(openPR) Gemeinsam mit Stephan Pilsinger (CDU/CSU) haben die Mitglieder des Verbands der Opfer des Blutskandals (VOB e.V.) zu einem Parlamentarischen Frühstück am 21.09.2022 mit dem Ziel eigeladen, die Reform der „Stiftung Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen" (Stiftung Humanitäre Hilfe) anzustoßen. Zu den Gästen gehörten der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze (SPD), die Abgeordneten Tina Rudolph (SPD), Kordula Schulz Asche (Bündnis 90/ Die Grünen), Kathrin Vogler (Die Linke) sowie Experten aus Justiz und Medizin.
Der Vorsitzende des VOB e.V., Michael Diederich, bewertet die Gespräche als wegweisend und begrüßt, dass über Parteigrenzen hinweg Hilfe für die Opfer des Blutskandals zugesichert wurde.
Diederich weist jedoch eindringlich darauf hin, dass den Betroffenen nur noch wenig Lebenszeit bleibt:
„Jedes Jahr verlieren zahlreiche Opfer des Blutskandals aufgrund von Spätfolgen ihr Leben und die Lebenssituation der Verbliebenen verschlechtert sich zusehends. Die Gespräche geben Hoffnung, dass die Politik endlich Ihrer Verantwortung nachkommt den Betroffenen noch zu Lebzeiten zu helfen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt! Gibt es nicht bald eine spürbare Verbesserung, wird es für die Opfer schlicht zu spät sein.“
Der VOB e.V. nimmt die Interessenvertretung von Personen, die durch Blut, Serum oder Blutprodukte geschädigt wurden, sowie Leistungsbeziehern der Stiftung Humanitäre Hilfe und deren Angehörigen wahr. Deren Lebenssituation ist aufgrund ihrer angeschlagenen Gesundheit äußerst prekär, die meisten können nicht mehr für ihren Lebenserwerb aufkommen.
Besonders in diesen Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit betont der VOB e.V., dass der Staat nun gefragt ist, versäumte Reformen nachzuholen und die Leistungen der Stiftung unter Berücksichtigung der Inflationsentwicklung ab 1995 anzupassen. Zudem fordert der VOB e.V. die Errichtung eines medizinisch-sozialen Kompetenzzentrums, um physische und psychische Leiden der Opfer besser zu verstehen und zu lindern. Dazu tritt der VOB e.V. dafür ein, die staatliche Ungleichbehandlung der Opfer des Blutskandals zu beenden. Auch mit Hepatitis C infizierte Opfer müssen langfristig Unterstützungsleistungen erhalten!
Dazu setzt sich der VOB e.V. maßgeblich dafür ein, den Betroffenen ein Mitspracherecht in der Stiftung Humanitäre Hilfe einzuräumen.
Unterstützt werden die Forderungen des VOB e.V. von Rechtsanwältin Karin Buder, spezialisiert auf Medizin-und Pharmarecht, sowie den Medizinern Prof. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und der Berliner Internist Dr. Axel Baumgarten. Sie betonten aus juristischer und medizinischer Sicht die staatliche Verantwortung und den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Lebensverhältnisse und der Teilhabe von Opfern des Blutskandals.