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Mehr Kinderschutz in der Corona-Krise: Sorge um gefährdete Jungen und Mädchen

31.03.202015:32 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Einen dringenden Appell zum Kinderschutz während der Corona-Krise haben die Professorinnen Dr. Maud Zitelmann und Dr. Carola Berneiser vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) sowie Prof. Dr. Kathinka Beckmann von der Hochschule Koblenz gestartet. Ihr Aufruf, der von 100 Wissenschaftler/-innen aus Hochschulen in ganz Deutschland unterzeichnet wurde, wurde am 29. März 2020 an die Landes- und Bundespolitik verschickt. Die Hochschullehrenden, die in Studiengängen der Sozialen Arbeit und Pädagogik lehren und wissenschaftlich zum Fachgebiet Kinderschutz arbeiten, machen damit auf die heikle Situation von gefährdeten Kindern und Jugendlichen aufmerksam, auch im Hinblick auf die Gefahr einer Zunahme von häuslicher und sexualisierter Gewalt. Sie sind vor allem wegen der Isolation der Kinder in den Familien sowie der deutlichen Absenkung fachlicher Standards in der Jugendhilfe infolge der Corona-Krise in Sorge.

„Die Sorge um das Kindeswohl erhält besonders in Krisensituationen wie der gegenwärtigen eine zusätzliche Brisanz, daher unterstützt die Hochschulleitung ausdrücklich diesen Appell für mehr Kinderschutz“, bekräftigt Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS. „Die Vermittlung interdisziplinär fundierten Fachwissens über den professionellen Umgang mit Vernachlässigung, sexuellem Missbrauch und Kindesmisshandlung hat in den entsprechenden Studiengängen der Frankfurt UAS einen hohen Stellenwert. Gerade als Hochschule für Angewandte Wissenschaften müssen wir mit unseren Erkenntnissen und Lösungsansätzen zu einem derart relevanten Thema an die Öffentlichkeit treten.“

„In vielen Jugendämtern wurde schon vor der Pandemie mit einem viel zu knapp bemessenen Personalschlüssel gearbeitet“, so die Initiatorinnen des Appells. „Nun fehlen sehr viele Fachkräfte in den Teams, weil sie kleine Kinder haben oder zu Risikogruppen gehören. Viele Behörden arbeiten im Schichtdienst, um einen Teil des Teams bei Infektionen handlungsfähig zu erhalten. Die Folgen sind gravierend: In vielen Jugendämtern werden nur noch akute Gefährdungsmeldungen bearbeitet. Gespräche mit den Kindern und ihren Eltern finden am Telefon oder gar nicht mehr statt, ein Teil der ambulanten und stationären Hilfen ist eingestellt.“ Wenn Jugendämter nicht mehr vollumfänglich arbeitsfähig sind oder Hausbesuche aufgrund des allgemeinen Kontaktverbots nicht stattfinden können, wenn Tagesgruppen geschlossen werden, haben Kinder und Jugendliche in Not keinen Zugang zu professioneller Hilfe, warnen die Wissenschaftler/-innen.

„Kinderschutz ist systemrelevant“ lautet die zentrale Aussage ihres Appells. „Wir sehen keinen Grund, ambulante Hilfen für Familien und die Schulbegleitung unter pauschalem Verweis auf die Gefährdung der Allgemeinbevölkerung einzustellen.“ Im Gegenteil: Die Besuche durch Sozialpädagogische Familienhelfer/-innen dürften nicht wie vielerorts eingestellt, sondern müssten intensiviert und unter Beachtung des Infektionsschutzes ausgebaut werden. Erforderlich sei zudem eine Wende in der jetzt begonnenen Entwicklung durch eine klare Orientierung, die von der Landespolitik und von einem Krisenstab im Familienministerium des Bundes ausgehen müsse.

Der ganze Appell ist nachzulesen unter: https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/standard/Aktuelles/Pressemitteilungen/2020/Appell_Kinderschutz.pdf

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit & Gesundheit, Prof. Dr. Maud Zitelmann, Telefon: +49 69 1533-2651, E-Mail: E-Mail

Weitere Informationen zum Fachbereich Soziale Arbeit & Gesundheit unter: www.frankfurt-university.de/fb4

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