openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Quo vadis Solarbranche

10.12.200817:26 UhrEnergie & Umwelt
Bild: Quo vadis Solarbranche

(openPR) Nach Jahren des ungebremsten Wachstums und fast täglich positiver Nachrichten rund um die Solarbranche zeichnen sich erste düstere Wolken um die bisherige deutsche Vorzeigeindustrie ab. Die augenscheinliche Eigendynamik des Photovoltaiksektors (PV) beginnt sich merklich zu verlangsamen. Doch wie so oft liegen die Gründe hierfür nicht einfach auf der Hand.



Zunächst liefert eine globale Betrachtung der Photovoltaikbranche ein beeindruckendes Bild. Wachstumsraten der installierten PV Leistung von 100% in den vergangenen Jahren sowie Umsatzsteigerungen von jährlich mehr als 20% sind sondern bei den deutschen Solarunternehmen zu verzeichnen. Internationale Unternehmen, aber auch Regierungen interessieren sich mehr und mehr für PV, was unter anderem sicherlich auch auf das derzeit positive Image dieser sauberen und dem Umweltschutz verschriebenen Industrie zurückzuführen ist.

In der jüngsten Vergangenheit wurden jedoch zunehmend auch die Schatten der oft so sonnigen Vorzeigeindustrie sichtbar und trübten das sonst so erfreuliche Erscheinungsbild. Im Wesentlichen können zwei Faktoren benannt werden, die für die nächsten Jahre die größten Herausforderungen für die Solarbranche darstellen:

Der erste Faktor betrifft den Wirkungsgrad, der sich immer als ungenügend erweist, so dass diese Technologie ohne Förderung nicht wettbewerbsfähig ist. Zum zweiten erzeugen aktuelle Markttrends, beispielsweise der Wegfall von Boomregionen wie Spanien, bei gleichzeitig wachsenden Produktionskapazitäten einen Preisdruck induziert durch ein Überangebot am Markt. Dieser Trend wird durch gesetzliche Entscheidungen, wie Kürzung von Einspeisevergütungen und die Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht nur in Deutschland, sondern auch international verstärkt. Daraus resultiert im Umkehrschluss ein wachsender Innovationsdruck auf alle Unternehmen der Branche.

Wetterlage frühzeitig erkennen und sich bietende Möglichkeiten nutzen

Die vorgenannten Aspekte sind maßgeblich für die Entwicklung der Branche und insbesondere für die Zukunftsfähigkeit der unterschiedlichen Unternehmen. Solche, die sich offen dem steigenden Preisdruck stellen und anstreben, sich mit Innovationen und technischen Fortschritt im Markt zu positionieren, werden auch langfristig Erfolg haben. Für Unternehmen ohne eigene Forschung und wesentlicher Wertschöpfung scheinen die Sonnenstrahlen am Markt immer dürftiger zu werden und sie laufen Gefahr, langfristig dem Verdrängungswettbewerb der Branche nicht standhalten zu können.

Ein weiterer Schwachpunkt liegt in der Abhängigkeit von staatlichen Fördermaßnahmen. Da Solarstrom im Vergleich zu konventionellem Strom noch nicht wettbewerbsfähig produziert werden kann, ist die Solarbranche national wie auch international weiterhin stark auf Subventionszahlungen angewiesen. Ergebnisse einer Studie, die im Rahmen der „All Energy“ Messe in Aberdeen (Mai 2008) durchgeführt wurde, zeigen, dass mehr als 70 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass in absehbarer Zukunft keine Wirkungsgradparität mit konventionellen Techniken und somit eine Unabhängigkeit von Förderung erreicht werden. Ein nahezu gleiches Ergebnis lieferte die Befragung von Brancheninsidern auf Europas größter Fachmesse für Solartechnik, „Intersolar“ in München (Juni 2008), bei der die Zustimmung ebenfalls mehr als 75 Prozent betrug. Die dargestellte relativ hohe Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung birgt enorme Risiken für die Zukunft des PV-Sektors.

