(openPR) Der bekannte Kunsthistoriker Ernst H. Gombrich schrieb in seinem Buch „Geschichte der Kunstgeschichte“, genaugenommen gebe es keine Kunst, sondern nur Künstler. Die Menschen eben, die die Welt durch künstlerische Mittel und aus eigener Perspektive darstellen. Ob man diese Ansicht teilt oder nicht ist an dieser Stelle nicht relevant. Es gibt Künstler, die besonders auf die aktuellen Themen und Formsprachen der eignen Epoche und des eigenen Zeitgeistes konzentrieren, diese dokumentieren, kommentieren, kritisieren und hinterfragen. Diese Künstler schreiben unser kulturelles Erbe und deren Beitrag ist genauso wertvoll wie wichtig. Salvatore Masciullo gehört zu diesen Künstlern.
In seinen Arbeiten beschäftigt sich der ehemalige Immendorf Schüler und Assistent überwiegend mit aktuellen politischen und gesellschaftskritischen Themen. Dabei gelingt es ihm, dem Betrachter einen zunächst mühelosen, verträglichen Zugang zu tatsächlich delikaten Inhalten zu gewähren, indem er das von populären Medien geprägte Auge mit Bildzitaten, Comicstrips und einer heiteren Farbigkeit einfängt. Das führt letztlich zu einer scharfen Gegenüberstellung zwischen Thematik und Methode der Visualisierung. Durch das Kombinieren unterschiedlicher Maltechniken erhalten seine Gemälde oft die plastische Tiefe einer Collage, ein Überraschungseffekt, wird dem Betrachter bewusst, dass Masciullo klassisch mit Ölfarbe auf Leinwand arbeitet.
Die Beziehung Salvatore Masciullos zur Kunst beginnt in den 90er Jahren mit einer stilisierten Malerei. Gestalten seiner Umgebung und seines Alltags kommen in einer fast-naiven Form auf der Leinwand. In dieser Phase werden die Grundfarben bevorzugt. Es folgt eine Phase der Experimente mit Materialien und Farben. „Ich fing an mich mit der internationalen Malerei zu beschäftigen. Die Vision Julian Schnabels Film über Jean Michel Basquiat überlieferte mir eine neue Energie. Bis ich Immendorf kennenlernte.
Hier geschah die Zerstörung von all dem was ich aufgenommen und gelernt hatte: ein neuer Anfang. Der ganze Prozess wurde ernst. Die Härte meiner Bilder wurde mir Ironie und Spiel gemildert. In diesem Moment war das Leitmotiv das freie Spiel mit Bildzitaten. Themen der politischen Aktualität traten in den Mittelpunkt. Das Leben auf der Straße, Graffitis, Werbung und Comics werden von mir bearbeitet renoviert und wieder ausgestoßen um das Publikum durch das Gegenüberstellen der Bilder unserer Zeit zu schockieren.“ Sagt der Künstler.
Die Auswahl der Arbeiten von Salvatore Masciulos Arbeiten sind bei der Onlinegalerie tetartet und in ihren Büroräumen zu sehen.
Tinatin Ghughunishvili-Brück
Eva Schremm













