(openPR) München (lv) – Mit durchschnittlich rund 100.000 Quadratmetern Fläche pro Monat bleibt das Neubauvolumen von Logistikimmobilien in Deutschland hinter den Zahlen von 2011 zurück. War die Bautätigkeit in der zweiten Jahreshälfte 2011 sehr dynamisch, so gestaltete sich die erste Jahreshälfte 2012 eher zögerlich. Als Motor für Neubauprojekte erweist sich erneut der Handel, der sowohl im zweiten Halbjahr 2011, als auch im ersten Halbjahr 2012 für fast die Hälfte aller Projekte der Auftraggeber war. Aber auch Industrieaufträge ziehen an: Von Januar bis Juni 2012 gab die Industrie über 25 Prozent aller Logistikimmobilien-Neubauten in Auftrag.
„Interessant ist, dass sowohl Handels- als auch Industrieunternehmen zunehmend bereit sind, ihre Logistikimmobilien an Standorten, die abseits der bekannten 20 Top-Logistikimmobilienstandorte liegen, zu platzieren“, so Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH in München. Das Beratungsunternehmen für Logistikimmobilien und –standorte verfolgt die Neubautätigkeiten intensiv. In Zusammenarbeit mit der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS gibt Logivest den monatlichen Logistikimmobilien-Seismographen heraus, der die jeweiligen Neubauprojekte von Logistikimmobilien erfasst, analysiert und deutschlandweit den Standorten zuordnet.
Die Zahlen von Januar bis Juni zeigen ganz klar: Keine der 20 Top-Logistikstandorte in Deutschland hat es im ersten Halbjahr geschafft, an das Volumen des Vorjahres anzuknüpfen. Dass die Top-Logistikstandorte in Deutschland an Kapazitätsgrenzen stoßen, verwundert Kuno Neumeier nicht. Dennoch sei bemerkenswert, dass Unternehmen zunehmend Standorte auch für größere Flächen in Betracht ziehen, die bisher nicht unbedingt als Logistikstandorte aufgefallen sind. So sind insbesondere zwei Großprojekte in Koblenz und Pforzheim für einen Versandhändler auffällig, die keiner Top-Region zuzuordnen sind. Logistikansiedlungen werden immer breiter gestreut.
Großprojekte über 40.000 Quadratmeter gab es im ersten Halbjahr 2012 gerade mal vier Stück in Deutschland. Wesentlich häufiger waren Neubauprojekte mit Flächen zwischen 5.000 und 40.000 Quadratmetern – hier wurden 30 Projekte vermeldet. Bei kleineren Flächen bis zu 5.000 Quadratmetern wurden rund 20 Projekte erfasst, wobei hier die tatsächliche Zahl etwas höher liegen dürfte.
Der Renner unter den Neubauprojekten sind nach wie vor Objekte mit einer Logistikfläche zwischen 10.000 und 20.000 Quadratmetern. Größere Objekte wurden in den vergangenen Jahren und auch 2012 in erster Linie durch den Groß-, Einzel- und zunehmend dem Onlineversandhandel nachgefragt. „Nachdem in diesem Bereich noch einige logistische Großprojekte angekündigt wurden, können wir für das zweite Halbjahr von einer deutlichen Zunahme in dieser Größenklasse ausgehen“, meint Kuno Neumeier.
Insgesamt bleibt der Trend für Neubauten von Logistikflächen in 2012, dass sich die Zahlen unter denen von 2011 bewegen werden. Kuno Neumeier: „Die Dynamik in 2011 war jedoch außergewöhnlich, insofern war zu erwarten, dass 2012 ruhiger verläuft. Die Logistikimmobilienbranche wird sich auch künftig auf einem hohen Niveau bewegen, allerdings zunehmend auch in neuen Standorten und angrenzenden Lagen der Top-Logistikimmobilienstandorte.“




