(openPR) Nürnberg - „Nachwuchs von Vilma nicht auffindbar“, so lautet eine Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 07. Januar 2008. Offenbar hat die Eisbären-Mutter Vilma ihre beiden kleinen Babys aufgefressen.
Tiergarten-Direktor Dag Encke hatte bereits nach der Geburt der kleinen Eisbären verlauten lassen, dass er eher den Nachwuchs sterben lasse, als solch einen Rummel wie in Berlin mit dem Eisbären Knuth zuzulassen. Bürgermeister Förther hatte dagegen kritisiert, dass keine Videoüberwachung installiert wurde und dass die Öffentlichkeit an dem Ereignis keinen Anteil haben solle. Eisbär Knuth war in Berlin erfolgreich mit der Flasche groß gezogen worden und hatte dem Berliner Zoo zusätzliche Einnahmen in Millionhöhe beschert.
„Raubtiere sind dafür bekannt, dass sie ihren Nachwuchs auffressen, wenn die Jungtiere nicht in Ordnung sind oder die Umstände für die Mutter eine erfolgreiche Aufzucht unwahrscheinlich machen“, so Encke. Eine erste Kontrolle und Fütterung sei erst nach einer Sechs-Wochen-Frist nach der Geburt zum Ende dieser Woche vorgesehen gewesen, weil das Europäische Zuchtprogramm (EEP) dies so empfehle, so der Tiergarten-Leiter.
Tiergarten-Direktor Dag Encke und sein Stellvertreter Helmut Mägdefrau stehen nun in der Kritik, dass sie nicht alles für eine erfolgreiche Aufzucht getan hätten. Der Vorsitzende des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDFS), Jürgen Ortmüller, fordert den sofortigen Rücktritt der Nürnberger Tiergarten-Leitung. „Nachdem aufgrund der nicht reproduzierbaren natürlichen Haltungsbedingungen in den letzten sieben Jahren bereits sieben tote Delfin-Babys in Nürnberg zu verzeichnen waren, zeugt es von absoluter Ignoranz dem Leben der kleinen Eisbären gegenüber, diese unbeaufsichtigt in der Wurfbox mit der Eisbärenmutter alleine zu lassen und diese nicht zu beobachten“, so Ortmüller.
„Bis zum heutigen Morgen war alles ruhig und vollkommen unauffällig“, betont Encke. Die Jungtiere hätten offensichtlich keinen Hunger gehabt, weil man sonst anhaltende Rufe hätte hören müssen. Um 11 Uhr kratzte die Eisbären-Mutter Vilma jedoch an der verschlossenen Box. Bei einer sofortigen Kontrolle des Innenraums stellte ein Tierpfleger fest, dass keine Jungtiere mehr zu sehen waren und dass das Muttertier „gut im Futter stand, aber sehr nervös war“.--Ende












