(openPR) Google & Co. haben einen unglaublichen Einfluss auf unser Verhalten im Netz und oft auch auf den Erfolg von Unternehmen. Jeder möchte hier mitspielen und ganz oben stehen. Die Zauberwörter heißen "SEM, SEA, SEO ...". Abkürzungen, die natürlich jeder von uns kennt. Aber wir alle verbinden damit Wünsche und Erwartungen, die nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Deshalb haben wir uns einen Experten gesucht, der unsere Thesen zu diesem Thema kommentieren sollte. Marcel Becker von der Kölner Spezialagentur Ranking Check (www.ranking-check.de) war sofort bereit, unser und Ihr Wissen zu mehren.
These 1: SEM, SEO, SEA ... ist doch alles dasselbe.
Zugegeben, auf den ersten Blick hört sich das Ganze fast gleich an. Allerdings sind SEA, SEO und SEM lediglich Abkürzungen aus dem speziellen Bereich des Internet Marketing, bei dem es ausschließlich um Suchmaschinen wie Google, Yahoo und Co. geht. SEM bedeutet Search Engine Marketing bzw. Suchmaschinenmarketing und bildet eine Art Oberdisziplin, welche sich aus den Feldern SEO und SEA zusammensetzt. SEO steht dabei für Search Engine Optimization bzw. Suchmaschinenoptimierung und betrifft die neutralen Ergebnisse, währen es sich bei SEA - Search Engine Advertising- um bezahlte Werbung auf den Suchergebnisseiten der Suchmaschinen handelt. Die oben stehende Abbildung verdeutlicht dies.
These 2: Wenn ich meine Keywords nur penetrant genug einsetze, schaffe ich es ganz nach oben.
Bis vor ein paar Jahren hat das noch ganz gut funktioniert ;-) Google lernt aber dauernd dazu und wird immer "schlauer". Ein zu penetranter Einsatz von Keywords wird von Google mittlerweile als Manipulationsversuch eingestuft und mitunter hart abgestraft. Prominentestes Beispiel für eine solche Abstrafung, auch Google Penalty genannt, ist BMW. Der Fall ging damals durch die Presse, sogar der Spiegel hat hier darüber berichtet.
These 3: Wenn ich bei Google ganz oben stehe, werde ich mich vor Aufträgen nicht retten können!
Wenn man es bei Google einmal nach ganz oben geschafft hat, heißt dies nicht automatisch, dass Ihnen die Besucher der Website automatisch Aufträge erteilen. Viele Websitebetreiber machen den Fehler Ihren Webauftritt nicht ganzheitlich zu betrachten und vergessen dabei das Wichtigste, nämlich den Besucher! Bei einer schlecht designten und unstrukturiert konzeptionierten Website ist der User blitzschnell wieder weg, und die Konkurrenz lauert. Also: Top-Positionen bei Google sind nur die halbe Miete. Die Besucher sollten im Vordergrund stehen, nicht nur die Suchmaschine ;-)
These 4: Ich muss mich entscheiden zwischen einer gut aussehenden, imagefördernden oder einer suchmaschinenoptimierten Seite.
Hier treffen Welten aufeinander, davon kann ich ein Lied singen. Auf der einen Seite die Suchmaschinenoptimierer, die sich in erster Linie um gute Rankings kümmern müssen und auf der anderen Seite die Designer, denen natürlich eine schicke Seite am Herzen liegt. Hier müssen beide Seiten Kompromisse eingehen. Viele große Marken, wie bspw. Zalando bekommen das auch hin. Gutes Design und gleichzeitig ein für die Suchmaschinen optimierter Text im unteren Bereich der Seite. Kleiner Tipp an dieser Stelle für die Suchmaschinenoptimierer: Zeigt den Designern die Ergebnisse eurer Arbeit und sie werden es verstehen!
These 5: Die Investition in Suchmaschinenmarketing ist immer langfristig.
Hier muss man ganz klar zwischen SEA und SEO unterscheiden. Im Bereich der Suchmaschinenwerbung (SEA) kann man quasi über Nacht ganz oben stehen. Dies liegt daran, dass man ganz einfach für seine Rankings bezahlt. Ist das Budget aufgebraucht, sind die guten Positionen wieder weg. Suchmaschinenwerbung kann man also fast per Knopfdruck steuern. Das Thema SEO hingegen muss man langfristig angehen, da man sich die Rankings hier nicht einfach kaufen kann. Man muss dafür sorgen, dass die eigene Website Relevanz und Reputation zu einem bestimmten Suchbegriff erlangt. Und dies dauert in der Regel mehrere Monate bis hin zu mehreren Jahren. Hat man hier allerdings erst einmal gute Rankings erreicht, so bleiben diese für gewöhnlich auch langfristig bestehen.
These 6: Bei einer konsequenten Arbeit an den Themen SEO, SEA und SEM kann ich mir die klassischen Marketingmaßnahmen sparen.
Dem muss ich ganz klar widersprechen! Suchmaschinenmarketing ist lediglich einer von vielen Teilen im gesamten Marketingmix. Da Suchmaschinen immer mehr dazu übergehen große Brands innerhalb der Suchergebnisse zu bevorzugen, muss am Branding gearbeitet werden. Große Marken genießen schließlich großes Vertrauen, und warum sollte das in den Augen der Suchmaschinen anders sein.












