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Unternehmen fordern vernünftige Politik und kein Kurieren an Symptomen - Wertebewußtsein notwendiger denn je

27.02.200917:18 UhrWerbung, Consulting, Marktforschung

(openPR) CGC Consulting befragt 600 Unternehmen in Deutschland zur Finanz- und Wirtschaftskrise

München, 27. Februar 2009 – Die Weltwirtschaft steckt in der tiefsten Krise seit der Depression von 1929/30. Schuld daran ist nicht das System der sozialen Marktwirtschaft. Schuld haben die Regierenden der Industriestaaten, die nicht mehr in der Lage sind, eine vernünftige und effiziente Politik zu machen. Hinzu kommt, dass immer mehr Führungspersonen in Politik und Wirtschaft ohne ethische Grundsätze agieren und damit die Volkswirtschaft in den Ruin treiben. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie der Personalberatung CGC Claus Goworr Consulting GmbH, München. 600 Manager und Personalentscheider in Deutschland wurden zum hochaktuel-len Thema „Werteverfall, Managementfehler, Globalisierung – woher kommt die Krise und wie kommen wir wieder heraus?“ befragt.



69 Prozent der befragten Unternehmen sehen keinen Zweifel daran, dass die internationale Wirt-schaft in der tiefsten Krise seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 steckt. Das liegt nach Meinung der deutschen Führungskräfte aber nicht am seit Jahrzehnten erfolgreichen System der sozialen Marktwirtschaft, sondern an massiven Fehlentscheidungen der Politiker. 38 Prozent der Befragten sagen deutlich: „Die Regierung hat das Marktversagen provoziert“. 62 Prozent spezifizieren diese Aussage und nennen als schwerwiegende Gründe: „Falsche ordnungspolitische Signale“, „ein Sys-tem mit Lücken“ sowie das „Versagen der Führungspersonen“.

„Unsere Manager bestätigen, dass unsere verantwortlichen Politiker auf ganzer Linie versagt ha-ben“, sagt CGC-Geschäftsführer Claus Goworr und weist auf mögliche, fatale Folgen hin: „Auf-grund des wirtschaftspolitischen Staatsversagens hat unsere Wirtschaft kaum noch Selbsthei-lungskräfte und vernichtet sich allmählich selbst.“ Es sei höchste Zeit für ein wirtschafts- und ord-nungspolitisches Eingreifen. Dafür hat die ganze Welt seit Januar ein Vorbild: US-Präsident Barack Obama. Der neue amerikanische Präsident mache der ganzen Welt vor, dass eine demokratische Regierung stark sein müsse und auch könne. „Die Politiker müssen endlich verantwortungsbe-wusst handeln und dürfen sich nicht mehr an die Kandare der Großkonzerne nehmen lassen“, so der CGC-Geschäftsführer.

84 Prozent der befragten Unternehmen fordern aber eindringlich, „die staatliche Regulierung nicht auszudehnen, sondern vielmehr effizienter zu machen. „Wir brauchen vernünftige Politiker, die sich nicht von einer Wahl zur nächsten hangeln, sondern die langfristige Interessen vertreten und damit die Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft fördern“, fasst Goworr zusammen. Die Reformpolitik müsse endlich aufhören, nur ein Kurieren an Symptomen zu sein.

Zum Thema Managementfehler befragt, meinen 85 Prozent der Firmen, dass die Verantwortlichen der Banken durchaus „eine Mitschuld am Konjunkturabschwung tragen“. Schließlich hätten diese „komplizierte Finanzprodukte verkauft, deren Inhalte und Risiken selbst für Experten nicht mehr durchschaubar waren“. „Wir brauchen neue Bankmanager, die moralisch korrekt handeln und nicht nur hohe Provisionen vor Augen haben“, fordert CGC-Geschäftsführer Claus Goworr. Über „alte Werte“ wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Mäßigkeit und ökonomischen Weitblick dürfe nicht nur disku-tiert, sondern sie müssten endlich wieder vorgelebt werden. Um wieder Vertrauen zu schaffen, brauche es mutige Aufsichtsräte und Vorstände, die sich selbst mit ihren Angestellten ein intelli-gentes Bezahlungssystem verordnen, das künftig „Bilanz-Lug und Beratungs-Trug“ verhindert. Gleichzeitig gilt es transparente Bankprodukte aufzulegen, die dann von einer Art staatlichen Bank-TÜV geprüft werden.

Als Folge der Krise befürchten laut Studie 77 Prozent der deutschen Manager, dass die Banken die Vergabe von Darlehen deutlich einschränken, damit die Wirtschaft vollends lähmen und den Abschwung verstärken. „Das ist eine Katastrophe, besonders für den Mittelstand“, kritisiert Goworr und verweist auf das Nachbarland Österreich, deren Politiker und Verbände die Banken sogar an-weisen, gerade jetzt weiterhin Kredite zu vergeben, um den Abschwung nicht zu verschärfen.