Kurzfristige Eingriffe in die rechtlichen und monetären Rahmenbedingungen wirken sich somit umgehend auf die PV-Industrie aus, wie am Beispiel Spanien nachvollziehbar ist. Entstanden bisher nahezu im Monatstakt Megakraftwerke und zahlten Investoren teils utopische Preise für PV Module, so ist bereits wenige Monate nach der Entscheidung der spanischen Regierung, die Förderstruktur zu reformieren, ein rasant spürbares Abflauen des Spanien-Booms zu bemerken.

Folge dieser Preisspirale aus Konkurrenzdruck und neuer Förderstruktur könnte ein Ausweichen auf billigere Produkte („Cheaper Sourcing“) sein, was mittel- bis langfristig jedoch mit erheblich negativen Folgen verbunden sein kann.

Das nächste Hoch trägt den Namen „Qualität“

Nicht zuletzt aufgrund der rasanten Entwicklung in den letzten Jahren handelt es sich bei der Photovoltaikbranche um eine Hochtechnologie, in der Einsparungen an den falschen Stellen oft zu beträchtlichen Fehlern bei den Produkten und deren (langfristiger) Leistung führen. Die Erfahrung bereits nach wenigen Jahren zeigt, dass mit mangelndem Qualitätsbewusstsein und fehlendem Qualitätsmanagement mit Schadensfällen oder gar einem Ausfall der Photovoltaikmodule zu rechnen ist. Ebenso wie der oben erwähnte Verzicht auf eine eigene Wertschöpfung und eigene Innovationen verspricht der Weg dieses „Cheaper Sourcing“ keine nachhaltigen Erfoglsperspektiven.

Dabei handelt es sich keineswegs um eine hypothetische Annahme. Qualitätsprobleme, aber auch die Verschiebung des Einsatzes von PV-Anlagen von geringen Stückzahlen hin zu einem Massenprodukt, haben dazu geführt, dass es in der mittelfristigen Vergangenheit nach und nach zu ersten Schadens- und Ausfallerscheinungen kam. Defekte Anschlussdosen, so genannte Brown Spots – ausgelöst durch Überhitzung oder mangelhafte Zellverlötung, Rückseitenfolienprobleme bei Glas-Folien-Produkten oder Glasschäden sind nur einige Fehler, die in den letzten Jahren vermehrt zu diagnostizieren sind.

Die Folgen für die von solchen Problemfällen betroffenen Photovoltaikunternehmen sind durchaus erheblich, denn Rückrufaktionen, Reparaturen oder gar komplette Austauschaktionen der defekten Module sind nicht nur kostspielig, sondern haben auch beträchtlichen Einfluss auf das Image eines Unternehmens. Langfristig kann daher angenommen werden, dass ein Verzicht auf Produktionsauslagerung oder Umstellung auf Billigproduktion, verbunden mit funktionierendem Qualitätsmanagement die erfolgversprechendere Strategie ist.

Fazit und Ausblick

Gerade deshalb empfiehlt es sich, einen holistischen Ansatz bei der Unternehmens- und Produktentwicklung zu wählen, der in vielen anderen Sektoren der Hochtechnologie zu langfristigen Erfolgen geführt hat. Nicht nur der Einsatz von Ingenieuren und Entwicklern für neue Innovationen und Technologien stellt einen entscheidenden Grund für ein nachhaltiges Geschäftskonzept dar, sondern auch der Einsatz von qualifizierten und erfahrenen Projektmanagern mit speziellem Fokus auf Qualitätsmanagement tragen zum Erfolg eines Unternehmens in dem so dynamischen und diversifizierten Markt der Photovoltaikindustrie bei.

