(openPR) Pressemeldung Aktion Kirche und Tiere – AKUT e.V.
Am kommenden Sonntag, 29. Juli 2007, verleiht die „Aktion Kirche und Tiere – AKUT e.V.“ ihren Franziskus-Preis an das Ehepaar Ingeborg und Erich Gräßer. Im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche der evangelischen Gemeinde Witten-Bommern (Rigeikenstraße) erfolgt die Preisverleihung im Rahmen einer kleinen Feier im angrenzenden Gemeindehaus. Den zuvor stattfindenden Gottesdienst (10 Uhr) halten Pfarrer Michael Göhler und Pfarrer Dr. Ulrich Seidel (Leipzig), Vorsitzender von AKUT e.V.
Über den Preis:
Der undotierte Franziskuspreis wird in unregelmäßigen Abständen an Personen verliehen, die sich um den Tierschutz in der Kirche verdient gemacht haben. Das zentrale Vermächtnis dieses großen Heiligen ist die Liebe zur ganzen Schöpfung um ihrer selbst willen. Dieser Gedanke ist heute dringlicher denn je angesichts des ungeheuerlichen Ausmaßes des Leidens der Tiere, das unsere Gesellschaft gleichgültig hinnimmt. Auch die Kirche schweigt weithin dazu und glaubt nur für den Menschen da zu sein. Desto wichtiger sind Christen, die nicht allein durch ihre Tat Barmherzigkeit gegenüber den Tieren praktizieren, sondern auch im Gedanken einer allumfassenden Ethik in der christlichen Lehre und Theologie die verletzte Würde der Tiere zu einem Thema machen. Das ist umso verdienstvoller, da sie sich durch Kritik und Spott nicht haben entmutigen lassen.
Über die Preisträger:
Mit Frau und Herrn Gräßer werden Persönlichkeiten geehrt, die seit Jahrzehnten aus christlichem Engagement versuchen, Tieren im Glauben und der Theologie Raum zu geben. Darin sind sie Schrittmacher gewesen und haben viele Menschen ermutigt, aus ihrem christlichen Glauben heraus Partei für Tiere zu ergreifen, die selbst keine Stimme haben und auf Liebe und Solidarität von uns Menschen angewiesen sind. Beide wohnen in Witten / Westfalen.
Frau Dr. Ingeborg Gräßer (Jahrgang 1930) ist ehemalige Realschullehrerin und hat über Jahrzehnte hinweg unermüdlich zahlreiche Versuche unternommen, den Tierschutz stärker in den Köpfen der Bevölkerung und der Kirchen zu verankern. Dies erfolgte teilweise ganz praktisch, teilweise auch durch theologische Aufsätze und Referate. Zudem engagiert sie sich im politischen Tierschutz.
Herr Professor Dr. Erich Gräßer (Jahrgang 1927) ist Universitätsprofessor und Theologe. Er studierte Theologie in Wuppertal, Tübingen und Marburg. Er war Professor für Neues Testament in Bochum, emeritierte 1993 an der Universität Bonn. Er war Präsident der der wissenschaftlichen Albert-Schweitzer-Gesellschaft. Besonderer Schwerpunkt seiner Forschung ist neben dem Hebräerbrief, dem 2. Korintherbrief sowie der Apostelgeschichte Leben und Werk Albert Schweitzers. Professor Gräßer ist auch als Buchautor bekannt.
Über den Verein:
AKUT e.V. hat sich die Aufgabe gestellt, den Tieren als Mitgeschöpfe in der Kirche und der Theologie Raum zu geben. Hierzu möchten wir das ethische Potential der Bibel auch in dieser Frage lebendig halten. AKUT ist bundesweit ökumenisch tätig und hat seinen Sitz in Hamburg. Weitere Informationen unter www.aktion-kirche-und-tiere.de.
Aktion Kirche und Tiere (AKUT) e. V.
Geschäftsstelle c/o Vivian Kate Wichmann
Rahnstr. 23, 22179 Hamburg
Tel/ Fax: 040/ 642 63 61
E-Mail:

Pressekontakt: Pfarrer Dr. Ulrich Seidel
Kirchplatz 1, 04821 Brandis
Tel: 034292/ 66541
Der Verein wurde 1988 von dem evangelischen Pfarrerehepaar Christa und Michael Blanke gegründet, nachdem kurz zuvor (Juli 1988) der bundesweit erste Fernsehgottesdienst mit Tieren im ZDF ausgestrahlt wurde. Sitz des Vereins war zunächst der kleine Ort Glauberg nordöstlich von Frankfurt. Christa und Michael Blanke waren schon vorher tierschützerisch aktiv, unter anderem mit einem Gottesdienst vor den Werkstoren von Hoechst in Frankfurt am 18. April 1986 unter dem Motto: "Hoechst, erbarme dich", der für einiges Aufsehen in der Öffentlichkeit und auch in Kirchenkreisen sorgte.
Der Fernsehgottesdienst (1988) am Sonntagvormittag aus dem Pfarrhof in Glauberg unter Einbeziehung von Tieren in die Liturgie erregte ebenfalls ein starkes Medieninteresse. „Hängebauchschwein im Gottesdienst - erster Tiergottesdienst im ZDF" waren die damaligen Schlagzeilen. Das ganze Projekt wurde zu einem öffentlichen Ereignis und zu einem Politikum - auch kirchenintern. Es setzte eine intensive Diskussion darüber ein, ob solche Gottesdienste (aus evangelischer Sicht) "erlaubt" seien, ob Segnungen von Tieren theologisch gerechtfertigt seien.
Mit der Gründung des Vereins AKUT sollte eine Basis dafür geschaffen werden, den theologisch und spirituell wichtigen Zusammenhang zwischen christlicher Theologie und Tierschutz auch weiterhin in die kirchliche Öffentlichkeit hinein vertreten zu können.
Eine der ersten Aktionen bildete das "Glauberger Schuldbekenntnis" In dem sich Theologinnen und Theologen dazu bekennen, vor "unseren Geschwistern, den Tieren, versagt zu haben". Lange Jahre war Michael Blanke erster Vorsitzender des Vereins und seine Frau Christa engagierte sich zunehmend mehr im direkten Tierschutz. Auf ihre Initiative hin wurde die Aktion "TierTodesTransporte - Europa erbarme dich" ins Leben gerufen - zunächst innerhalb von AKUT. Als sich zeigte, dass diese Initiative sehr erfolgreich war, benötigte man neue Organisations -strukturen. Der Verein "Animals' Angels" wurde gegründet und arbeitet unabhängig von AKUT.
1998 wurde Guido Knörzer, als Nachfolger von Michael Blanke, zum ersten Vorsitzenden gewählt. Stellvertretender Vorsitzender war Walter Gerhardt.
Auf der Mitgliederversammlung vom 8. Oktober 2005 in Kassel wurde Pfarrer Dr. Ulrich Seidel zum ersten Vorsitzenden von AKUT e. V. gewählt und Pastor Holger Janke als Stellvertreter (Herr Knörzer und Herr Gerhard haben aus persönlichen bzw. gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidiert).