(openPR) Am Pfingstmontag, 16. Mai hebt sich um 14 Uhr zum ersten Mal der Vorhang für das Chiemgauer Heiligenspiel 2016. Seit Februar übten über 60 Darsteller ihre Auftritte im Stück „Franziskus - Der Narr Gottes“, geschrieben vom österreichischen Autor, Schauspieler und Dramaturgen Felix Mitterer. Die Arbeiten des Tirolers, zu denen mehrere Tatort-Folgen, der TV-Vierteiler „Die Piefke-Saga“ und auch die mit Mario Adorf verfilmte Serie „Alle für die Mafia“ zählen, wurden unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Peter-Rosegger-Preis ausgezeichnet.
Mitterer weiß, dass eine gute Geschichte von Konflikten lebt. Sein Franziskus schlägt das reiche Erbe seines Vaters aus und beschließt, wie sein Vorbild Jesus Christus, im einfachen Büßergewand durch die Lande zu ziehen. Zahlreiche Anhänger, darunter Theologen und Adelige, sind von seiner vorgelebten, radikalen Einfachheit fasziniert und folgen ihm. Auch seine Schwester Klara, die Franziskus über alles liebt, möchte seinem Beispiel folgen.
Den meisten seiner Anhänger wird allerdings schnell der Unterschied zwischen Theorie und Praxis klar. Nur echte Heilige können ein Leben in Armut, die Grausamkeit der Natur sowie ständige Anfeindungen und Kritik mit einem Lächeln ertragen.
Seine treuesten Apostel, die Franziskus als „Minderbrüder“ bezeichnet, sehnen sich schon bald nach Ordnung und beobachten besorgt den körperlichen Verfall ihres Anführers. Bischof Guido von Assisi, der Franziskus wohlgesonnen ist, möchte seinen Schützling zur Gründung eines neuen Franziskanerordens bewegen. Aber Franziskus lehnt ab. „Kein Besitz! Kein Vorrat an Speisen!“, brüllt er die wohlmeinenden Ratgeber in der zweiten Hälfte des Bühnenstückes an. Als Narr Gottes will er weiter durch die Gegend ziehen, bis ihn der Herr zu sich ruft.
Ausgezehrt von Hunger und Krankheit macht sich Franziskus auf den Weg zur letzten Station seines Lebens: Dem Martyrium, das jedem Heiligen in den letzten Szenen des Chiemgauer Heiligenspiels blüht. Permanent muss er dabei die Veruntreuung seiner Ideale durch selbst ernannte Gutmenschen ertragen. Sogar über die Form seiner eigenen Beerdigung wird gestritten.
Dem Zuschauer macht Mitterer diesen dramatischen Stoff mit zahlreichen Actionszenen und gelegentlich auch ein wenig Humor schmackhaft. Die Umsetzung auf der Bad Endorfer Theaterbühne unterliegt Spielleiter Josef Kößlinger, Hauptdarsteller Konrad Schlaipfer, einem aus über sechzig Laiendarstellern bestehenden Ensemble sowie zahlreichen Helfern hinter der Bühne, die für Kostüme, Schminke, Beleuchtung und aufwändig gestaltete Bühnenbilder sorgen.
Das Ergebnis der langen Probenarbeit können Zuschauer und geladene Ehrengäste ab 16. Mai erleben. Weitere Aufführungen finden bis zum 19. Juni, jeweils sonntags um 14 Uhr und freitags um 20 Uhr, statt. Karten sind über die Webseite des Vereins, http://www.theater-endorf.de, oder Tel.: 08053-3743 erhältlich.













