Verwendung noch aktiver Gesellschaften, indirekte Börsengänge vollzogen werden.
Im Sprachgebrauch vermischen sich alle vorgenannten Begriffe mitunter wegen ihrer eher geringen Differenzierungen und werden nicht selten synonym verwendet.
Den vorstehenden Transaktionen zu einem schnellen Börsengang ist gemein, dass sie an die Börse strebenden Unternehmen erhebliche Zeit- und Kostenvorteile bieten. Weitere Informationen zu den Möglichkeiten eines schnellen Börsengangs finden sie unter www.instant-ipo.de






