(openPR) Der Roman Wendelins Traum handelt von Wolfgang Wendelin, katholischer Pfarrer in der DDR. Trotz glänzender Aussichten in der bayerischen und berliner Kirche entscheidet er sich für ein unspektakuläres Leben als Landpfarrer; mit Kontrolle und Zurücksetzung reagieren die DDR-Oberen auf kleinste Regelverstöße. Eine kleine „Gemeinde“ findet er schließlich im Umkreis einer Fahrschule auf dem flachen Land. Ironischerweise verliert er bei einem Autounfall das Bewußtsein. Ärzte, Angehörige und Freunde erhoffen ein Wunder. Während sie warten erzählt die Seele des komatösen Patienten von seinem Leben auf der Erde und seinem Aufenthalt in einem geträumten Jenseits. Wendelins Kindheit, seine frühe katholische Prägung durch die Mutter, der Schock, den der Tod seines Vaters an der Front auslöst und sein unbeirrbares Ziel, als Geistlicher herauszufinden, ob es die versprochene Unsterblichkeit, das Weiterleben nach dem Tod gibt, aber auch die Grablegung Jesu, wie sie Josef von Arimathia erzählt, sind Thema dieses Romans.
Jürgen Drews führt den Leser durch seine eigene Lebenszeit – Flucht nach Bayern, Rückkehr in das zerbombte Berlin, Besuch einer Eliteschule, Kalter Krieg, Schikanen in der DDR, Wiedervereinigung. Seine Erzählstimme für die irdischen Ereignisse und die komplizierten himmlischen Konstellationen ist die Wendelin-Seele. Der häufige Wechsel der erzählerischen Perspektive zwischen Diesseits und erträumtem Jenseits verleiht diesem Roman seine reizvolle Mischung aus irdischer Authentizität und ironisch-märchenhafter Leichtigkeit.
Jürgen Drews: Wendelins Traum.
Roman. Juni 2012 bei BUCH&media.
ISBN: 978-3-86520-432-5, 416S., Paperback, €19.90