Gender Marketing bezieht sich auf eine Marketing Strategie, welche die Handlungen eines bestimmten Geschlechts im Hinblick auf Werbung untersucht. Auch wenn es sehr effektiv sein kann, ist es oft auch kontrovers, da es Geschlechterstereotypen unterstützt. Wenn Sie jemals einen TV-Spot gesehen haben, der bestimmte Inhalte enthält, welche ein bestimmtes Geschlecht ansprechen sollen, dann hat es sich höchstwahrscheinlich um Gender Marketing gehandelt. Bei dieser Art von Marketing werden Gender Displays verwendet, um die Rolle eines Geschlechts in Bezug auf das andere zu beschreiben. Diese Art von Marketing wird in verschiedenen Branchen eingesetzt. Während sich Gender Marketing als eine effektive Strategie für viele Unternehmen erwiesen hat, sind viele Menschen einschließlich vieler Unternehmen, die sich auf Gleichheit konzentrieren, stark gegen diese Art von Werbetechnik.
Wie Gender Marketing funktioniert
Von Geburt an werden uns Geschlechterstereotypen von allen Seiten entgegengebracht. Jungen und Mädchen wird grundsätzlich erzählt welche Farben, Spielzeuge und sogar Kleidung sie interessieren sollen. Jungen sollten Blau bevorzugen sowie mit Autos und Lastwagen spielen, während Mädchen pink mögen sowie mit Prinzessinnen und Puppen spielen sollen. Diese Geschlechterstereotypisierung besteht nicht nur in der Kindheit, sondern geht über die Teenagerjahre bis ins Erwachsenenalter. Zum Beispiel sollten sich jugendliche Jungen und Männer für Sport interessieren, während Mädchen und Frauen im Teenageralter eher Lust am Einkaufen haben.
Während die Gesellschaft diese Geschlechterstereotypen natürlich aufdrängt, werden sie wegen der Werbung noch mehr verstärkt und Marketingexperten können somit die Gender- "Normen" einfach verwenden und einsetzen, um Konsumenten anzulocken und anzuziehen.
Gender Marketing in der Gesellschaft
Marketing spielt eine Schlüsselrolle bei der Sozialisierung moderner industrialisierter Gesellschaften. Es dient weitgehend dazu, spezifische Interpretationen gesellschaftlicher Normen, einschließlich des Geschlechts aufrecht zu erhalten. Zum Beispiel stellen Anzeigen Männer und Frauen in mehrfacher Hinsicht oft als unterschiedlich dar;
- ihre Einstellungen,
- ihre Handlungen,
- ihre Gedanken,
- ihre Fähigkeiten
- und sogar ihre sozialen Status.
Gender Marketing bietet den Zuschauern einen Einblick in die Welt, die mit Geschlechterverhältnissen, Aktionen, Rollen und Darstellungen überladen ist. Im Marketing sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern so ausgelegt, dass sie kopieren was im wirklichen Leben gesehen wird. Leider verwechseln viele Menschen die Ideen, die in der Fantasy-Welt der Werbung für die Realität gezeigt werden.
Gender Marketing in der Werbung
Viele Leute argumentieren, dass die Bilder, die in der Werbung hergestellt werden den Zuschauern verschiedene soziale Signale vermitteln. In der Tat glaubt man, dass selbst die subtilsten Bilder einen großen Einfluss auf die Ideale und Einstellungen der Betrachter haben können. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Werbung Geschlechterverhältnisse lehrt. Zu den Geschlechterrollen, die durch Marketing vermittelt werden gehören das Konzept der Männlichkeit und Weiblichkeit; Frauen sollen weiblich sein, Männer sollen männlich sein. Im Gender Marketing gibt es wenig Spielraum, um von diesen Rollen abzuweichen oder diese umzukehren, mit Ausnahme einiger kleiner Nischenmärkte.
Wie Marketing Weiblichkeit zeigt
Im Marketing werden Frauen üblicherweise als weiblich dargestellt. Anzeigen, die auf Frauen ausgerichtet sind, neigen zu folgenden Aspekten:
- Mit den Haaren spielen
- Schminken
- Berühren von Objekten
- Leise sprechen
- In einer unruhigen Situation
- In einer intimen Umgebung
- Verwirrt sein
- Verführerisch sein
- Spielerisches handeln
- sich (absichtlich oder unabsichtlich) unvorsichtig verhalten
Diese Aktionen bringen Frauen in Positionen, die Machtlosigkeit sowie Unterwürfigkeit darstellen.
Wie Marketing Männlichkeit anzeigt
Anzeigen, die auf Männer ausgerichtet sind, tendieren dazu Männer auf folgende Weise darzustellen:
- Stark sein
- Sehr wachsam sein
- Tapfer handeln
- Muskelkraft einsetzen
- Körperlich aktiv sein
- Strenge Ausdrücke tragen
- Vollständige Kontrolle haben
Diese Darstellungen zeigen Männer als mächtig und fähig.
Beispiele für geschlechtsspezifische Werbung
Werbetreibende können Gender- "Normen" auf vielfältige Weise definieren. Einige Beispiele für Gender Marketing sind:
- Ein TV-Werbespot, der zeigt wie Jungs mit Actionfiguren oder Lastwagen spielen und Mädchen als Prinzessinnen verkleidet sind sowie sich um eine Babypuppe kümmern.
- Eine Reklametafel, die eine leicht bekleidete Frau darstellt, die auf dem Boden oder in einem Bett liegt oder ein starker Mann, der mit Elektrowerkzeugen arbeitet sowie eine komplexe Situation bewältigt.
- Ein Fernsehspot, der bestimmte Farben, Themen und sogar Hintergrundmusik enthält, die ein bestimmtes Geschlecht ansprechen soll. Zum Beispiel könnte eine Werbung für Backprodukte eine Frau in einer pastellfarbenen Küche mit harmonischer Hintergrundmusik darstellen. Eine Werbung, die für Männer konzipiert ist könnte beispielsweise einen Mann zeigen, der mit seinen Freunden Fußball spielt; Natürlich begleitet von peppiger Musik.
Die Vorteile von Gender Marketing
Für viele Unternehmen hat sich Gender Marketing als erfolgreiche Taktik erwiesen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten, die speziell auf ein bestimmtes Geschlecht zugeschnitten sind.
Die Nachteile von Gender Marketing
Neben den Vorteilen dieser Marketing Strategie, gibt es auch viele Personen, die diese als nachteilig betrachten. Sie glauben, dass es bestimmte Rollen und Ideale aufrechterhält, die für Männer oder Frauen gelten sollen. Als solches kann dies große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Bei dieser Art der Werbung wird zum Beispiel festgestellt, dass Männer Frauen überlegen sind oder dass nur ein Geschlecht an bestimmten Dingen interessiert sein sollte.
Fazit
Gender Marketing ist eine uralte Taktik. Früher wurde es als akzeptabel empfunden, heute werden sich immer mehr Menschen der harten Auswirkungen bewusst, die mit dieser Form des Marketings verbunden sind. Umfangreiche Forschungen haben gezeigt, dass negative Auswirkungen durch diese Strategie hervorgebracht wurden. Kurz gesagt: obwohl es immer noch alltäglich ist, beginnen mehr Werbetreibende sich von dieser Taktik wegzubewegen, um mögliche Gegenreaktionen zu vermeiden, die das Image und damit den Ruf und Erfolg eines Unternehmens beeinträchtigen könnten.
