(openPR) Die großen Hoffnungen von Michael Schumacher auf den ersten Saisonsieg ausgerechnet beim Formel-1-Klassiker in Monte Carlo haben einen empfindlichen Dämpfer erlitten. Das Auto sei von Anfang an nicht in Ordnung gewesen, so Schumi. Am Wochenende geht es nun wieder rund und vor allem die Italiener und Deutschen fragen sich: Was wird aus Schumi? Dazu jetzt am Telefon in Monaco: Peter Hesseler von der Auto-Bild motorsport. Hallo!
Frage:
In Deutschland ist in allen Zeitungen und auf allen Kanälen zu lesen und zu hören, Michael Schumacher sei inzwischen zu alt zum Siegen geworden. Geht das in der Formel 1 wirklich so schnell?
Antwort:
Der Spruch, dass Michael zu alt sei, der kommt von Flavio Briatore, seinem ehemaligen Team-Chef. Das ist politische Kriegsführung. Jeder weiß, dass Michael Schumacher so frisch ist wie ein 25-Jähriger, was seine Motivation und was seine körperliche Fitness angeht. Da sind keine Ermüdungserscheinungen in Sicht. Ich denke, dass er gut drauf ist. Und das hat er auch gestern gesagt, als er strahlend hier ins Fahrerlager kam.
Frage:
Wie reagiert denn Schumacher auf die Schlagzeilen aus Deutschland und auf die Reaktionen auf seine letzten Misserfolge?
Antwort:
Michael Schumacher ist ja kein guter Schauspieler. Das heißt, wir wissen, dass wir seine Stimmung auch immer gut an seinen Gesichtszügen ablesen können. Natürlich muss er ein bisschen gute Miene zum schlechten Spiel machen. Wir haben im Moment ein Reifennachteil mit Bridgestone gegenüber Michelin. Das ist aber andererseits eine Sache, da kann er gar nichts daran ändern. Er muss nehmen, was er hat. Er kann Druck machen im Team, dass sich diese Situation verändert – das tut er auch. Wobei er da das Maß finden muss zwischen Druck und Überdruck, sonst geht der Schuss nach hinten los. Also, Michael weiß, dass man ihm für die Situation überhaupt keinen Vorwurf machen kann. Und deshalb kann er sich auch selbst nicht gram sein im Moment.
Frage:
Viele sagen, die Formel 1 wird bald einen neuen Superstar haben, wer wird das sein?
Antwort:
Wer das wird, ist noch nicht ganz klar. Im Moment fährt Fernando Alonso aus Spanien vorne weg in einem Renault. In letzter Zeit kommt Kimi Raikkönen immer näher. Mit seinem Sieg in Barcelona beim letzten Rennen hat er das bestätigt. Beide sind extrem abgeklärt, sind sehr gute Rennfahrer. Es ist genau die Frage, wer jetzt den richtigen Dreh finden wird, um die Meisterschaft nach Hause zu fahren. Die Sache scheint sich zwischen den Beiden zu entscheiden. Der Vorsprung von Alonso ist schon beträchtlich, besonders wenn man dieses Punktesystem sich anschaut, nach dem der Zweite acht Punkte bekommt seit 2003. Also nur zwei weniger als der Sieger. Da ist das Aufholen sehr schwierig. Aber der McLaren Mercedes sieht im Moment aus wie das beste Auto, zumindest auf dem Gros der Strecken. Also, das ist noch lange nicht in trockenen Tüchern für einen von den Beiden. Aber Beide haben definitiv das Zeug zum Weltmeister.
Das war Peter Hesseler von der Auto-Bild motorsport, vielen Dank und tschüß!
Bitte schön, auf Wiederhören!
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