(openPR) Berlin ist Deutschlands Gründermetropole. Das belegt der Gründerindex, eine Studie, die die BBB BÜRGSCHAFTSBANK zu Berlin-Brandenburg GmbH heute gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Semlinger von der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft veröffentlicht. Verglichen wurden die absolute Zahl der Gründungen sowie die Gründungsintensität Berlins mit den Werten der fünf großen Wirtschaftszentren Hamburg, München, Köln, Frankfurt a.M. und Stuttgart. Mit fast 40.000 Gründungen im Jahr 2004 kam Berlin auf mehr als doppelt so viele startups wie Hamburg und München zusammen. Und mit 228 Neugründungen auf 10.000 erwerbsaktive Personen und 28 Neugründungen auf 100 Bestandsunternehmen rangiert Berlin im Metropolenvergleich jeweils auf Platz 1.
Nüchterner sieht die Entwicklung aus, wenn man die Nachhaltigkeit des Gründungsgeschehens betrachtet. Denn die hohe Zahl der Gründungen ist auch mit vielen Stilllegungen verbunden. Das Berliner Gründungsgeschehen führt nur zu einem relativ geringen Bestandszuwachs. Im Ranking fällt die Hauptstadt hier auf den 4. Platz zurück. „Die Dynamik des Berliner Gründungsgeschehens unterstützen wir tagtäglich, indem wir Seite an Seite mit jungen Existenzgründern arbeiten.“, sagt Waltraud Wolf, Geschäftsführerin der BBB BÜRGSCHAFTSBANK zu Berlin-Brandenburg GmbH. „Wir haben die Erfahrung gemacht, wie wichtig die individuelle Stärkung der Gründungsvorhaben und eine allgemeine Verbesserung der Marktzutrittschancen für Neugründungen sind. Nur so können wir die Nachhaltigkeit erhöhen und damit den Wirtschaftsstandort Berlin stärken.“
Diese Forderung bestätigt auch die Analyse des aktuellen Berliner Gründungsklimas. Der neueste Gründerindex der BBB BÜRGSCHAFTSBANK zu Berlin-Brandenburg GmbH geht im dritten Quartal 2005 auf einen Wert von 53 Gründungen auf 10.000 Erwerbspersonen zurück. „Wir müssen feststellen, dass das Gründungsgeschehen genauso schnell wieder abnimmt, wie es sich bis Ende 2004 aufgebaut hatte. Wir spüren also die Auswirkungen, die die restriktivere arbeitsmarktpolitische Gründungsförderung nach sich zieht.“, sagt der BBB-Geschäftsführer Herbert Müksch. Wie auch in der ersten Jahreshälfte 2005 nahmen die Gründungszahlen im Bundesgebiet geringer ab (42 Gründungen im dritten Quartal). Dennoch liegt Berlin quantitativ noch über dem Bundesdurchschnitt.
Ergiebigkeit sinkt, aber keine Pleitewelle in Sicht
Das dritte Quartal 2005 zeigt einen Rückgang in der Ergiebigkeit des Berliner Gründungsgeschehens. Die Ursache liegt allerdings nicht in dem Anstieg der Stilllegungszahlen von Unternehmen, sondern in dem Abflauen der Existenzgründungen. Der Saldo der Neugründungen und Stilllegungen lag in Berlin in den ersten neun Monaten 2005 bei 9%. Das übrige Bundesgebiet kam immerhin auf einen Wert von knapp 24%.
Echte Unternehmensgründungen weiterhin Mangelware
Der Löwenanteil des Gründungsgeschehens entfällt in Berlin wie andernorts auf Kleingewerbegründungen. Trotz der immer noch hohen Gründungszahlen insgesamt sind „echte Unternehmensgründungen“ vergleichsweise selten. Vom Gründungsboom des Jahres 2004 sind diese auch weit weniger erfasst worden; die Zahl schwankt um einen Monatswert von rund 500.
Im Handel verschlechterte sich das Bild wieder
Wiesen im ersten Halbjahr 2005 nur zwei Branchen einen Negativsaldo auf, so waren davon im dritten Quartal fünf Branchen betroffen. Den deutlichsten Vorzeichenwechsel von einem merklichen Plus in ein neuerliches Minus zeigte dabei der Handel. Das Gründungsgeschehen Berlins ist also zu großen Teilen immer noch kein Ausdruck produktiver Dynamik sondern hoher Turbulenz.
Den ausführlichen Gründerindex finden Sie auf der BBB-Homepage.









