openPR Recherche & Suche
Presseinformation

ELENA: Teure Löschung tausender Datensätze nötig

14.11.201114:57 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: ELENA: Teure Löschung tausender Datensätze nötig
Der elektronischer Entgeltnachweis ELENA wird einge­stellt - ausgestanden ist die Sache dennoch nicht
Der elektronischer Entgeltnachweis ELENA wird einge­stellt - ausgestanden ist die Sache dennoch nicht

(openPR) Der elektronische Entgeltnachweis ELENA ist nach langem Hin und Her endgültig tot. Die Löschung der bisher gesammelten Daten wird noch einmal viel Geld verschlingen. Und neuer Ärger steht bereits ins Haus.

Nachdem bereits im Sommer das Wirtschafts- und Arbeitsministerium ELENA das Aus erteilt hatte, hat der Bundesrat nun das Ende des Elektronischen Verfahrens beschlossen. Damit wird die Rechtslage wiederhergestellt, die vor Einführung des Meldeverfahrens bereits bestanden hatte.



Vorerst aber werden die Daten auch weiterhin noch durch die Arbeitgeber übermittelt, denn deren Weitergabe darf erst eingestellt werden, wenn das sperrig lautende "Gesetz zur Änderung des Beherbergungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur Aufhebung von Vorschriften zum Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises" in Kraft getreten ist. Dazu wird es nun dem Bundespräsidenten zugeleitet, der es nach Zustimmung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Hintergrund der Aufhebung von ELENA sind Probleme mit der qualifizierten elektronischen Signatur und das notwendige Sicherheitsniveau im Bereich der Datenschutzanforderungen. Es hat sich gezeigt, dass die hierdurch entstehenden Kosten für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung unverhältnismäßig sind. Schon früh hatten sich Betroffene, deren Daten munter über die Datenleitungen laufen sollten, lautstark zu Wort gemeldet, um dem ELENA-Meldeverfahren Einhalt zu gebieten. Darunter war auch der Vorsitzende der dbb jugend nrw, Markus Schallenberg, der Klage beim Bundesverfassungsgericht einlegte. Schallenberg kritisierte damals offen die Sammlung zusätzlicher Daten, wie der von Abmahnungen oder Schilderungen vertragswidrigen Verhaltens des Angestellten.

Nun muss die Bundesregierung erneut ran, denn der Bundesrat hat sie aufgefordert, umgehend zu prüfen, welche Daten gelöscht werden sollen. ELENA gilt zwar nun als abgeschafft, aber dennoch wird über eine Nachfolgelösung nachgedacht. Zudem ist es ein wirtschaftlicher Supergau, der nun aus einem vorschnell angestrebten Meldeverfahren resultiert: Zunächst wurden jede Menge Daten teuer übermittelt - nun müssen sie gelöscht werden und auch das kostet Geld.

Nach vorläufigen Schätzungen der Rentenversicherung Bund sind rund 120.000 Versicherungskonten für Beamte, Soldaten und Richter angelegt worden. In der Datenbank sind nach Informationen des Datenschutzbeauftragten Peter Schaar bereits mehr als 700 Millionen Datensätze gespeichert, die nach endgültiger Einstellung des ELENA-Verfahrens vermutlich gelöscht werden müssten. Außerdem könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei anderen Behörden Daten gespeichert wurden, die nun zu löschen sind.

Kaum ist das in Ungnade gefallene ELENA-Modell ausrangiert, wird schon über ein Nachfolgeprogramm nachgedacht, das über die Elster-Schnittstelle Daten zusammenführen soll. Zur Ankündigung der Bundesregierung, ein einfacheres und unbürokratisches Meldeverfahren in der Sozialversicherung zu entwickeln, erklärt Schaar: "Auch bei einem etwaigen neuen Verfahren muss der Datenschutz gewährleistet sein. Hier darf es keine Abstriche geben. Wichtig ist mir insbesondere, den Umfang der personenbezogenen Daten so gering wie möglich zu halten. Eine Datenspeicherung auf Vorrat darf es nicht geben." Von zentraler Bedeutung sei für ihn auch, dass die Betroffenen soweit wie möglich die Kontrolle über ihre Daten behielten und dass Auskunfts- und Berichtigungsansprüche von Anfang an gewährleistet würden.