Nico Kreusel, Berater der VEND consulting GmbH

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 267084
 1488

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Quo vadis Solarbranche“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von VEND consulting GmbH

Bild: Der Zugang zur verborgenen Liquidität im eigenen UnternehmenBild: Der Zugang zur verborgenen Liquidität im eigenen Unternehmen
Der Zugang zur verborgenen Liquidität im eigenen Unternehmen
„Es ist erstaunlich, wie selten Unternehmen Working Capital Management tatsächlich langfristig auslegen und mehr als nur die Kennzahlen im Blick haben“, sagt Oliver Vollrath, Partner der VEND consulting GmbH. Dabei ist der Bedarf an liquiden Mitteln unabhängig von den Einflussfaktoren im gesamtwirtschaftlichen Umfeld elementar für die Wettbewerbsfähigkeit und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. In einer aktuellen Studie hat die VEND consulting GmbH zusammen mit Prof. Dr. Stefan Landwehr von der Fachhochschule Erfurt, Professur für ABWL insb…
Bild: Jürgen Cappell wird Partner bei VEND consultingBild: Jürgen Cappell wird Partner bei VEND consulting
Jürgen Cappell wird Partner bei VEND consulting
Jürgen Cappell verantwortet ab 01.07.2013 den Ausbau des Geschäftsbereichs Strategie & Geschäftsentwicklung der VEND consulting GmbH in Nürnberg. VEND, die innovative und umsetzungsorientierte Unternehmensberatung und angehender Hidden Champion im Beratungsmarkt, setzt damit ihr überdurchschnittliches Wachstum fort. Mit dem 45-jährigen Jürgen Cappell verstärkt ab 01.07. ein Top-Manager mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Branchen aus Mittelstand, Konzern, Beratung und Familien-unternehmen das Partnerteam. Er verfügt über umfassende …

