(openPR) In Jordanien begeben sich Besucher auf die Spuren der jahrtausendealten Traditionen des geheimnisvollen Nomadenvolks
München, 15. Dezember 2015 – Reisende suchen heutzutage nach authentischen Begegnungen. Dieser Trend ist in Jordanien beim Besuch der Beduinen erlebbar. Nur rund fünf Prozent der jordanischen Bevölkerung führen heute noch das typische Halbnomadenleben der Beduinen; dennoch haben sie die Kultur des Haschemitischen Königreichs wesentlich geprägt. Beduinen sind bekannt für ihre außergewöhnlich herzliche Gastfreundschaft und so lassen sie Besucher an ihren reichen Traditionen teilhaben und tief in ihre uralte Lebensweise eintauchen – von der Bedeutung ihrer Viehherden über die Herstellung beduinischer Speisen bis hin zu kulturellen Eigenheiten wie der Kaffeezeremonie.
Im Dana Tal, im Naturschutzgebiet Dana Biosphärenreservat südlich des Toten Meeres, leben noch rund 400 Beduinen. Besucher erhalten bei verschiedensten Aktivitäten, die beispielsweise von der Feynan Ecolodge organisiert werden, Einblicke in den Alltag des Nomadenvolks:
• Arabischer Kaffee hat eine große Bedeutung im Leben der Beduinen und wird zu festlichen Anlässen wie Hochzeiten oder Familienversammlungen getrunken. Besucher lernen die Röstung und das Zermahlen der meist aus dem Jemen stammenden Kaffeebohnen, deren Verfeinerung mit Kardamom und das Aufbrühen des duftenden Getränks sowie die knifflige Etikette, wie der Kaffee korrekt getrunken wird.
• Viele Beduinen leben in aus Ziegenhaar gewebten Zelten – ein Zeichen ihres Wohlstands, denn ihren Unterhalt bestreiten sie neben dem Tourismus hauptsächlich von der Viehzucht. Besucher erlernen bei dieser Aktivität das Weberhandwerk des Nomadenvolks und konstruieren so ein Zelt, das im Sommer vor Sonne schützt und im Winter den Regen abhält.
• Unerschrockene Gäste können einen ganzen Tag lang mit einem Hirten verbringen, der in den meisten Fällen kein Englisch spricht. Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung wandern sie mit ihm durch das Tal und lassen die Ziegen und Schafe seiner Familie grasen; immer dem Pfad von Wasser und Pflanzen folgend, die die Herde ernähren. Als Stärkung zwischendurch gibt es frisch gebackenes „Arbood“ Brot, das der Hirte als Teigfladen aus Mehl, Salz und Wasser in der Asche einer noch heißen Feuerstelle bäckt, sowie süßen Beduinentee.
• Besuchern wird zudem der Herstellungsprozess des „Beduinen-Make-Up“, dem Kajal, nähergebracht. Die selbstgemachte Kosmetik verwenden die Beduinen, um sich vor Wüstensand und Sonne zu schützen.
Auch in der Wüste Wadi Rum im Süden Jordaniens bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensweise der Beduinen kennenzulernen. Die Dromedarzucht gehört zu den wichtigsten Lebensgrundlagen der Beduinen. Sie bieten Kameltouren an, bei denen Besucher ein Gefühl dafür bekommen, wie die Nomaden schon seit Jahrtausenden mit ihren Wüstenschiffen durch das Wadi ziehen. Viele Beduinen betreiben zudem Zeltcamps und lassen ihre Gäste am Abend an einem beduinischen Mahl, dem Zarb, teilhaben. Hierbei wird ein Metallgestell mit mehreren Ebenen unter Decken in einer kleinen Höhle im Wüstenboden vergraben, in der ein Feuer entzündet wird. Innerhalb von wenigen Stunden werden so Lamm, Hühnchen, Reis und Gemüse zu einem köstlichen Abendessen gegart. Besucher, die nicht in der Wüste übernachten möchten, können während einer Jeep-Safari durch die beeindruckende Landschaft des Wadi Rum einen Lunch-Stopp im Heim einer Beduinenfamilie einlegen und dort die kulinarischen Raffinessen der Beduinen wie beispielsweise hausgemachte Ziegenbutter kosten.
Gastgeber sein gilt unter Beduinen als ehrenvolle Aufgabe und so sollten großzügige Gesten der Gastfreundschaft wie eine Einladung zum Tee von Besuchern nie abgelehnt, sondern als Geschenk angenommen werden. Während ihrer Begegnungen mit den Beduinen lernen Besucher beispielsweise, dass in Jordanien zwei Formen der Rechtsprechung gelten: Neben der Judikative einer modernen Demokratie findet auch die Rechtsprechung der Beduinenstämme Anwendung, bei der ein Scheich für ein rechtskräftiges Urteil hinzugezogen werden kann. Das Königshaus der Haschemiten ist aus den Beduinenstämmen hervorgegangen und beherrscht heute eindrucksvoll den Spagat zwischen Tradition und Moderne und Fingerspitzengefühl für West und Ost.