(openPR) FRIEDRICHSHAFEN – Das Wohn- und Geschäftshaus in der Marienstraße 16 ist fertiggestellt. Ende November zogen bereits die ersten Bewohner ein. Beim Tag der offenen Tür haben sich nun zahlreiche Häfler dafür interessiert, wie Menschen mit Behinderung dort leben. Das neue Wohnangebot der St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau für mehr Teilhabe und Inklusion wurde vom Land Baden-Württemberg mit 640.000 Euro und von der Aktion Mensch mit 250.000 Euro gefördert.
Ein barrierefreies Haus
Mitten im Quartier haben die Katholische Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen und die St. Gallus-Hilfe dieses Haus gebaut, das sich durch die Nutzung des Erdgeschosses als Dienstleistungszentrum sowie seine bauliche Gestaltung in die Baustrukturen des Stadtviertels einfügt. Der offene Eingangsbereich führt direkt in die Räume der katholischen Sozialstation. Das helle geräumige Treppenhaus weist dann den Weg in das erste, zweite und dritte Obergeschoss mit individuellen und barrierefreien Wohnräumen für insgesamt 18 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung.
Begleitetes Wohnen
Sieben Wohnungen hat die Stiftung Liebenau dort eingerichtet. Im Küchen- und Wohnbereich einer zukünftigen Vierer-WG empfingen die Bewohner und Mitarbeiter am Tag der offenen Tür ihre Gäste. Besonders die Wohnsituation interessierte die Besucher. "Mitarbeiter der St. Gallus-Hilfe begleiten das Wohnen, unterstützen beim Kochen und im Alltag", informierte Teamleiter Robert Jörg. Auch in der Nacht ist ein Bereitschaftsdienst der St. Gallus-Hilfe im Haus.
Mittendrin in der Stadt
Einzelne Bewohner kommen aus Einrichtungen der Stiftung Liebenau. Andere direkt aus dem Elternhaus. "Für viele ist das Stadthaus eine Chance, das gewohnte soziale Umfeld nicht verlassen zu müssen", erklärt Jörg. Mit dem öffentlichen Nahverkehr können die Bewohner selbstständig in der Stadt unterwegs sein. Auch die benachbarte Kirchengemeinde St. Canisius will ihre Angebote auf die Bedürfnisse von Menschen mit und ohne Behinderung abstimmen. "Das Stadthaus in der Marienstraße 16 ist für Menschen konzipiert, die in der Lage sind, die Infrastruktur der Stadt zu nutzen", so Markus Wursthorn, Leitung Wohnen Erwachsene Bodenseekreis der St. Gallus-Hilfe.
Ein gutes Miteinander
Im Erdgeschoss stellte sich die Sozialstation vor. "Hier können Leistungen der ambulanten Dienste eingekauft werden", informierte Pflegedienstleiterin Barbara Härle-Schultheis. Auch Geschäftsführer Werner Figilister schätzt die unmittelbare Nachbarschaft mit den jungen Menschen. Die Begegnungen morgens und abends vermitteln ein Gefühl der Zusammengehörigkeit: "Wenn die Anbindung draußen genauso gut gelingt wie hier drinnen, dann haben alle gewonnen."
In der Stadt willkommen
"Ich finde es gut, wenn Menschen mit Behinderung in meiner Nachbarschaft wohnen", erklärte eine Häflerin. Wie für viele andere war für sie der Tag der offenen Tür ein willkommener Anlass, die Neuankömmlinge zu begrüßen: "Sie sind uns wichtig. Sie gehören dazu." Mitglieder der Kirchengemeinde zeigten sich beeindruckt von der freundlichen Aufnahme im Haus. Sie sind überzeugt: "Wenn sie herzlichen Menschen begegnen wollen, müssen sie hierher kommen."
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Weitere Infos zur St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau finden Sie unter www.st.gallus-hilfe.de.
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