(openPR) Engelsbach, 23. Apr. 2012: Nach einer Information des Verbandes der Privaten Bausparkassen e.V. wurden in Deutschland im Jahr 2011 3,4 Millionen neue Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 100,2 Mrd. € abgeschlossen. Damit stieg der Gesamtbestand auf 30 Millionen Bausparverträge mit einer Gesamtbausparsumme von 804 Mrd. €!
Unter den Bedingungen der Finanz- und Wirtschaftskrise suchen die Sparwilligen verstärkt nach sicheren Anlageformen. Unterstützt wird das durch die Staatlichen Förderprogramme nach dem 5. VermBG und dem WoPG. Aber die Sache hat einen Haken! Wer die staatlichen Förderprogramme nutzen will, hat überwiegend nicht die finanzielle Kraft, seinen zuteilungsreifen Bausparvertrag für eine Immobilieninvestition zu nutzen. Dadurch gelingt es den Bausparkassen nicht, ihrer ursprünglichen Aufgabe gerecht zu werden. Aber was passiert dann, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist? Eine große Anzahl von Bausparern lässt das Guthaben für Guthabenzinsen von 1 – 1,2 % stehen. Bei Inflationsquoten von gegenwärtig > 2 % ist das Geldvernichtung!
Nach dem Geschäftsbericht 2010 verfügten die Privaten Bausparkassen Ende 2010 über Bauspareinlagen in Höhe von 87,8 Mrd. €, davon 65,8 Mrd. € aus zuteilungsreifen Bausparverträgen.
Im gleichen Zeitraum wurden jedoch nur für 21,6 Mrd. € Finanzierungszusagen getroffen. Das ist eine Quote von 32,8 %! Wie damit nach den Bedingungen des Bausparkassengesetzes eine Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung dargestellt werden kann, wird das Geheimnis der Bausparkassen bleiben.
Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland über 7.500 Genossenschaften. Mit 20 Millionen Mitgliedern und mehr als 800.000 Mitarbeitern sind sie eine treibende Kraft für Wirtschaft und Gesellschaft. Mit ihren rund 2,2 Mio. Wohnungen bieten die rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften für mehr als 5 Millionen Menschen bezahlbares und sicheres Wohnen. Der Anteil der Genossenschaftswohnungen am Mietwohnungsbestand in Deutschland von 24 Mio. Mietwohnungen beträgt ca. 10 %.Warum sollte man diese Kraft nicht nutzen?
„Eine Übertragung eines zuteilungsreifen Bausparvertrages durch den Bausparer an eine Wohnungsgenossenschaft würde ihm Renditen von > 5% für sein Bausparguthaben einbringen. Die Genossenschaft könnte ihrerseits die Finanzierungsangebote der Bausparkassen nutzen und zu niedrigen, über die gesamte Laufzeit stabilen Zinsen finanzieren. Die Bausparkassen würden dann ihrer eigentlichen Aufgabe viel besser gerecht werden. Bisherige Initiativen und Vorstöße an Vorstände der großen Bausparkassen und an den Verband gingen bisher ins Leere. Stichhaltige Begründungen wurden dafür nicht abgegeben. Vielleicht besteht im Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 mehr Aussicht auf Erfolg“, so Dipl.-Ing. Olaf Haubold, langjähriger Experte in Genossenschaftsfragen.
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