(openPR) Der Bahnhof hat gerufen und die Seifhennersdorfer und weitere Helfer sind gekommen
Die Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V. kommt bei der Notsicherung des Bahnhofes weiter voran.
Nachdem in den vergangenen Tagen mittels eines großen Kranes alle absturzgefährdeten Teile aus der Dachkonstruktion und von den einsturzgefährdeten Zwischendecken im Brandbereich entfernt werden konnten, ist der Bereich des Bahnhofes jetzt innen gefahrlos zu betreten. In den beiden betreffenden Räumen haben sich erhebliche Schuttberge gebildet. Unten lagen die durch den Brand und die Löscharbeiten abgestürzten Konstruktionen, auf die seit Frühjahr 2023 ungehindert Niederschläge eingewirkt haben. Im Laufe der Jahre sind weitere Zwischendecken in dem Bereich heruntergestürzt. Ganz oben lagen die durch den Kraneinsatz niedergefallenen Element. Schuttberge von beängstigendem Ausmaß, die aus dem Innern eines Gebäudes nur von Hand per Schaufel und Schubkarre herausgefahren werden konnten.
Der Verein hat einen Aufruf an die Bürger der Stadt Seifhennersdorf und andere Unterstützer des Projektes für einen Arbeitseinsatz zur Beräumung dieser Schuttberge gestartet. Termin war der 01.11.2025. Der Aufruf wurde über die Medien wie Sächsische Zeitung, Radio Lausitz, soziale Medien, Plakate und Mundpropaganda verbreitet.
Im Vorfeld hatten Vereinsmitglieder und Helfer bereits mit den Arbeiten begonnen. So wurden Zwischendecken beräumt, Abläufe getestet und auch ein Radlader angemietet.
Am 01.11.2025 morgens um 9:00 Uhr startete der Einsatz. Neben Vereinsmitgliedern und Seifhennersdorfern kamen auch Helfer aus Zittau und Dresden und sogar ein Trilexlokführer aus Tschechien. Die Arbeit wurde effektiv organisiert. Aus den Schutthaufen wurden größere Gegenstände wir Balken oder Bretter aussortiert und beiseitegelegt. Oben auf den Schutthaufen wurde der hochverdichtete Schutt gelockert, unten in Schubkarren geschippt und durch den Flur nach draußen in die Schaufel des Radladers gekippt.
So manches Teil der ehemaligen Diensträume kam dabei zu Tage, ob es ein alter Sessel war oder das schwere Eisenteil des Gegengewichts des Fensters des Gepäckschalters, an den sich sicher noch viele ältere Seifhennersdorfer erinnern werden.
Es kamen sehr viele Helfer. Vom Rentner bis zum Jugendlichen, vom Vereinsmitglied bis zum promovierten Lehrer, von zwei stellvertretenden Bürgermeistern von Seifhennersdorf bis zu Schülern. Besonders berührt hat uns der Einsatz eines Dresdner Eisenbahners, der sein Arbeitsleben als Gleisbauer mit der Schaufel in der Hand begonnen hatte. Er verfolgt das Projekt. Obwohl er das Rentenalter sicher bereits vor mehreren Jahren erreicht hatte, kam er mit dem Zug aus Dresden über Zittau nach Seifhennersdorf angereist und war um 9:00 Uhr im Blaumann vor Ort. Die gesamten 6 Stunden hat er wie alle jüngeren Helfer ohne weitere Pause geschaufelt. Das verdient besonderen Respekt.
Gearbeitet wurde intensiv, geschont hat sich niemand. Für das leibliche Wohl in den Pausen wurde im bereits fertiggestellten Vereinsraum ein kräftiger Imbiss mit Kaffee und Getränken zubereitet.
Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Gegen 15:00 Uhr fuhr der Vereinsvorsitzende Olaf Forker die letzte Karre aus dem Haus. Der Bahnhof ist frei vom Schutt, alle Zwischendecken und das Kellergewölbe können nach Jahren der überdimensionalen Belastung wieder aufatmen.
Der Verein hat gerufen und die Helfer sind gekommen. Der Verein bedankt sich bei allen ganz herzlich. Der Bahnhof hat heute zu seinem 151. Geburtstag ein besonderes Geschenk erhalten. Wir gratulieren ihm dazu ganz herzlich und wünschen ihm nach seiner Eröffnung am 01.11.1874 noch viele Jahrzehnte, in denen er wie früher Funktionen für die Stadt und ihre Bürger und Besucher anbieten kann.
Das Gebäude ist außen bereits eingerüstet. Jetzt kann auch innen in den Bereichen, wo der Schutt gelegen hat, das Gerüst gestellt werden. Ein Statiker aus Kirschau hat seit dem Erwerb des Bahnhofs durch den Verein ehrenamtlich eine Statik für die Notsicherung des Daches erarbeitet. Das wissen die Vereinsmitglieder sehr zu schätzten. Jetzt muss nach dieser Statik ein umlaufender Ringanker gebaut werden und darauf kommt dann die Balkenkonstruktion, auf die eine Eindeckung aus Dachpappe aufgebracht wird. Damit wäre die Notsicherung des Daches abgeschlossen.
Wir sind kaputt und zufrieden und werden weiter berichten.
Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V.








