(openPR) Seit 2011 unterstützt das IQ Netzwerk Niedersachsen ausländische Fachkräfte, vorhandene Abschlüsse und Qualifikationen bestmöglich auf dem deutschen Arbeitsmarkt einzusetzen. In den nächsten vier Jahren wird dieses Angebot durch eine „Servicestelle Fachkräftesicherung“ für Unternehmen erweitert. Angesichts des Fachkräftemangels sollen Unternehmen dazu animiert werden, sich gezielt nach Mitarbeitenden mit im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen umzusehen.
[Osnabrück] Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ hat das Ziel, die Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland zu verbessern. Viele Migrantinnen und Migranten verfügen über ausländische Berufs- und/oder Studienabschlüsse, die in Deutschland (noch) nicht anerkannt sind. Daraus resultieren häufig Beschäftigungsverhältnisse unterhalb des eigentlichen Qualifikationsniveaus. Einige Berufe, z.B. Ärztin bzw. Arzt, dürfen ohne eine entsprechende Anerkennung zudem nicht ausgeübt werden. Gleichzeitig benötigen viele Unternehmen jedoch dringend gut ausgebildete Arbeitskräfte, um dem immer stärkeren Fachkräftemangel zu begegnen.
Eine Möglichkeit zur Sicherung des Fachkräftebedarfs ist es dabei, die beruflichen Kenntnisse der Migrantinnen und Migranten besser sicht- und nutzbar zu machen, um die Voraussetzungen für eine qualifikationsgerechte Beschäftigung zu schaffen. Hier setzt die kostenfreie, individuelle Beratung und Begleitung von internationalen Fachkräften bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse des IQ Netzwerks in Niedersachsen an. Auch die Beratung von Unternehmen ist jetzt stärker Teil dieses Aufgabenschwerpunktes. Sie sollen dabei unterstützt werden, die Potenziale ausländischer Fachkräfte zu nutzen und bei Bedarf auch Fachkräfte konkret im Ausland anzuwerben.
Das Land Niedersachsen kofinanziert die Anerkennungsberatung und Qualifizierungsmaßnahmen. Sofern für eine vollständige Gleichwertigkeit mit einem deutschen Abschluss noch Kenntnisse fehlen, können außerdem in einigen Berufen Qualifizierungen zum Ausgleich finanziert werden, z. B. für Pflegekräfte oder Ingenieurinnen/Ingenieure. Der Projektkoordinator Rainer Bußmann ist sich sicher: „Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes wären wir im Bereich der Beratung und Qualifizierung längst nicht so erfolgreich. Und dass wir vom Land sowie von den Ministerien als echter Dienstleister wahrgenommen werden, ist eine Besonderheit, die wir uns in den letzten Jahren durch eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit erarbeitet haben“. Seiner Einschätzung nach werden die Themen demographischer Wandel und Fachkräftesicherung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Viele Unternehmen befürchten bereits, wegen fehlender Fachkräfte ihre Aufträge nicht mehr erfüllen zu können. „Da wir auf Landesebene bisher eine sehr große Unterstützung unserer Arbeit erfahren haben, freuen wir uns sehr über eine Fortführung der Zusammenarbeit, um auch weiterhin einen effektiven Beitrag hinsichtlich der beruflichen und sozialen Integration leisten zu können“.