(openPR) Fest und sicher im Kiefer verankert – dank dieser Eigenschaft gelten Implantate meist als optimale Lösung, um fehlende Zähne zu ersetzen. Doch nicht immer verfügen Patienten über ausreichend Kieferknochen, der als Fundament für die künstliche Zahnwurzel dient. So baut sich der Knochen beispielsweise ab, wenn Zahnlücken langfristig bestehen und dadurch regelmäßige Kaubelastungen ausbleiben. „Mithilfe von menschlichen Spenderknochen können wir den Kieferknochen jetzt ohne aufwendige Zusatzoperation aufbauen“, erklärt Dr. Dr. Andreas Dorow, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Dorow Clinic in Waldshut. „Auf diese Weise schaffen wir die nötigen Voraussetzungen für fest sitzende Zahnimplantate.“ Im Gegensatz zu tierischen oder künstlich erzeugten Materialien bietet das neue Verfahren außerdem den Vorteil, dass sich durch natürliche Umbauprozesse bereits nach wenigen Monaten nur noch eigene Knochenzellen im Kiefer befinden. Sicherheit steht im Vordergrund Für den Eingriff verwenden die Ärzte gefriergetrocknete und sterilisierte Knochenblöcke und -granulat. „Wir greifen dabei ausschließlich auf Material des Deutschen Instituts für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) zurück, das als Non-Profit-Organisation agiert und nur mit deutschen Spendern arbeitet“, unterstreicht Dr. Dorow. „So können wir sichergehen, dass es sich um seriöse Knochenspenden handelt.“ Durch das von der Charité entwickelte Sterilisationsverfahren besteht kein Übertragungsrisiko von Krankheitserregern. Auch Antigene, die Abstoßungsreaktionen hervorrufen können, waschen die Spezialisten im Zuge der Aufbereitung aus. Dank dieser Sicherheitsaspekte verfügt der Spenderknochen als einziges Ersatzmaterial über eine Zulassung als Medikament. Kurze Operationszeiten – schnelle Rehabilitation Um das gefriergetrocknete Material zu verwenden, wird es zunächst in Kochsalzlösung eingelegt und damit rehydriert. „Im nächsten Schritt passen wir den Knochenblock an das zu versorgende Kieferareal an“, erläutert der Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Oralchirurgie. „Als Bindemittel zwischen eingesetztem Implantat und Kieferknochen dient das Granulat, vermischt mit patienteneigenem Blut.“ Gewöhnlich dauert die Behandlung unter Dämmerschlaf etwa eine Stunde. Im Vergleich dazu erfordert die Verwendung von Eigenknochen aus Beckenkamm oder Kiefer wesentlich längere Operations- und Rehabilitationszeiten. Denn oft verursachen die Eingriffe zur Knochenentnahme eher Komplikationen als das eigentliche Einsetzen. Weiterer Vorteil: Bei Spenderknochen steht mehr Ersatzmaterial zur Verfügung, wodurch sich der Kieferaufbau vereinfacht. Umbau des neuen Materials Da sich menschlicher Knochen stetig im Umbau befindet und der Körper das eingesetzte Material wie natürliches Gewebe behandelt, ersetzt er das Knochentransplantat nach und nach durch eigene Zellen. „Um diesen Prozess zu beschleunigen, setzen wir zusätzlich sogenannte knochenmorphogenetische Proteine (BMP) ein, die das Knochenwachstum anregen“, erklärt Dr. Dorow. „Nach einer Einheilzeit von etwa vier bis sechs Monaten hat sich der neu aufgebaute Kieferknochen in der Regel so weit gefestigt, dass wir die Zahnimplantate einsetzen können.“ In seltenen Fällen, in denen der Knochen nicht anwächst, können Ärzte den Aufbau mit Spenderzellen wiederholen. Eigenknochen ließe sich dagegen nicht ohne Weiteres erneut entnehmen. Dr. Dorow betont abschließend: „Organspenden stellen ein Geschenk einer verstorbenen Person an einen Einzelnen dar. Deshalb ist es uns sehr wichtig, verantwortungsvoll mit diesem umzugehen.“ Weitere Informationen unter www.dorow-clinic.de.