(openPR) Innovation: orale Antidiabetika für Katzen Zulassung neuer Wirkstoffart in Deutschland
Ingelheim am Rhein, den 16. April 2024
Grundlegende Vereinfachung der Diabetes-Therapie von Katzen: Ein flüssiges Medikament zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bietet jetzt eine alternative Behandlungsoption zur Insulintherapie. Damit können Injektionen entfallen. Katzenbesitzer:innen können orale Antidiabetika einfach über das Futter oder direkt ins Mäulchen ihres Tieres geben. Studien belegen, dass über 80 Prozent der Katzen mit der neuen Wirkstoffart eine Verbesserung der Symptome und/ oder der Blutwerte zeigen.1, 2
Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei Katzen. Für viele Katzenbesitzer:innen stellte es bisher eine große Herausforderung dar, ihrem Tier zwei Mal täglich eine Spritze geben zu müssen. In rund 30 Prozent der Fälle konnte Katzendiabetes aufgrund der Komplexität der Therapie nicht erfolgreich behandelt werden. Im ersten Jahr nach der Diagnose wurde eine von drei diabetischen Katzen euthanasiert.3 Umfragen zeigen, dass Katzenbesitzer:innen aufgrund der bequemen Handhabung flüssige Medizin zum Eingeben bevorzugen.4
Bei der neuen Wirkstoffart handelt es sich um SGLT-2-Inhibitoren, die bei der oralen Behandlung von Diabetes in der Humanmedizin bereits seit langem erfolgreich eingesetzt werden. In umfangreichen medizinischen Studien wurde nun auch die Wirksamkeit als alternative Diabetes-Therapie für Katzen belegt. „Damit bieten SGLT-2-Hemmer wie Velagliflozin die Chance, orale Antidiabetika ebenfalls erfolgreich in der Tiergesundheit zu nutzen und die Behandlung von zuckerkranken Katzen zu erleichtern“, betont Dr. Florian Seckerdieck, Tierarzt bei Boehringer Ingelheim.
1 Velagliflozinoralsolution for Cats [Freedom of Information Summary]. St. Joseph, MO: Boehringer Ingelheim Animal Health USA Inc.; 2023
2 Niessen et al. Effiacy and Safety of Once-Daily Oral Sodium-Glucose Co Transporter-2-Inhibitor Velagliflozin
Compared to Twice-Daily Insulin Injection Therapy in Diabetic Cats. Presented abstract at 33rd annual ECVIM-CA Congress in Barcelona. 2023 Sept. 23
3 Niessen, S. J., Hazuchova, K., Powney, S. L., Guitian, J., Niessen, A. P., Pion, P. D., ... & Church, D. B. (2017). The big pet diabetes survey: perceived frequency and triggers for euthanasia. Veterinary sciences, 4(2), 27.
4 Zimmering T. Ease of use of Semintra® and its effects on quality of life—update on cat owner feedback (“EASY Programme”) [abstract]. In: Proceedings from the 21st Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA); October 15–17, 2015; Barcelona, Spain. Poste
SGLT-2-Inhibitoren setzen in der Niere an und hemmen dort die Wiederaufnahme von überschüssigem Zucker aus dem Harn. Auf diese Weise fördern sie die Ausscheidung von überschüssiger Glukose über den Harn und senken so den Blutzuckerspiegel. „Wir versprechen uns eine Wende bei der Therapie von Katzendiabetes. Für Mensch und Tier bedeutet es eine große Erleichterung, wenn Spritzen unter die Haut in den meisten Fällen entfallen können“, so Dr. Florian Seckerdieck. Auch Schwankungen im Tagesverlauf treten meist nicht auf, so dass auf aufwändige Blutzuckerkontrollen ebenfalls verzichtet werden kann. „Wir hoffen, dass eine vereinfachte Behandlungsmöglichkeit auch dazu beiträgt, dass mehr Tiere die Chance bekommen, behandelt zu werden, und die Katzen unter dieser Therapie länger gut leben."
Katzenbesitzer:innen sollten sich bei ihrer Tierärztin oder ihrem Tierarzt beraten lassen, welche Diabetes-Therapie die richtige für ihr Tier ist.
Weitere Informationen: www.katze-mit-diabetes.de