(openPR) FRIEDRICHSHAFEN – Theresia Beier hat viel zu erzählen, wenn sie abends von der Tagespflege im Franziskuszentrum (St. Anna-Hilfe) nach Hause kommt. Angeregt berichtet sie ihrer berufstätigen Tochter von den anderen Tagesgästen, von gemeinsamen Aktivitäten oder dem jeweiligen Essen. "Meine Mutter fühlt sich sichtlich wohl. Sie wird individuell betreut und ist immer in Gesellschaft. Zuhause könnte ich ihr das gar nicht bieten", sagt Brigitte Meßmer.
Pflegeheim kam nicht in Frage
Ein stationärer Aufenthalt im Pflegeheim kam für die 84-jährige, gehbehinderte und an Demenz erkrankte Frau nie in Frage. Doch die Pflege zuhause wurde immer schwieriger. "Auch wollte ich meinen Beruf nicht aufgeben und so bot ich meiner Mutter an, einmal nur zum Kaffeetrinken in der Tagespflege vorbeizuschauen", erinnert sich Brigitte Meßmer. "Meine Mutter war gleich begeistert und ging öfters, erst ein, dann zwei, dann drei Tage pro Woche. Seit fünf Jahren verbringt Theresia Beier nun alle Werktage im Franziskuszentrum und fragt schon am Samstag, wann sie wieder in "ihre" Tagespflege dürfe."
"Sprechen ist wichtig"
Regulär zwölf, maximal 15 Tagesgäste kommen werktags ab acht Uhr im Erdgeschoss des Franziskuszentrums zusammen, um den Tag bis 16.30 Uhr miteinander zu verbringen. Die gemeinsamen Mahlzeiten Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen und Nachmittagskaffee sorgen für Struktur und die Möglichkeit, alltagspraktische Tätigkeiten auszuüben. "Wichtig ist uns ein wertschätzender Umgang und das Gespräch", sagt Meta Klösges, Leiterin der Tagespflege. "Wir sprechen viel mit unseren Tagesgästen. Sprechanlässe sind Zeitungsrunden, jahreszeitliche Ereignisse, der Alltag selbst und natürlich die persönlichen Anliegen. Das Sprechen fördert nicht nur die Sprache selbst, sondern auch das Gedächtnis und das Wohlbefinden." Außerdem sind Gymnastik, Sitztanz, Sturzprophylaxe oder Spaziergänge willkommene Abwechslungen, die ganz nebenbei Koordination, Ausdauer und Muskeln trainieren. Beliebt sind auch die regelmäßigen Spiel- und Singnachmittage. Einmal pro Jahr findet eine Projektwoche statt, zuletzt zum Thema Spiele und Kindheit. "Dazu haben wir zum Beispiel einen Ausflug ins Puppenmuseum Hagnau gemacht und Steinschleudern gebastelt", berichtet Meta Klösges.
"Liebevolle Begleitung"
"Meine Mutter singt sehr gern, kann noch alle Lieder auswendig", freut sich Brigitte Meßmer. "Sie ist interessiert, erinnert sich abends zum Beispiel an Zeitungsmeldungen, die sie korrekt wiedergeben kann." Insgesamt habe sie das Gefühl, dass die Demenz langsamer voranschreite, seit ihre Mutter die Tagespflege besuche. "Das ist toll. Was ich aber am meisten schätze, ist die liebevolle Begleitung, die meine Mutter hier genießt. Dass sie auch würdevoll behandelt wird, dass ihre Wünsche ernst genommen werden und dass sie auch mal in den Arm genommen wird."
Info:
Mehr Geld für die Tagespflege
Seit 1. Januar werden ambulante Pflegedienstleistungen und die Tagespflege nicht mehr gegeneinander aufgerechnet. Laut des Pflegestärkungsgesetzes stehen für die Tagespflege je nach Pflegestufe monatlich jetzt 468 Euro bis 1.612 Euro zur Verfügung.
Kontakt:
Meta Klösges
St. Anna-Hilfe gGmbH
Tagespflege Franziskuszentrum Friedrichshafen
Tel. 07541 9234-4100
fz(at)st.anna-hilfe.de
www.st.anna-hilfe.de













