(openPR) Über 22.500 Menschen haben sich in den vergangenen Wochen an der Online-Protestaktion von „Rettet den Regenwald“ gegen die Verwendung von Palmöl in Ikea-Kerzen beteiligt. Die Unterschriftenlisten übergaben Klaus Schenck und Guadalupe Rodriguez von „Rettet den Regenwald“ am Freitag an Ikea in Berlin Tempelhof. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Palmöl unnötigerweise in immer mehr Produkten verwendet wird. Die Palmölproduktion ist mittlerweile der größte Regenwaldzerstörer in Südostasien“, so Wald-Referent Klaus Schenck. „Rettet den Regenwald“ hat bereits mit Ikea ein Gespräch über die dramatischen Folgen des Palmöleinsatzes geführt. Ikea ist sich der Regenwaldrodungen und Menschenrechtsverletzungen durch die Palmölindustrie voll bewusst. Doch der Konzern sieht bislang keine Alternative zum Palmöl und sucht sich mit dem Palmölsiegel RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil ) aus der Verantwortung zu ziehen.
Ikea zählt zu den größten Verkäufern von Kerzen und Teelichtern in Deutschland und der Europäischen Union. Um möglichst günstige Kerzen anbieten zu können, setzt Ikea auf billiges Palmöl. Dieses verbirgt sich hinter den Namen „pflanzliches Wachs“ und „Stearin“ auf den Etiketten. Allein für seine Kerzen verbraucht das Möbelhaus pro Jahr 32.000 Tonnen Palmöl, für andere Produkte kommen noch einmal 8.000 Tonnen hinzu. Das entspricht rund 12.000 Hektar Palmölplantagen.
Um Platz für immer neue Palmöl-Monokulturen zu schaffen, werden die Regenwälder in Indonesien, Malaysia, Papua Neuguinea und Kolumbien gerodet und die Bevölkerung ihrer Lebensgrundlagen beraubt. „Diese Anbaupraxis ist weder umwelt- noch sozialverträglich und steht in klarem Gegensatz zu Ikeas selbst gesetztem Ziel des verantwortungsvollen Handelns“, sagt Klaus Schenck. Denn Ikea betont, günstige Preise nicht um jeden Preis durchsetzen zu wollen.
Gegenüber Rettet den Regenwald erklärte Ikea nun, rund 80 Prozent des verwendeten Palmöls sei durch den „Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) zertifiziert. Bis zum Ende des Jahres sollen es 100 Prozent sein. Doch das Siegel garantiert weder effektiven Umweltschutz noch soziale Standards. 258 Umwelt- und Sozialorganisationen rund um den Globus lehnen RSPO deshalb ab. Für sie ist das Siegel ein grünes Deckmäntelchen und Etikettenschwindel. Nachträglich die Standards noch verbessern zu wollen, ist in der Praxis aussichtslos. Auch ist eine effektive Kontrolle in diesen Ländern unmöglich. Die Firmen lassen sich Altplantagen zertifizieren, und roden zur Anlage neuer Ölpalmplantagen an anderer Stelle unvermindert weiter. Mitglieder des RSPO sind hauptsächlich Vertreter der Palmölindustrie, die großes Interesse haben, das Öl aus dem Regenwald mit dem RSPO-Siegel umweltfreundlich erscheinen zu lassen.









