(openPR) Neuweltkameliden sind die höckerlosen Kamele Südamerikas. Die Gattung umfasst nicht nur die uns bekannten Arten Lama und Alpaka, sondern auch die heute noch wild lebenden Arten Vikunja und Guanako. Altweltkameliden, d.h. Trampeltier und Dromedar, sind Verwandte der Neuweltkameliden und haben gemeinsame Vorfahren. Vor ca. 40 Millionen Jahren wanderten die Ahnen der Altweltkameliden nach Asien, die Neuweltkameliden zogen nach Südamerika. Man geht davon aus, dass bereits vor 7.000 Jahren mit der Domestizierung von Lamas und Alpakas in den Zentralanden Perus begonnen wurde. Damit zählen sie zu den ältesten Nutztieren der Menschheit. Etwa im 11. und 12. Jahrhundert zur Blütezeit der Inkaherrschaft erlangte die Zucht ihren Höhepunkt. Das kräftige Lama war dort im unwegsamen Hochland bis hinunter ins Tiefland bestens als Lasttier geeignet. Die Alpakas waren wesentlich kleiner. Mit der Wolle wurden wertvolle Kleidungsstücke hergestellt. Doch mit der Eroberung und Zerschlagung des Inkareiches durch die Spanier ging der größte Teil des überlieferten Zuchtwissens verloren.
Bis vor einigen Jahren spielten die Neuweltkameliden in Südamerika keine große Rolle mehr. Nur auf Schafe und Rinder wurde ein Augenmerk gelegt. Dies führte besonders im Hochland der Anden zu ökologischen Problemen, zu Überweidung und Erosionsschäden. Mittlerweile hat sich die Situation geändert. Naturschutzgebiete wurden errichtet, staatliche Projekte befassen sich mit dem Schutz von Vikunjas und Guanakos. Die gezielte Züchtung von Alpakas nimmt wieder zu und die wertvolle Wolle wird am Weltmarkt gewinnbringend verkauft.












