(openPR) Toulouse, Frankreich, 23. November 2021 – Swallis Medical, ein französisches MedTech Startup-Unternehmen mit der Mission, das Management der Dysphagie zu revolutionieren, freut sich, heute den erfolgreichen Abschluss des CE-Konformitätsbewertungsverfahrens für SWALLIS DSATM (Device for Swallowing Analysis) bekannt zu geben. Es ist das erste in einer Reihe von Geräten, die das Unternehmen auf den Markt bringen wird, um die Diagnose und Behandlung der Dysphagie zu revolutionieren. Swallis Medical plant die Einführung von Swallis DSATM zunächst in Frankreich, Belgien, Deutschland über eine Direktvertriebsorganisation in Frankreich und ein Netzwerk von Vertriebspartnern in Europa. Die übrigen EU-Märkte werden bald folgen.
SWALLIS DSATM ist ein Halsband, das Schlucksignale erkennt, misst und aufzeichnet. Eine spezielle proprietäre Anwendung, Swallis Analyzer, ermöglicht die Anzeige von erfassten Signalen in Echtzeit und deren Analyse. Während der Beobachtung oder während der Analyse können spezielle Ereignisse mit Anmerkungen versehen werden, so dass spätere Analysen leicht verglichen werden können. Eine patentierte, mit den Signalen synchronisierte Videoaufnahme vervollständigt die Diagnoseerhebung auch für die Übertragung und den Austausch per Telemedizinplattformen.
Eine einfach zu handhabende Technologie zur objektiven Bewertung
„Das Projekt begann bei unserer Zusammenarbeit mit unseren Schluckexperten und was wir hörten, war der dringende Bedarf nach einer einfachen, aber objektiven Schluckuntersuchung. Insbesondere weil die bildgebenden Verfahren invasiv, bestrahlend und logistisch anspruchsvoll sind“, erklärt Linda Nicolini, CEO und Gründerin von Swalis Medical. „Dadurch fehlt dem medizinischen Fachpersonal das Werkzeug, um Patienten effektiv zu helfen[1]. Wir glauben, dass Swallis DSATM das Potenzial hat, die Gesundheit und die Lebensqualität von Millionen von Patienten weltweit zu verbessern und zur positiven Entwicklung der Versorgungsstandards beizutragen. Wir werden zudem auch permanent die Nutzung wissenschaftlich begleiten, um die klinischen wie auch die medizinisch-ökonomischen Aspekte mit weiterer Evidenz zu unterstützen.“
„Der unmittelbare Vorteil von Swallis DSATM ist seine Benutzerfreundlichkeit und Portabilität. Wir haben erstmals Zugang zu einer objektiven Messung der Schluckaktivität außerhalb des Krankenhauses und ohne umständliche und invasive Untersuchungen. Es ist ein erster Schritt, der es uns ermöglicht, die Entwicklung des Patienten zu überwachen und zu verfolgen, sowie bei Bedarf modifizierte Texturen zu empfehlen, bis hin zu normalen Speisen“[2][3], sagte Xavier Cormary, Sprachtherapeut in Toulouse.
„Swallis DSATM ist ein wichtiger Schritt in der Behandlung von Dysphagie und wird schnell seinen Platz in der Standardversorgung finden. Wir freuen uns auch auf die technologische Weiterentwicklung, bei der validierte Algorithmen eine immer präzisere Diagnose der Pathologie ermöglichen und ein Rehabilitationsprogramm die Behandlungsstrategie unterstützt“, fügte Prof. Virginie Woisard hinzu. Sie ist Gründerin der Voice and Deglutition Unit, Otorhinolaryngology Department, Rangueil Larrey Universitätskrankenhaus Toulouse, Frankreich.
Dysphagie, ein Krankheitsbild mit multiplen Folgen
Das Schlucken ist ein komplexer Vorgang, dessen ordnungsgemäße Funktion gewährleistet, dass das Material (Speichel, Nahrung) in das Verdauungssystem geleitet wird und dabei das Eindringen von Rückständen in die Atemwege und in die Lunge verhindert wird. Dieser physiologische Mechanismus kann beeinträchtigt sein. Neurologische Erkrankungen stellen die häufigste Ursache für eine Schluckstörung dar, die auch als oropharyngeale Dysphagie bezeichnet wird. Dysphagie betrifft bis zu 75 % der Schlaganfallpatienten sowie Patienten mit Parkinson (SLA,) wobei die Inzidenz mit dem Alter zunimmt. Ebenso leiden rund 50% der beatmeten Patienten, wie z.B. auch nach COVID19 an einer Dysphagie[4].
Die Hauptkomplikationen der Dysphagie sind Atemwegsinfektionen und Unterernährung, die bis zum Tod führen können.
Die frühzeitige Erkennung und Behandlung der Dysphagie reduziert Komplikationen, Dauer und Anzahl von Krankenhausaufenthalten sowie Sterblichkeitsraten. Gleichzeitig wird der Einsatz von Medikamenten und texturierten Lebensmitteln deutlich reduziert. Bislang ist allerdings die Früherkennung von Dysphagie uneinheitlich, weil sie auf Verfahren basiert, die alle nur eine begrenzte Sensitivität und Spezifität aufweisen. Darüber hinaus sind sie invasiv oder benötigen den Einsatz von Röntgenstrahlen und geschultem Personal.
[1] Instrumental Swallowing Assessment in Adults in Residential Aged Care Homes: A Scoping Review », O. Birchall 2020
[2] Dysphagia and Dietary Levels in Skilled Nursing Facilities » M. Groher, 1995
[3] Pleasure of eating despite dysphagia in nursing homes: a multi-disciplinary plan » X. Cormary, 2017
[4] Baijens LW, Clavé P, Cras P, Ekberg O, Forster A, Kolb GF, Leners JC, Masiero S, Mateos-Nozal J, Ortega O, Smithard DG, Speyer R, Walshe M. European Society for Swallowing Disorders - European Union Geriatric Medicine Society white paper: oropharyngeal dysphagia as a geriatric syndrome. Clin Interv Aging. 2016