(openPR) Bilderausstellung im St. Franziskus-Hospital eröffnet
Mit einem Einführungsvortrag über Carolus Horn (1921 – 1991) hat das St. Franziskus-Hospital Winterberg die Bilderausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ eröffnet. Noch bis zum 20. Februar 2011 können sich Interessenten die Bilder im Foyer und dem gegenüberliegenden Ambulanzbereich des Krankenhauses ansehen. Die Ausstellung zeigt vor allem Tusche- und Bleistiftzeichnungen sowie Aquarelle aus allen Lebensphasen Horns. Für den Künstler, der mit Anfang 60 an Alzheimer-Demenz erkrankte und seine letzten zehn Lebensjahre darunter litt, eröffnete die Krankheit neue Wege der künstlerischen Gestaltung.
Horn zählte zu den bedeutendsten deutschen Werbegrafikern und -textern. Für die Bundesbahn schuf er den bekannten Slogan „Alle reden vom Wetter – wir nicht“ und für Opel den Werbespruch „Nur Fliegen ist schöner“. Trotz seiner Erkrankung 1984 malte und zeichnete er bis kurz vor seinen Tod. „Nur sehr selten erfahren wir etwas darüber, wie sich die Alzheimer-Krankheit auf künstlerisches Schaffen auswirkt“, erläutert Expertin Hanna Fischer-Wolter während ihres Vortrags. Am Beispiel von Carolus Horn werde deutlich, wie sich die Krankheit allmählich in die Werke des Künstlers eingeschlichen hat, wie sie seine Farben- und Formensprache über einen Zeitraum von sieben Jahren veränderte, bis sie schließlich den Zerfall seiner Gestaltungskraft herbeiführte. Zu sehen sind beispielsweise mehrere Bilder der Rialto-Brücke in Venedig, die Horn vor und während seiner Krankheit gemalt hat. „Horns frühe Arbeiten zeichnen sich durch sehr exakte, feine Details und eine realistische perspektivische Darstellung aus. Im Verlauf seiner Alzheimer-Erkrankung gestaltete Horn die Bilder immer weniger perspektivisch. Sie wurden immer farbenfroher und plakativer“, so die Expertin. Zum Schluss erinnern seine Werke fast an naive Malerei. Die Gesichter der in den späten Bildern zu sehenden Menschen unterscheiden sich kaum mehr voneinander.
„Ein typischer Krankheitsverlauf“, weiß Dr. med. Ralf Jelkmann, Chefarzt der Geriatrie am St. Franziskus-Hospital. „Alzheimer-Kranke erkennen in der Spätphase der Erkrankung keine Gesichter mehr. Eine von mehreren Veränderungen, die auch die Angehörigen sehr belasten.“ Was es mit der Krankheit des Vergessens auf sich hat und wie Angehörige und Pflegekräfte mit der Demenz umgehen können, berichtet Dr. Jelkmann in seinem öffentlichen Vortrag am 16. Februar 2011 im St. Franziskus-Hospital Winterberg. Interessenten sind ab 18.00 Uhr im Schulungsraum des Krankenhausfoyers willkommene Gäste.











