(openPR) Frankfurt, 22. August 2006 - Das Jahr 2006 könnte für den Verbriefungsmarkt in Europa ein neues Rekordjahr werden. Im 1. Halbjahr 2006 stieg das gesamte Emissionsvolumen im Ver-gleich zum Vorjahresquartal um 21,5% auf insgesamt € 172,7 Mrd. (1. Halbjahr 2005: € 141,2 Mrd.), weiterhin getrieben vor allem durch die Verbriefung von Hypothekenfinanzierungen und den CDO-Markt.
Nach Angaben des European Securitization Forum (ESF) haben hauptsächlich private (RMBS, 30,0% Wachstum) und gewerbliche Hypothekenverbriefungen (CMBS, 16,6% Wachstum) und sogenannte Collateral Debt Obligations (CDO, 61,0% Wachstum) zu dem substanziellen Anstieg beim Emissionsvolumen beigetragen. Das ESF macht einen größeren Appetit bei den Investoren aus. Ferner werden wohl die ab 1.1.2007 geltenden neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken unter dem Sichtwort Basel II nochmals einen weiteren Schub für den ABS-Markt bedeuten. Insgesamt bestehen somit gute Chancen, 2006 ein Gesamtvolumen von über € 350 Mrd. zu erzielen (2005: € 327 Mrd.).
Verbriefung bedeutet die Bündelung von Bilanzaktiva (Forderungen) und den Abverkauf dieses Pakets am Kapitalmarkt. Damit generieren Banken, Kreditkartenemittenten oder Industrieunternehmen eine günstige Refinanzierung bzw. die Verbesserung ihrer Eigen-kapitalquote.
Deutschland ist im europäischen Vergleich knapp vom dritten auf den vierten Platz bei den Forderungsherkunftsländern zurück gefallen (Marktanteil 8,1%). An der Spitze steht unangefochten Großbritannien mit einem Marktanteil von 53,9%, gefolgt von Spanien (13,0%) und den Niederlanden (8,3%).
Die Anteile der einzelnen Forderungsklassen haben sich im 1. Halbjahr 2006 weiter zu-gunsten der Hypothekenverbriefungen verschoben. Die für die Mittelstandsfinanzierung maßgeblich Klasse der Handelsforderungen fristet allerdings mit einem Anteil von 0,9% ein kümmerliches Dasein.
„Wir arbeiten hier mit einigen Banken und anderen namhaften Partnern an standardisierten Lösungen für diese Herausforderung“, so Andreas Kullmann, Geschäftsführer des Beratungs- und Software-Anbieters Acrys Consult. Im Kern geht es darum, auch kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt über das Produkt Verbriefung zu eröffnen. Um das Produkt von der Kostenseite her attraktiv gestalten zu können, ist eine weitgehende Standardisierung und damit der Abschied von individuellen Struktu-rierungen notwendig. Dies betrifft Prozessketten genauso wie notwendige Abwicklungs-software und die juristische Ausarbeitung der Ankaufsverträge.





