(openPR) „Das machen wir schon immer alles selber“. Diesen Satz hören Dienstleister seit Jahren in erster Linie in kleinen und mittleren Betrieben. Was in der Industrie ein Selbstverständnis ist, muss sich im Mittelstand erst langsam durchsetzen: Das Auslagern von Aufga-ben, die nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens gehören.
Sabine Haslauer, die in Nürnberg ein Büro für Lohn- und Gehaltsab-rechnungen betreibt, versteht die Argumente vieler Verantwortli-cher: „Gerade in sensiblen Bereichen wie in der Buchhaltung oder im Personalwesen wollen die Firmen in der Regel keinen Fremden an die Schreibtische lassen, weil sie unter anderem um die Daten-sicherheit und die Vertraulichkeit fürchten“. Dass diese Ängste un-begründet sind, liegt für die Expertin andererseits auf der Hand. Denn sie weiß: Wenn es um Betriebsspionage geht oder den Abfluss von Fachwissen und vertraulichen Informationen, sind es meistens die eigenen Mitarbeiter, die im Fokus stehen und nicht die exter-nen Dienstleister. Denn die würden ihr eigenes Unternehmen aufs Spiel setzen. Haslauer vergleicht ihre Tätigkeit bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung mit der eines Steuerberaters, auch wenn sie strikt nach dem bekannten Paragraf 6, Absatz 3 und 4 vorgeht: „Wer eine Steuerkanzlei einschaltet, vergibt ja auch Leistungen außer Haus, die man genau genommen selbst erledigen könnte – abgesehen vom Aufwand im eigenen Haus natürlich“. Sie verweist bei der Frage des Outsourcings immer auch auf die Wirtschaftlich-keit einer solchen Entscheidung. In ihrem Fall gibt es hunderte von gesetzlichen Regelungen, Fristen und Formen zu beachten, weil Finanzämter und andere Stellen keine Kompromisse dulden. „Schon die Themen Entsendung von Arbeitskräften und das Be-schäftigen von Studenten in den Ferienzeiten werfen zahlreiche Fragen auf, die der Sachbearbeiter im Lohnbüro oft nicht weiß o-der falsch interpretiert“, sagt Haslauer und versucht, den zwei-felnden Mittelständlern die Angst zu nehmen: „Vertraulichkeit, Fachwissen, Seriosität und Flexibilität sind die Grundpfeiler einer solchen Entscheidung. Und dass die dann auch wirtschaftlich ist, wird zunehmend von Inhabern kleinerer Betriebe bestätigt.