(openPR) Mehr als 80 BürgermeisterInnen, SozialarbeiterInnen und andere Interessierte versammelten sich am 23. Februar in der Fachhochschule St. Pölten, um die Lebensqualität in Niederösterreich zu diskutieren. Den Rahmen bildete die Tagung „LANDläufig interessiert, SOZIALraumorientiert“.
Die demografischen Daten von Niederösterreich zeigen einen deutlichen Trend zur Überalterung in den Dörfern und zur weiteren Absiedlung aus wirtschaftlich schwächeren Regionen. Der Anstieg der EinwohnerInnenzahl im gesamten Bundesland ist in erster Linie auf ZuzüglerInnen aus der Großstadt Wien in das Wiener Umland und auf Zuwanderung von ausländischen MitbürgerInnen zurück zu führen.
Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann und Landesrätin Christa Kranzl zeigten sich von der Fachtagung zu sozialen Themen in ländlichen Gemeinden begeistert. „Wenn wir die Lebensqualität in Niederösterreichs Gemeinden steigern, geht es der Wirtschaft gut“, so Gabmann. „Und wenn es der Wirtschaft gut geht, steigt die Lebensqualität.“ Christa Kranzl berief sich in ihrer Eröffnungsrede auf ihre langjährige Erfahrung als Vizebürgermeisterin. „Ich weiß, wie schwierig die Arbeit am sozialen Netz in kleinen Gemeinden ist. Umso wichtiger halte ich diese Tagung.“
In der Präsentation des Projektes Katastrophenhilfe nach dem Hochwasser 2002 wurde deutlich, wie viel Potential in den einzelnen Gemeinden vorhanden ist. Es bedurfte allerdings erst einer Katastrophe, um sich dieses Potentials bewusst zu werden.
Projekte aus anderen Bundesländern dienten dem Publikum als Inspiration um in Arbeitsgruppen selbst Ideen zu entwickeln und zu diskutieren. Die Lebensqualität von SeniorInnen stand ebenso zur Diskussion ebenso wie die bessere Integration von ZuzüglerInnen und ZweitwohnsitzerInnen.
Talentetauschbörse
Auf großes Interesse stieß das Modell der Talente-Tauschbörsen, welches im Leiblachtal in Vorarlberg bereits zwei Jahre lang erprobt wurde. Das „Tauschen“ ist eine Form von organisierter Nachbarschaftshilfe. Mitglieder des Talentetauschkreises erbringen für den Sozialsprengel Leiblachtal Betreuungsleistungen. Diese werden in „Talente“ bezahlt. Im Rahmen der Alters- und Pflegesicherung werden diese Talente für spätere Betreuungsleistungen angespart.
Fazit der Fachtagung war, dass viele Probleme in kleinen Ortschaften nur dann gelöst werden können, wenn die Orte zusammen arbeiten. Das ist etwa dann der Fall, wenn eine Ortschaft alleine zu wenige Kinder hat, um auch im Sommer die Betreuung zu sichern.
Die Fachhochschule St. Pölten, Studiengang Sozialarbeit stellt den Gemeinden im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes Know-How und Unterstützung zur Verfügung, um neue Ideen zu realisieren.
Rückfragehinweis
Fachspezifische Fragen:
Mag. Manuela Brandstetter, Projektmitarbeiterin Sozialraum, Fachhochschule St. Pölten,
E:







