(openPR) Von Alexander Hauk
München/Griesheim/Grünau (aha). Auf die Frage, warum sich Herr und Hund oft ähnlich sind, gibt es eine einfache Antwort: Gleich und gleich gesellt sich gern. „Menschen tendieren dazu sich Hunde auszuwählen, denen sie selbst ähnlich sind und die ihnen ähnlich sehen“, sagt Prof. Dr. Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Ethologie im österreichischen Grünau. Auch im Verhalten gleichen sich Herrchen und Hund im Laufe der Zeit an: „Die Sozialisation ist mit der zwischen Kindern und ihren Eltern vergleichbar“, berichtet Kotrschal.
Übereinstimmungen in Optik und Charakter können bei der Kaufentscheidung eine große Rolle spielen: „Wir interpretieren die Gesichtszüge eines Hundes aus unserer menschlichen Perspektive, das heißt, wir legen dem Tier ein menschliches Raster an und fragen uns, ob uns der Hund sympathisch ist“, so der Verhaltenswissenschaftler. Die menschliche Partnerwahl funktioniere nach denselben Regeln.
Hunde oft Spiegelbilder ihrer Herrchen
Die Hundetrainerin Perdita Lübbe-Scheuermann bestätigt die Studien von Kotrschal: „Hunde sind häufig die Spiegelbilder ihrer Halter.“ Die Leiterin der bundesweit ersten ISO-zertifizierten Hundeschule (Qualitäts-Norm DIN EN ISO 9001:2000) im hessischen Griesheim hat seit 1994 bei der Erziehung mehrerer tausend Hunde geholfen. Sie hat beobachtet, dass zum Beispiel unsichere Hundehalter oft auch einen unsicheren Hund haben. „Zwischen Hund und Halter findet eine Stimmungsübertragung statt“, erklärt die Hundeexpertin. Laut Lübbe-Scheuermann haben sportliche Menschen auffallend häufig sehr aktive Hunde, wie Dalmatiner oder Border Collie: „Ästheten wählen hingegen oft ausgesprochen schöne Hunde wie Weimaraner, Afghanen und Golden Retriever.“
Ähnlichkeiten auch in Napf und Kochtopf
Die Verhaltensähnlichkeit zwischen Halter und Hund lässt sich bis hin zur Ernährung beobachten. „Menschen, die sich bewusst ernähren, achten auch bei ihren Hunden auf das Futter“, sagt die diplomierte Tierpsychologin (Akademie für Tiernaturheilkunde) Karin Herrmann. Weil die Münchnerin von der Qualität herkömmlichen Hundefutters enttäuscht war, hat sie ihr eigenes Bio-Hundefutter auf den Markt gebracht. Dass minderwertiges Futter sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann ist unter Hundebesitzern und Hundezüchtern bekannt. Das Fleisch für „Herrmanns Hundefutter“ enthält keine Zusatzstoffe und stammt ausschließlich von Bio-Höfen. „Ein Großteil meiner Kunden ernährt sich sehr bewusst“, bestätigt Herrmann.
Mit ihren Studien und Beobachtungen bestätigen Prof. Dr. Kotrschal, Perdita Lübbe-Scheuermann und Karin Herrmann eine Studie der Universität von Kalifornien im US-amerikanischen San Diego vom Frühjahr 2004. Danach scheinen sich angehende Hundebesitzer von vornherein für solche Tiere zu entscheiden, die ihnen am ehesten entsprechen.
Keine optische Angleichung
Trotz aller erforschten und belegten Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Hund räumt Kotrschal mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf: „Optisch gleichen sich Hund und Herrchen mit der Zeit nicht an.“ Lediglich im Verhalten könne eine Anpassung beobachtet werden, so der Wissenschaftler. Aber auch hier hat die Ähnlichkeit Grenzen: „Meine Hunde beißen immer meine Nachbarn – ich nicht“, sagt der Besitzer von zwei Eurasiern mit einem Schmunzeln und nicht ganz ernst gemeint.