Landesjugendleiter Markus Schallenberg hält wenig von diesen Plänen: "Es ist erstaunlich, wie wenig die Bundesregierung aus dem Protest gegen ELENA gelernt hat. Das alte Verfahren, Daten wirklich nur dann auszutauschen, wenn sie auch benötigt werden, hat sich über viele Jahre bewährt und bot maximalen Datenschutz. Ein Zusammenführen von Sozialversicherungsdaten und Steuerdaten über eine Schnittstelle führt nur wieder zu einer vollkommen unnützen Datensammlung, die einem Missbrauch Tür und Tor öffnen wird."

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 586820
 395

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „ELENA: Teure Löschung tausender Datensätze nötig“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von dbb jugend nrw

Bild: Härtere Strafen bei Gewalt gegen Einsatzkräfte - dbb jugend nrw: Gesetz geht nicht weit genugBild: Härtere Strafen bei Gewalt gegen Einsatzkräfte - dbb jugend nrw: Gesetz geht nicht weit genug
Härtere Strafen bei Gewalt gegen Einsatzkräfte - dbb jugend nrw: Gesetz geht nicht weit genug
Bei tätlichen Angriffen auf Polizisten und Rettungskräfte gelten künftig härtere Strafen. Der Bundesrat billigte am 12. Mai 2017 einen vom Bundestag bereits am 27. April verabschiedeten Gesetzesbeschluss. Der dbb jugend nrw geht dieses Gesetz nicht weit genug, denn ein Großteil der Beschäftigten aus dem Öffentlichen Dienst bleibt außen vor. Deshalb hat die dbb jugend nrw einen offenen Brief an Bundesinnenminister de Maizière verfasst: Sehr geehrter Herr Innenminister de Maizière, am 27. April 2017 hat die Bundesregierung beschlossen, mit hä…
Bild: Preisverleihung: dbb jugend nrw fiebert 31. Mai entgegenBild: Preisverleihung: dbb jugend nrw fiebert 31. Mai entgegen
Preisverleihung: dbb jugend nrw fiebert 31. Mai entgegen
Was haben Microsoft Deutschland, Greenpeace, Vodafone und die dbb jugend nrw gemeinsam? Sie alle sind nominiert für die "European Excellence Awards", mit denen Organisationen ausgezeichnet werden, die im Bereich "öffentliche Angelegenheiten" mit innovativen Kampagnen und Konzepten überzeugen. Am 31. Mai werden die Gewinner gekürt. Ein bisschen fällt sie schon aus dem Rahmen, die dbb jugend nrw, wenn man sie in einer Reihe mit so klangvollen Namen liest wie Microsoft Deutschland, Greenpeace, Vodafone, Coca-Cola und BASF. Sie alle hätten den h…

Das könnte Sie auch interessieren:

