(openPR) In der kleinen japanischen Walfang-Stadt Taiji wird ebenso wie in einigen anderen japanischen Küstenregionen jährlich ab September eine mörderische Treibjagd auf Delfine veranstaltet. Jürgen Ortmüller aus Hagen/Westf., Vorsitzender des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), spricht von jährlich über 20.000 getöteten Meeressäugern. Das WDSF weist ebenso wie das Earth Island Institut (San Francisco) darauf hin, dass das Delfin-Fleisch durch die Meereseinleitungen von Umweltgiften hochgradig mit Quecksilber kontaminiert ist.
Nach Angaben von zwei japanischen Politikern aus Taiji werde in der Schulkantine schon seit längerer Zeit Quecksilber-verseuchtes Delfinfleisch verteilt. Die Toleranzwerte lägen weit über den zulässigen Werten des japanischen Gesundheitsministeriums. Parlamentsmitglied Junichiro Yamashita: "Die Menschen in Taiji werden belogen. Der Bürgermeister verbreitet Unrecht".
In einer Pressekonferenz wiederholte Yamashita jetzt seine Vorwürfe zusammen mit seinem Parteikollegen Hisato Ryono. Sie legten Laborwerte über untersuchtes Delfin-Fleisch aus einem Supermarkt vor, die den zulässigen Wert für Quecksilber um das 10-fache überschritten (s.a. Japan Times). Die örtlichen Supermärkte entfernten daraufhin sofort das kontaminierte Fleisch aus ihrem Angebot. Die Schulkantine in Taiji würde allerdings das verseuchte Delfin-Fleisch weiterhin an die Kinder verteilen, so die beiden japanischen Politiker. Außerdem sei durch den Bürgermeister geplant, ein größeres Schlachthaus für Delfine zu bauen, um die Verteilung des Delfin-Fleisches auszuweiten.
Bereits in den 50iger Jahren verbreitete sich in Japan die tödliche "Minamate-Krankheit", die auf Quecksilber-verseuchtes Fisch-Fleisch zurückzuführen war. Jürgen Ortmüller zu den Enthüllungen: "Einige wenige Japaner lassen nicht von der jahrhunderte alten Tradition des Delfinfangs ab, die nach heutigen ethischen und moralischen Grundsätzen nicht mehr haltbar ist. Dass nun aber unschuldige Kinder vergiftet werden und das Totschweigen des Skandals, um diese überholte Tradition aufrecht zu erhalten, ist unverantwortlich und muss die japanische Regierung in Tokio zum Einschreiten bewegen."
Auf Initiative von Richard O'Barry, dem ehemaligen TV-Trainer von Flipper, Mitbegründer des WDSF und Mitarbeiter des Earth Island Institutes, werden am Dienstag, den 25. September 2007, jeweils um 12.00 Uhr Ortszeit, über 50 Organisationen weltweit vor den japanischen Konulaten und Botschaften gegen die Vergiftung japanischer Schulkinder protestieren (s.a. www.SaveJapanDolphins.org).
Der Leiter des WDSF, Jürgen Ortmüller, hat in Berlin bei der Polizei eine Demonstration vor der japanischen Botschaft (Hiroshimastr. 6) für Dienstag, den 25.9. ab 11.30 Uhr angemeldet. Unterstützung erfährt das WDSF auch von der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen. Bundestagsabgeordnete und Mitglieder der Partei haben eine Teilnahme an der Aktion des WDSF zugesagt.
Jürgen Ortmüller bittet alle Interessenten an der Demo in Berlin teilzunehmen. Anmeldungen an:
