(openPR) Mit der vierspännigen historischen Postkutsche und vier weißen Kladrubern – Unesco Weltkulturerbe - ging es in vier Tagen vom Ammersee über die Königsschlösser nach Schongau und wieder zurück zum Ausgangspunkt Kerschlach. Auf alten Römerwegen und historischen Routen durch die Natur entdecken wir Oberbayern von einer besonderen Seite. Die Reise mit der Postkutsche eröffnet uns einen neuen Blick für die reichhaltigen Naturschätze und historischen Plätze Bayerns. Ganz nah mit Natur und Pferd verbunden, entdecken wir eine besondere Art, im Urlaub Gelassenheit und Ruhe wiederzufinden.
Coaching in Bavaria, Herr Nemitz ist der einzige Anbieter, der seit 1984 ein- und mehrtägige Reisen dieser Art in Oberbayern, Italien, Österreich und der Schweiz anbietet.
Vier kräftige weiße Pferde, eine original Postkutsche aus dem Jahre 1875, zwei Coaches und sechs Passagiere aus München, Seefeld, der Mongolei und Neuseeland starten morgens um 10.00h auf dem Kerschlacher Hof von Herrn Nemitz zu einer der letzten Abenteuerreisen durch Oberbayern. Herrlicher Sonnenschein begleitet uns hinunter in das Ammertal, weiter auf die östlichen Höhen und durch das Naturschutzgebiet Weilheimer Hardt. Wie schon vor hundert Jahren, so werden auch heute die Pferde wie bei jeder weiteren Rast ausgespannt, getränkt und gefüttert während sich die Reisegesellschaft mit einer kräftigen Brotzeit im Biergarten vom Gasthof zur Post in Eberfing stärkt. Nach dem Mittagessen geht es über das Hügelland um Huglfing, durch Wälder und Hochmoore weiter an den Soier See nach Bad Bayersoien. Das Traben der Pferde wird zu einem Klangteppich, der unsere Müdigkeit zu einer Entspannung werden lässt und unseren Geist in eine tiefe Ruhe schaukelt. Diese Entspannung verstärken wir durch das umfangreiche Wellnessangebot und die schöne Lage im Parkhotel Bad Bayersoien, unserer ersten Übernachtung. Herr Nemitz steigt hier bereits seit 1993 mit seinen Gästen ab.
Am nächsten Tag geht es morgens um 9.00h auf der alten Römerstraße Via Claudia Augusta nach Saulgrub, weiter durch das Holzfällerdorf Altenau und auf dem Köngissträßle durch Unternogg. Auf diesem Weg liebte es König Ludwig II nachts im vierspännigen Schlitten und mit Fackelreitern von Neuschwanstein nach Linderhof zu eilen. Wir lieben unsere Regenkleidung, denn es schüttet wie aus Eimern. Mittags machen wir Halt in der Wies, der schönsten Rokkokokirche Bayerns. Im Hause ihres Erbauers Dominikus Zimmermann nehmen wir unser Mittagessen ein. Während wir uns mit einer heiße Suppe wärmen, erzählt uns Herr Nemitz abenteuerlich lustige Geschichten seiner vergangenen Reisen. Obwohl wir für die Weiterreise das bequeme trockene Innere der Postkutsche nutzen könnten, will sich keiner der Reisenden diesen Luxus gönnen und auf das nasse Naturerlebnis verzichten. Von der Wieskirche geht es weiter durch stille Bergwälder auf 1.000 Meter Höhe, über die Almwiesen bei Trauchgau, zwischen Forggensee und Bannwaldsee. Der Blick auf die Königsschlösser begleitet uns. Wir sind inzwischen eine harmonische Gruppe und verstehen uns, als würden wir uns schon ewig kennen. Im Akzent Hotel Müller in Hohenschwangau kommen wir um 18.00 Uhr durchnässt doch glücklich an.