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Gehaltsumfrage: PhotovoltaikZentrum ermittelt erneut Gehälter von Beschäftigten aus der SolarbrancheBild: Gehaltsumfrage: PhotovoltaikZentrum ermittelt erneut Gehälter von Beschäftigten aus der Solarbranche
Gehaltsumfrage: PhotovoltaikZentrum ermittelt erneut Gehälter von Beschäftigten aus der Solarbranche
Triefenstein, 08. September 2011 – Bereits zum dritten Mal in Folge ermittelt das Onlinepanel Photovoltaikumfrage® (photovoltaikumfrage.de) die durchschnittlichen Gehälter von Beschäftigen aus der Solarbranche. Mit dem Titel „Die große Gehaltsumfrage – Was verdient die Solarbranche wirklich“ knüpft das PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler am Erfolg der letzten …
Bild: Neue Studien der VEND consulting GmbH erschienenBild: Neue Studien der VEND consulting GmbH erschienen
Neue Studien der VEND consulting GmbH erschienen
… untersucht worden sind. Themenschwerpunkte bilden hierbei Übernahmetendenzen entlang der Wertschöpfungskette, Produktpräferenzen der Kunden sowie Risiken und Herausforderungen der Solarbranche. Basis beider Studien bilden ausführliche Sekundärrecherchen. Neue, wichtige Erkenntnisse werden aus den durchgeführten Primärerhebungen generiert, bei der für …
Bild: Energieschub durch Interim Manager: Solarunternehmen engagieren vermehrt Manager auf ZeitBild: Energieschub durch Interim Manager: Solarunternehmen engagieren vermehrt Manager auf Zeit
Energieschub durch Interim Manager: Solarunternehmen engagieren vermehrt Manager auf Zeit
München/Grünwald (w&p) — Die intensiv geführte Diskussion zu den Kürzungen bei den staatlichen Fördermaßnahmen für Solaranlagen und die schwachen Erlöse 2009 haben in der Solarbranche Spuren hinterlassen. Experten erwarten für 2010 eine Welle von Joint Ventures und Fusionen bei Solarunternehmen. Immer mehr Unternehmen der Branche vertrauen darum auf …
Floridas Solarbranche... bietet Hilfe für Unternehmerinnen.
Floridas Solarbranche... bietet Hilfe für Unternehmerinnen.
… Florida bei der Leistung von Photovoltaikanlagen im Vergleich aller US-Bundesstaaten zum oberen Drittel. Das birgt auch Chancen für deutsche Akteure der Solarbranche, die mit einem Unternehmen oder Tochterunternehmen in Florida Erfolge feiern möchten, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON (http://www.us-corporation.org), das deutschsprachige Unternehmer …
Bild: Veröffentlichung Whitepaper Studie zum Solar-PV Markt in Brasilien zur Intersolar in München 22.-24.06.2016Bild: Veröffentlichung Whitepaper Studie zum Solar-PV Markt in Brasilien zur Intersolar in München 22.-24.06.2016
Veröffentlichung Whitepaper Studie zum Solar-PV Markt in Brasilien zur Intersolar in München 22.-24.06.2016
… Erneuerbare Energien zurückgefahren werden, wie man aktuell an der Novelle des EEG sieht, ist ein guter Moment für eine Internationalisierung in lateinamerikanische Märkte. „Für die Solarbranche ist Brasilien noch ein sehr junger Markt in dem es jetzt gilt sich Marktanteile zu sichern“. Die Wachstumsphase hat dabei grade erst begonnen, erklärt Fischer. Gerne …
Unbegrenztes Wachstum oder Konsolidierung der Photovoltaik-Branche?
Unbegrenztes Wachstum oder Konsolidierung der Photovoltaik-Branche?
… Tage lang diskutierten Experten aus Industrie, Politik und Finanzwelt sowie Vertreter der Fachverbände intensiv über die aktuelle Situation und Zukunft der Solarbranche. Ein Schwerpunkt war die Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes im kommenden Jahr. Im Analysten-Panel erörterten Marktanalysten und Bankenvertreter die Aussichten der deutschen …
Bild: Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die SolarbrancheBild: Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche
Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche
… 20. Oktober 2009 über das Onlinepanel Photovoltaikumfrage (photovoltaikumfrage.de) eine neue Online-Umfrage mit dem Titel "Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche". Die Umfrage richtet sich an alle Arbeitnehmer/innen aus der Solarbranche und verfolgt das Ziel, das durchschnittliche Einkommen von Arbeitnehmern verschiedener Positionen …
Solarbranche 2013: Ein Jobmotor in den USA
Solarbranche 2013: Ein Jobmotor in den USA
In den USA hat sich die Solarbranche 2013 als ein Jobmotor erwiesen. Laut der Studie „National Solar Jobs Census 2013“ der Nonprofit-Organisation „The Solar Foundation“ (TSF) stellte die US-amerikanische Solarindustrie 2013 insgesamt 142.698 neue MitarbeiterInnen ein. Der Anstieg der Mitarbeiterzahlen in der Branche lag bei 19,9% seit September 2012 …
Bild: Die Bayerische Forschungsallianz auf der Intersolar Europe 2013Bild: Die Bayerische Forschungsallianz auf der Intersolar Europe 2013
Die Bayerische Forschungsallianz auf der Intersolar Europe 2013
… Litauen, Polen und Großbritannien. Auch sechs bayerische Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligen sich als Partner bzw. als assoziierte Partner an POCAONTAS. EU-Fördermittel für die Solarbranche Mit dem 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) stellt die Europäische Kommission in den Jahren 2007 bis 2013 rund 53 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung …
Bild: Photovoltaikumfrage: Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche - geht in eine neue RundeBild: Photovoltaikumfrage: Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche - geht in eine neue Runde
Photovoltaikumfrage: Die große Gehaltsumfrage - Was verdient die Solarbranche - geht in eine neue Runde
… 2010 – Es ist wieder soweit: Die Meine Solar GmbH startet über das Onlinepanel Photovoltaikumfrage® (photovoltaikumfrage.de) erneut „Die große Gehaltsumfrage – Was verdient die Solarbranche wirklich“. Damit knüpft die Meine Solar GmbH an den Erfolg der letzten Onlinebefragung zum Tabu-Thema Nr. 1 in Deutschland an. Annähernd 2.000 Probanden hatten an …
Sie lesen gerade: Quo vadis Solarbranche