(openPR) Der ironische Blick des Künstlers Frank Neye auf den Eskapismus in Krisenzeiten
Berlin, 18.03.2009- Der Künstler Frank Neye präsentiert in der Einzelausstellung „Come and see the Glam!“ seine aktuellen Arbeiten am 20.03.2009 in der Galerie Frenhofer.
Wer kennt nicht die magische Anziehungskraft von bunten, glitzernden Steinen, die uns seit der Kindheit in ihren Bann ziehen. Vergessen sind die Sorgen und Nöte angesichts des funkelnden Farbenspiels, das uns Freude und Schönheit verheißt.
Wäre da nicht die unerträgliche Ambivalenz der Realität mit ihren Schlagzeilen, in die wir immer wieder zurückgeworfen werden. Eine Realität, in der wir unsere Empfindungen in die Warenwelt hinein projizieren.
So suchen wir in Krisenzeiten die Antwort auf unsere Sehnsucht nach einem besseren Leben in Kitsch.
Frank Neyes Arbeiten bedienen auf den ersten Blick das Bedürfnis nach Kitsch und Glam. Seine Skulpturen und Bilder glitzern und funkeln. Der Betrachter wird geblendet und abgelenkt.
Doch erst im Kontext des gegensätzlichen Materialmixes von Moos und Gold, Schuttund Glam wird die hintergründige Provokation seiner Arbeiten erkennbar.
Das Prunkvolle zeigt sich bei Frank Neye ironischerweise im bloßen Schein von billigen Materialien aus dem Bau- und Bastelmarkt. Luxuriöses wird nicht durch den eigentlichen Sachwert, sondern durch die strahlende Oberfläche und die Assoziationen, die sie beim Betrachter hervorruft, bestimmt.
In der Kombination mit Organischem aus der Natur durchbricht der Künstler die Komplexitätsreduktion von Kitsch und mit ihr eine Simplifizierung des Denkens.
Die strassbesetzten Flammen der Skulptur „Lagerfeuer“ (2009) muten Fremdkörper an, in denen sich die Ambivalenz der Realität widerspiegelt. Das Künstliche verleibt sich das Organische und wird Teil von Wachstum, Vergänglichkeit und Veränderung.
Kitsch und Glam sind bei Frank Neye schöner Schein, der keinen Eskapismus erlaubt. Der Betrachter lässt sich im Wechselspiel von Kunst und Trash auf Kunst ein.
Zur Person
Der 1966 geborene Künstler Frank Neye zählt zu den arrivierten und von Galerien umworbenen Künstlern Berlins.
Der Autodidakt erfährt, seit seine Skulpturen des Heiligendorfers auf der „Berliner Liste“ 2006 Sympathiepunkte gewannen und ihm eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Emden einbrachten, ein kontinuierlich steigendes Interesse auf dem Kunstmarkt.
Identitätsverlust und die Ambivalenz der Realität sind wichtige Themen in Frank Neyes Arbeit („Grass-Heads“ 2008).
Er behauptet, dass uns heute das Gras schon zu Lebzeiten über unser Gesicht wächst. Denn was bleibt von unserer Einzigartigkeit, wenn wir uns von dem allgegenwärtigen Konsum- und Normierungswahn formen lassen?
Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Berlin, Frankfurt , Emden und Bern.
Einzelausstellung
„Come and see the Glam!“ Frank Neye
21.03.-25.04.2009
Vernissage: 20.03.2009
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort:
Galerie Frenhofer
Friedrichstraße 232
10969 Berlin
Öffnungszeiten:
Di bis Fr: 14 - 18 Uhr
Sa : 12 - 16 Uhr