Am nächsten Tag geht es nach der Besichtigung der Königschlösser bei Sonnenschein wieder Richtung Forggen- und Bannwaldsee. Am Wegesrand unterhalb des Königsschlosses begrüßen uns ca. 30 japanische Hochzeitspaare. Wie für uns die vielen festlich in weiß gekleideten Bräute, so sind wir für die Frischvermählten eine nicht weniger interessante Sehenswürdigkeit. Über die Hügel fahren wir hoch zum Forggensee, hinunter in das Tal des Halblechs, durch das „Rabenloch“ nach Prem. Nach einem Regentag genießen wir den Sonnenschein als großes Geschenk. Mittags gönnen wir den Pferden und Reisenden im Restaurant Lechaue am Lech eine Mittagspause. Danach geht es weiter durch ein Moorgebiet Richtung Urspring und dann am Lech entlang zu unserer letzten Übernachtung: Im mittelalterlichen Schongau wartet bereits Frau Evi Kramarz vom Hotel Rössle Garni mit einer herzlichen Begrüßung auf uns. Bereits seit Eröffnung des Hotels vor 21 Jahren steigen die Postkutschenreisenden von Herrn Nemitz aus der ganzen Welt hier ab. Während wir uns für den Abend frisch machen, lassen Herr Nemitz und Herr Graf (Co-Coach) den Pferden Ihre wohlverdiente Pflege in einem nahe gelegenen Stall zukommen. In Schongau besteht die Möglichkeit, entlang der historischen Stadtmauer die Sehenswürdigkeiten der malerischen Altstadt mit ihren engen Gassen und Winkel zu erkunden. Wir lernen die typische Küche kennen, die sowohl bayerische Schmankerl als auch Spezialitäten aus dem Allgäu bietet.
Am nächsten Tag vor unserer Abreise führt uns Frau Ursula Diesch, Leiterein des Fremdenverkehrsamtes Schongau in die Geschichte und Sehenswürdigkeiten Schongaus, dem Tor zum Pfaffenwinkel ein. Im Zentrum der Stadt befinden sich vier kunstvoll ausgestattete Gotteshäuser und das ehemalige Ballenhaus, welches die bayerische Grenzfestung und Wittelsbacher Nebenresidenz seit dem 13. Jahrhundert zu einer führenden Handelsmetropole wachsen ließ. Mit diesen Eindrücken beginnen wir unsere Weiterreise. Über dem Lech durch die waldigen Hügel um Birkland, durch Hochmoore und Weidland geht es nach Wessobrunn, dem großen Kloster, das im 17. und 18. Jahrhundert das Zentrum der Barockhandwerker und –künstler des Pfaffenwinkels war. Auch das Wessobrunner Gebet, - auch Wessobrunner Schöpfungsgedicht genannt – das älteste Schriftstück in altdeutscher Sprache stammt von hier. Angeblich ist es um 790 entstanden. Die erhaltene Abschrift ist aus dem Jahre 814. Wir haben Möglichkeit, die ausgedehnten Klosteranlagen zu besichtigen. Im Gasthof Post kehren wir zu unserer letzten Mittagspause ein. Der Nachmittag führt uns hinunter in das Ammertal, über die Ortschaft Pähl hinauf nach Kerschlach, dem Ausgangspunkt unserer Reise.
Jeder Ort und jede abgelegene Straße, die wir befuhren, erzählte seine eigene für uns gestaltete Geschichte. Stille Waldwege, eindrucksvolle Ausblicke, Seen, Weiler und die Berge waren unseren Reisebegleiter. Wir lernten Einheimische von einer ganz persönlichen Seite kennen und wurden überall herzlich aufgenommen. Selbst Pferde, Kühe und Schafe auf den Weiden begrüßten uns mit einer Lebhaftigkeit, wie es nur selten zu erleben ist. Die Übernachtungsmöglichkeiten der Reise waren stilvoll gewählt. Man kennt sich auch hier von früheren Jahren und weiß, welch hoher Anspruch gestellt wird. Wunderschöne Landhotels und historische Gasthöfe mit landestypischer Küche erwarteten uns.
Mein Fazit: Viel Zeit für Gespräche, mehr als genügend Zeit zum Abschalten, Entspannen und Genießen. Nicht nur das entschleunigte Tempo, sondern auch die Intensität der Eindrücke machen diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Keine andere Exkursion durch Oberbayern bietet in vier Tagen soviel Nähe zu der Natur, Geschichte und Gegenwart dieser Region. Eine intensive und individuelle Art, Oberbayern von einer ganz besonderen Seite kennen zu lernen.
Birgit M. Widmann
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