(openPR) Titus Dittmann zurück aus Afghanistan
- Skateboard-Pionier und –Unternehmer Titus Dittmann (61) kehrt nach sechstägiger Reise aus Afghanistan zurück
- Ort für erste Skateboardanlage an einer Schule in der Provinz Herat gefunden
- Baubeginn in Kooperation mit Rupert Neudecks Organisation Grünhelme e.V. im März 2010
- Titus Dittmann erlebt Afghanistan zwischen Aufbruch, Machtlosigkeit und selbsternannten „Warlords“
Jetzt erst recht
Als Titus Dittmann am 7. Januar 2010 gen Afghanistan abfliegt hat er erstmals „ein mulmiges Gefühl“. Sechs Tage im hart umkämpften Afghanistan liegen vor ihm. Es ist bereits seine dritte Reise an den Hindukusch, doch die Sicherheitslage war noch nie so angespannt wie in diesen Tagen. Am 13. Januar 2010 landet er wohlbehalten wieder in Frankfurt. Und hat spannende, aufschlussreiche Erlebnisse und Erfahrungen im Gepäck. „Was man in diesen Zeiten überhaupt in Afghanistan macht“, wunderte sich ein Journalist in Dittmanns Umfeld. Doch der 61-jährige hat eine klare Mission: Er will Kindern ein Stück Hoffnung und Abwechslung im durch Terror, Krieg und Gewalt gezeichneten Land ermöglichen. Dafür plant der Münsteraner, gemeinsam mit Projektpartner Rupert Neudeck, eine erste Skateboardanlage an einer Schule in Karokh. Eine Kleinstadt in der Provinz Herat im Westen Afghanistans.
Die Hoffnung kommt ins Rollen
Im Januar 2009 reiste Dittmann erstmals nach Kabul. Der Ex-Studienrat hatte bei Kunden und im eigenen Unternehmen über zwei Tonnen Skateboards und Zubehör gesammelt. Die Spendenlieferung ging an die Organisation „Skateistan“ in Kabul. Kurz darauf stellt Ruprecht Polenz, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Dittmann den Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck vor. Mit seiner Initiative Grünhelme e.V. leistet Neudeck humanitäre Hilfe weltweit, so auch in Afghanistan. Bereits 31 Schulen konnte er in den letzten Jahren hier eröffnen. Für Neudeck ist Bildung der Schlüssel für eine Zukunft in Frieden. Jetzt kooperieren Dittmanns Stiftung und die Grünhelme. An Schulen sollen Skateboard-Anlagen gebaut werden. Denn die Kinder und Jugendlichen brauchen neben schulischer Bildung etwas, das sie bewegt, so der Münstersche Skateboard-Pionier. Spiel, Abwechslung und Kindheit sind Begriffe, die in der Krisenregion kaum eine Rolle spielen.
Dabei ist das Skateboard für Dittmann „sinnstiftendes Instrument, um mit Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt zu arbeiten“. Ihnen Selbstachtung, Ausdauer und ein Stück Hoffnung in oft aussichtslosen Situationen zu geben. Unter dem Dach seiner Organisation „skate-aid“ unterstützt der Unternehmer national und international Initiativen, die mittels des Skateboardings humanitäre Hilfe leisten. Darunter auch Projekte in Südafrika, Tansania oder Kenia. In Münster unterstützt Titus – wie alle Welt ihn nennt - seit über 15 Jahren den Verein zur Förderung der Jugendkultur e.V. Im Oktober 2009 wurde Dittmann für seine Verdienste in der Jugendarbeit und -förderung mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Platz für Zukunft
Während seiner jetzigen Reise entdeckt Titus die Örtlichkeit für seine erste Skateboard-Anlage in Afghanistan. An einer Schule in der Provinz Herat. Angrenzend an ein bestehendes Volleyball-Feld soll zwischen April und Mai 2010 in Karokh gebaut werden. Mit Beton, weil witterungsbeständig und wenig wartungsintensiv. Die Planung übernimmt das skate-aid-Team in Deutschland. Vor Ort wird der Bau von Neudecks afghanischem Projektleiter, dem Bau-Ingenieur Zobair Akhi geleitet. Unterstützung erhält er vom deutschen skate-aid-Mitarbeiter Marc Zanger, der für Monate nach Karokh reisen wird. Die Gesamtkosten des Vorhabens beziffert Dittmann mit rund 15.000 Euro.
Schulleiter, Kinder und Vertreter des Dorfes zeigen sich hocherfreut, als sie vor einigen Tagen von den Plänen erfahren. Dittmann hat bei seiner dritten Afghanistanreise gleich ein paar Skateboards mitgebracht. Neugierig und aufgeschlossen probieren die Kinder erste Übungen, auf dem Brett mit vier Rollen, das sie noch nie gesehen haben. Und dann wird erst einmal Tee getrunken. Wie sich das gehört in Afghanistan. Dittmann ist begeistert über die Offenheit und Gastfreundschaft der Bevölkerung. „Die Menschen bitten inständig um unsere Hilfe“, berichtet er.
Wenn das Chaos regiert
Die politische Lage erlebt Dittmann in den Januartagen 2010 als chaotisch. Regierung, Militär und Polizei korrupt und machtlos. Die ISAF-Truppen werden auf Fahrten durchs Land von selbst ernannten „Warlords“ zur Kasse gebeten. Bei der Bevölkerung lösen die vermeintlichen Schutztruppen eher Angst-, als Sicherheitsgefühle aus. „Truppen, die nicht kämpfen dürfen und keine Kompetenz beim Wiederaufbau eines Landes haben“, das passt einfach nicht, findet Dittmann. „Ich habe gelernt, dass eine Einteilung in Gut und Böse hier noch weniger funktioniert, als sonst auf der Welt. Hier sind die Bösen auch mal gut und die Guten auch mal böse“, resümiert er.
Und so bleibt Dittmann dabei: Solange es die Sicherheitslage erlaubt, will er den Menschen in Afghanistan mit seinen Möglichkeiten zur Seite stehen.
www.skate-aid.org
Spendenkonto skate-aid
Kontoinhaber: Titus Dittmann Stiftung
Kontonummer: 491753 Bankleitzahl: 40050150
Kreditinstitut: Sparkasse Münsterland Ost
Verwendungszweck: Spende skate-aid
www.gruenhelme.de
www.titus.de