Sehr wenig halten die befragten Unternehmen von geplanten Konjunkturpaketen in Deutschland wie zum Beispiel einer befristeten Befreiung von der Kfz-Steuer: 92 Prozent glauben, dass solche Programme „nur ein Strohfeuer entfachen, das nicht nachhaltig greift und damit letztendlich nichts bringt“. CGC-Geschäftsführer Claus Goworr beschreibt es noch deutlicher: „Das ist billige Flick-schusterei.“ Gefordert ist eine Konsolidierungspolitik, die Größe beweise und den Menschen durch eine vernünftige Steuer- und Abgabenpolitik wieder mehr Sicherheit vermittle. „Unsere starke de-mokratische Volkswirtschaft hat die derzeitige Steuergesetzgebung, -praxis und beinahe schon inflationäre Verordnungswut nicht verdient. Kein Wunder, dass immer mehr Bürger verzweifeln und der Standort Deutschland für kluge Köpfe aus dem Ausland uninteressant bleibt.“, so Goworr.

Völlig einig sind sich alle Unternehmen darüber, dass die negative Berichterstattung in den ver-gangenen Wochen und Monaten die Krise noch verstärkt hat. Doch andererseits, sagt CGC-Geschäftsführer Goworr, bleibe den Pressevertretern fast keine andere Wahl: „Wie sollen sie Op-timismus verkünden, wenn weder aus Berlin noch aus den Landesregierungen eine klare Orientie-rung noch eindeutige Signale kommen.“ Außerdem sollen und müssen Journalisten den Finger in die Wunde legen und kritisch kommentieren.

Deutlich wird in der Studie, dass etwa die Hälfte der Führungspersonen in den Unternehmen trotz aller negativen Signale auf eine schnelle Wende hofft. 46 Prozent der befragten Firmen rechnen zwar damit, dass die Krise noch nicht ihren Tiefpunkt erreicht hat, erwarten aber schon eine „deut-liche Besserung im laufenden Jahr“. Eher verhalten beurteilen die deutschen Manager die Aus-strahlungskraft des neuen US-Präsidenten Barack Obama. 38 Prozent der Unternehmen halten es zwar für möglich, dass „ein einzelner in dieser Position allein viel bewegen kann“. 46 Prozent be-zweifeln, dass die Motivationskraft des neuen Präsidenten ausreicht, um damit den USA und auch der Weltwirtschaft zum Aufschwung zu verhelfen. „Den Menschen fehlt das Vertrauen. Das müs-sen sie erst wieder lernen. Dazu bedarf es aber einer verlässlichen Finanz- und Wirtschaftspolitik“, so Claus Goworr.

Klare Stellung bezogen haben die Befragten zum sensiblen Thema Wirtschaft und Ethik: 86 Pro-zent meinen, dass die Führungskräfte heute ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in sozial-ethischer Hinsicht nicht gerecht werden. „Diese Aussage ist schockierend, zeigt aber auch“, so Goworr, „dass unsere Manager endlich mal ihr Handeln reflektieren.“ Das sei ein positives Zeichen in einer von korruptem Handeln zunehmend geprägten Weltwirtschaft. Im Zuge dessen erstaunt es nicht, dass 62 Prozent der Manager eine neue Wirtschaftsethik in Deutschland fordern, also ein Wertesystem, das von den Führungspersonen entsprechend repräsentiert wird.

Was sind die Hauptgründe für den Werteverfall im Wirtschaftsleben? Auf diese Frage – Mehrfach-nennungen waren möglich – meinten 88 Prozent, dass aufgrund der Orientierung am „shareholder value“ soziale und ökologische Themen vernachlässigt wurden und werden. 63 Prozent glauben, dass die Unternehmer Umsatzsteigerung, Gewinnmaximierung und Steigerung des Börsenwertes höher bewerten als traditionelle Werte- und Moralvorstellungen. Ebenso viele kritisierten, dass ein Management, das den Renditevorstellungen der Investoren nicht entspricht, weil es grundlegende Normen einhalten möchte, oftmals einfach ausgewechselt werde. „Unsere Studie zeigt, dass die deutschen Unternehmer Führungskräfte fordern, die auch mal gegen den Strom schwimmen und Gewinnmaximierung nicht an erste Stelle setzen, sondern Mitarbeiter- und Standorttreue honorie-ren“, so CGC-Geschäftsführer Claus Goworr.

Moral und Ethik in der Wirtschaft leiden an der zunehmenden Globalisierung, denken zumindest 54 Prozent der befragten Unternehmen. Die Vielfalt der Wirtschaftssysteme macht aber auch künf-tig ein globales Handeln notwendig. „Um Korruption zu verhindern, braucht unsere Wirtschaftswelt bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen und effiziente Anreizsysteme“, so Goworr. Für unsinnig halten es 92 Prozent der Befragten, ethische Werte politisch zu verordnen. „Unsere Ma-nager wissen genau, dass nicht das Verordnen von Werten Erfolg haben kann, sondern dass jeder Einzelne seine soziale Verantwortung wahrnehmen und vorleben muss“, sagt Goworr.

Abschließend meinen 84 Prozent der Unternehmen, dass die globalisierte Weltwirtschaft auch langfristig „funktionieren“ wird. „Wir können das Rad schließlich nicht zurückdrehen“, sagt CGC-Geschäftsführer Claus Goworr. Unumstritten stecken in einer globalisierten Wirtschaft auch riesige Chancen: mehr Wohlstand und Wachstum durch Steigerung der Produktivität, neue Möglichkeiten der weltweiten Arbeitsteilung durch globalen Handel sowie Überwindung geographischer Standort-nachteile durch großräumige Vernetzung. Dynamische Unternehmen sollten diese Chancen nut-zen und damit die Lebensbedingungen für alle verbessern.

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