FI-Forum 2018: emagixx präsentiert innovative Dienstleistungsprodukte zur Beseitigung konkreter DQ-Mängel
FI-Forum 2018: emagixx präsentiert innovative Dienstleistungsprodukte zur Beseitigung konkreter DQ-Mängel
… Problemstellungen zeitnah lösen. Drei dieser Produkte präsentiert sie auf dem diesjährigen FI-Forum, Stand P41. „Reorganisation“ adressiert das datenschutzrechtliche Problem zu spät gelöschter Datensätze. Daten von Kunden, zu denen keine geschäftliche Beziehung mehr besteht, müssen nach der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren gelöscht werden. …
Bild: Fit für die EU-DSGVO: Myfactory stellt Anonymisierungsassistenten vorBild: Fit für die EU-DSGVO: Myfactory stellt Anonymisierungsassistenten vor
Fit für die EU-DSGVO: Myfactory stellt Anonymisierungsassistenten vor
… Besonders sensible Daten, wie Religionszugehörigkeit, lassen sich einfach auswählen und für die Anonymisierung kennzeichnen. Über die Funktion „Adressen anonymisieren“ können dann Datensätze im Stapel gelöscht werden. Auch eine individuelle Anonymisierung von Adressdatensätzen aber auch von mehreren Ansprechpartnern ist möglich, unter anderem direkt …
Trotz ELENA-Stopp: Monatliche Meldungen laufen weiter
Trotz ELENA-Stopp: Monatliche Meldungen laufen weiter
d unbürokratischeres Meldeverfahren zur Sozialversicherung entwickelt werden. Die bereits gemeldeten Daten sind bei der ZSS gespeichert. Sobald über das ELENA-Verfahren gesetzlich entschieden ist, werden die vorhandenen Daten unverzüglich gelöscht. Dies betrifft insgesamt bislang über 500 Millionen Datensätze.
Festplattenvernichtung Datenträger Vernichtung in Aschaffenburg
Festplattenvernichtung Datenträger Vernichtung in Aschaffenburg
Wir nehmen für Sie die Festplatten Löschung in Aschaffenburg in die Hand Sicherlich wissen Sie, dass heutige Unternehmen extrem gut auf Daten aufpassen müssen, dies gehört zur unternehmerischen Pflicht. Dies wieder bedeutet, dass Daten von Festplatten vernichtet werden müssen, bevor die Hardware entsorgt wird. Die normale Löschung wie im Privatbereich …
Bild: Uniique Information Intelligence AG vereinbart strategische Zusammenarbeit mit 1&1 Internet AGBild: Uniique Information Intelligence AG vereinbart strategische Zusammenarbeit mit 1&1 Internet AG
Uniique Information Intelligence AG vereinbart strategische Zusammenarbeit mit 1&1 Internet AG
… zur Erkennung und Vermeidung von Spam-Emails mehrere Terabyte Informationen in kürzester Zeit analysiert. Die hohe Performance der InfiniDB und die Fähigkeit Datenmengen Milliarden Datensätze in Minuten zu laden und in Sekunden zu analysieren, erlauben die effiziente Verarbeitung und Analyse von massenhaften Informationen. Durch die sekundenschnelle …
Bild: Datensicherheit LTO Cartridges analysieren und löschenBild: Datensicherheit LTO Cartridges analysieren und löschen
Datensicherheit LTO Cartridges analysieren und löschen
… Analyse sollte regelmäßig und vor allem vor der Speicherung von wichtigen Unter-nehmensdaten mit LTO Cartridges durchgeführt werden. Zusätzlich bietet das Unternehmen einen Datenlöschungs-Service für LTO /9840 /9940 Cartridges an. Das bedeutet die sichere, zuverlässige Löschung der Daten entweder in der eigenen Reparatur-Werkstatt oder beim Kunden vor …
Bild: ELENA vor dem EndeBild: ELENA vor dem Ende
ELENA vor dem Ende
… Erleichterung, sondern eine Mehrbelastung, weil die Papierbescheinigungen erst in drei Jahren durch ELENA abgelöst werden sollten, Datenschützer stören sich an der Unmenge an Datensätzen, die gespeichert werden, und Arbeitnehmervertreter an der Art der erfassten Daten, zu denen neben Fehlzeiten und unbezahlter Freistellung auch der Kündigungsgrund gehört“, …
Bild: Malteser Migranten Medizin so gefragt wie nieBild: Malteser Migranten Medizin so gefragt wie nie
Malteser Migranten Medizin so gefragt wie nie
Kostenlose Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung in KölnElena ist im zweiten Lebensjahr. Eigenständig gelaufen ist sie noch nie. Das kleine Mädchen leidet an einer Fehlstellung ihrer Füße – sie hat Klumpfüße. Ihre Eltern flüchteten vor zwei Jahren aus Bulgarien erst nach Griechenland und letztlich nach Deutschland, wo sie nun in Köln legal leben. …
Automatisches Löschen von unnötigen Personenverbünden
Automatisches Löschen von unnötigen Personenverbünden
… verwendete operative System. Dies gilt generell auch für Sparkassen, allerdings stehen diese vor einer besonderen Herausforderung: Zur zielgerichteten Kundenansprache werden Datensätze von miteinander in Beziehung stehenden Personen in sogenannten Verbünden gepflegt (z. B. Familienverbund, Eheleuteverbund etc.). Sobald eine Person einem Verbund angehört, …
Bild: Verstoß gegen Datenschutz – 900.000 Euro BußgeldBild: Verstoß gegen Datenschutz – 900.000 Euro Bußgeld
Verstoß gegen Datenschutz – 900.000 Euro Bußgeld
… 12. November 2024 mit. Daten zu lange aufbewahrt Allerdings gibt es auch Ausnahmen. So stellten die Prüfer bei einem Unternehmen fest, dass es Datensätze weiterhin aufbewahrte, obwohl die Löschfristen längst abgelaufen waren. Das Unternehmen hatte damit Datensätze mit personenbezogenen Daten im sechsstelligen Bereich ohne einen Rechtsgrund gespeichert. …
Sie lesen gerade: ELENA: Teure Löschung tausender Datensätze nötig