(openPR) Die Galerie TEAPOT geht in die nächste Ausstellungsrunde, diesmal: Bewusstseinserweiterung, auf Pappen verabreicht. In seiner Einzel-Ausstellung „Delebrity“ medikamentiert der in Mailand lebende Künstler Maximilian Doerr den Betrachter mit betörend-schönen Zerrbildern.
Kleines Format mit großer Wirkung – wohldosiert und proportioniert wie ein Tropfen halluzinogener Flüssigkeit auf buntem Löschpapier. Die Werke von Maximilian Doerr wirken auf den Betrachter wie eine massive Wahrnehmungsstörung. Vertrautes Zerspringen in tausend Teile, neu zusammengesetzt. Bekannte Personen wirken fremd, Befremdliches angenehm vertraut.
Royals, Päpste und Celebrities; Promis in freier Wildbahn, betrachtet durch ein Kaleidoskop. Maximilian Doerr kennt sich in seinem Revier aus. Seit seiner frühen Kindheit ist er auf Tuchfühlung mit Stars und der Fashion-Szene. Musikgrößen, Fotografen und die Klatschpresse gingen in seinem Elternhaus ein und aus. Diese Jugend-Erfahrungen nähren seinen Wunsch, die Substanz hinter der Oberflächlichkeit zu entdecken.
Künstlerisch tätig ist Maximilian Doerr seit einiger Zeit, bisher jedoch weitgehend im Verborgenen. Er ist 1979 in München geboren, gelernter Goldschmied und hat an der renommierten britischen Kaderschmiede für Modedesign, der Central Saint Martins University in London, studiert.
Doerr ist am reinen Bild interessiert. Er sagt über seine Arbeiten, sie seien selbsterklärend, Worte fürchtet er sogar. Wegen ihrer Bedeutungsarmut – oder Bedeutungsschwere. Kennzeichen seiner Werke sind die De- und Rekonstruktion. Plakate, Fotos, Puppen, aufgespürt in der Welt des Glamours, werden in Einzelteile zerlegt, geordnet und neu zusammen-gesetzt. Zerteilen, das Arbeiten in Schichten und die Neuordnung sind die zentralen Prinzipien des Künstlers – und eine ganz persönliche Aneignung. Die Auswahl seiner Motive erfolgt nach Proportionen und dem Faktor „Herzrasen“. Doerr, der bekennende Trash-Fan, bezeichnet sich als pathologischen Perfektionisten. Der Beste sein, dafür von allen geliebt werden. Wie ein echter Star.
Die gezeigten Kollagen und Objekte bergen ein pharmakologisches Potential in sich: sie verändern die individuelle Wahrnehmung des aufmerksamen Betrachters, sodass sie als Objekte eines intensiven Erlebens erscheinen. Details wirken manipuliert und Umgebungsereignisse treten erst jetzt deutlich hervor: Kunst als Trip. Zumindest aber als Schöpfer einer differenzierteren Wahrnehmung. Die Ausstellung „Delebrity“ ist ein persönliches Experiment. Wie bei den Acid-Tests der „Merry Pranksters“ in den 60er Jahren ist die interessierte Öffentlichkeit nun in die Galerie TEAPOT eingeladen, die bewusstseinserweiternde Wirkung selbst zu erleben. Um Vorstellungsbilder geliebter Celebrities zu zerschlagen und aus ihren Scherben neue zu formen. Was für ein königlicher Ansatz!












