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Palliativversorgung und Hospizarbeit im Rhein-Kreis Neuss gut aufgestellt

30.10.200909:23 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Der Erfttaler Pflegetreff am 28.10.2009 informierte zur Patientenautonomie am Lebensende

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte eingeladen und über 100 interessierte BürgerInnen und Pflegefachkräfte waren zum 9. Pflegetreff in Neuss-Erfttal gekommen. Diesmal ging es um das immer wichtiger werdende Thema Palliativversorgung und die Hospizarbeit. Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, hatte hochkarätige Referenten für die Veranstaltung gewinnen können. Sie standen ehrenamtlich für den Pflegetreff zur Verfügung.



Für die Veranstaltung waren folgende Erwägungen bedeutsam:

Medizin und Pflege können in bestimmten Krankheitssituationen nicht mehr heilen, sondern nur noch schmerzlindernd und zuwendungsorientiert helfen und begleiten. Aktive Sterbehilfe und assistierte Selbsttötung können in solchen Lebenssituationen keine am Lebensschutzgedanken des Grundgesetzes ausgerichtete Lösung sein. Insoweit sind vor allem diejenigen Institutionen / Personen gefordert, die Hilfen (Dienstleistungen) der palliativen und hospizlichen Versorgung anbieten, ambulant und stationär.

Heinz Sahnen, Landtagsabgeordneter und Schirmherr der Veranstaltung, ging in einem Grußwort auf die Wichtigkeit von Palliativversorgung und Hospizarbeit ein und machte darauf aufmerksam, dass eine angemessene Sterbebegleitung und verfügbare palliativmedizinische Versorgung die einzig mögliche Antwort einer humanen Gesellschaft auf die Herausforderungen von Leiden und Tod seien. Festzustellen sei, dass auch das Sterben ein Teil des Lebens ist. Dabei sei unabdingbar: „Die Menschenwürde und der Schutz des Lebens müssen die Grundlage allen gesetzgeberischen Handelns sein.“

Frau Dr. Dagmar Starke, Referentin für gesundheitspolitische Grundsatzfragen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein in Düsseldorf, informierte in ihrem Statement u.a. über die Palliativversorgung im Allgemeinen und vor allem über die Angebote im Rhein-Kreis Neuss. Dabei konnte die Referentin eindrucksvoll verdeutlichen, dass die Palliativversorgung im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein auf einem guten Weg ist. Palliativpatienten können, so Frau Dr. Starke, die gesetzlich und vertraglich geregelten Hilfen in verschiedenen gut organisierten Netzwerken in Anspruch nehmen. Man sei im hiesigen Bereich gut aufgestellt.

Frau Birgit Lotz, Diplom-Sozialpädagogin, Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst Cor unum Neuss (Stiftung der Neusser Augustinerinnen), gab daran anschließend einen anschaulichen Überblick über die hospizlichen Aktivitäten und stellte heraus, welche Leistungsangebote in Neuss zur Verfügung stehen. Auch dieser Beitrag brachte für die Neusser Region das Ergebnis: Es ist bestmögliche Vorsorge getroffen. Angefragte Hospizhilfen stehen zur Verfügung. Frau Lotz: Wer Hilfe benötigt, könne sich gerne mit ihr in Verbindung setzen.

Stephan Baron von der Trenck, Rechtsanwalt und Projektmanager der Deutschen Hospiz Stiftung (Sitz in Dortmund), informierte dann – eher kritisch – über die bundesweite Bedarfssituation in der Palliativversorgung bzw. Hospizarbeit und machte auf bundesweit bestehende Lücken in der Versorgung der Palliativ- bzw. Hospizpatienten aufmerksam und mahnte Nachbesserungsbedarf an.

Herbert Schaefer, Rechtsanwalt in Köln und Dozent für Rechtskunde, Berater im Gesundheitswesen, beleuchtete dann aus rechtlicher Sicht die Patientenautonomie am Lebensende und informierte in seinem Statement zur Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung und ging dabei sehr anschaulich auf die seit dem 1.9.2009 geltenden neuen Vorschriften zur Patientenverfügung ein. Dabei wurde klar: Der Patientenwille ist das oberste Gebot!

Frau Brigitte Bührlen, Mitglied im Münchener „Forum Pflege aktuell“, machte schließlich noch auf die Notwendigkeit aufmerksam, die Angehörigenarbeit auch bei der palliativen und hospizlichen Versorgung gebührend zu werten und zu würdigen. Es müsse nicht nur an die professionellen Hilfen gedacht werden. Angehörige hätten in den vorzuhaltenden Versorgungsstrukturen sicherlich auch einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert.

Nach diesen Statements kamen die ZuhörerInnen reichlich zu Wort. Es wurden verschiedene Aspekte der palliativen und hospizlichen Angebote und der Strukturen hinterfragt. Besonders oft wurden Fragen zur Patientenverfügung gestellt. Dabei konnte immer wieder herausgestellt werden, dass bei der palliativen Begleitung nicht nur eine Patientenverfügung, sondern auch, oder sogar vorrangig, eine Vorsorge-Vollmacht mehr als hilfreich sein kann.

Werner Schell fasste am Ende des Treffabends die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und mahnte den Zusammenhalt der Generationen an, auch in der Form, dass die notwendige Zuwendung durch Menschen bei der Gesundheitsversorgung und Pflege stärker in den Vordergrund aller Überlegungen gerückt werden müsste. Die vielerorts bestehende Pflege-Personalnot müsse überwunden werden. Der nächste Pflegetreff, für Anfang 2010 geplant, werde genau diese Fragen (wieder) aufgreifen mit der Fragestellung „Welche Pflege wollen wir (uns leisten)“. Dabei, so Werner Schell, werden auch die Reformnotwendigen aufzuzeigen und gegenüber den politisch Verantwortlichen einzufordern sein.

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