(openPR) Zur Fachmesse AUTOMATICA 2006 präsentieren die Standorte Nürnberg und Mönchengladbach der Nexans Deutschland Industries Leitungen und Netzwerkkomponenten für den industriellen Einsatz und den Transportsektor. Gezeigt werden zum Beispiel Motor-, Sensor- und Steuerleitungen sowie Busleitungen für gängige Industrie-Bussysteme und schleppfähige Lösungen. Außerdem sind aktive Komponenten für das Industrial Ethernet und die Einbindung von Wireless-LAN-Geräten am Stand zu sehen.
Klassifizierung erleichtert die Auswahl schleppfähiger Leitungen
So genannte Schleppfähigkeitsklassen erleichtern die Auswahl flexibler und schleppfähiger Leitungen, die unter anderem in Werkzeugmaschinen, Robotern und Fördereinrichtungen eingesetzt werden. "Oft sind Anwender verunsichert, welche Leitung zu ihrer Anforderung passt", sagt Lothar Igl, Produktmanager bei Nexans Nürnberg. "Nicht nur Vibrationen, aggressive Medien oder extreme Temperaturen gilt es bei der Wahl des geeigneten Kabels zu beachten, sondern insbesondere die dynamische Beanspruchung und die Anzahl der angestrebten Biegezyklen." Daher hat Nexans die dynamischen Eigenschaftsprofile ihrer Leitungen untergliedert und bezeichnet diese Klassen mit SFK 1 bis SFK 7. In den Schleppfähigkeitsklassen spiegeln sich Kenngrößen wie längster Verfahrweg, mögliche Beschleunigung, maximale Geschwindigkeit der Bewegung und der Biegeradius wider (siehe Bild 1). Leitungen ab SFK 4 erfüllen in der Regel fünf Millionen Biegezyklen und mehr ohne Ausfall. "Oft lohnt es sich allerdings, eine Leitung der nächst höheren Klasse zu nutzen", rät Igl. "So eine Leitung ist etwa ein Viertel teurer, bietet aber die doppelte Sicherheitsreserve und eine wesentlich längere Laufzeit." Spielraum besteht auch, wenn nicht alle dynamischen Eigenschaften zugleich ausgereizt werden. So lässt sich bei größeren Biegeradien zum Beispiel die Beschleunigung oder die Verfahrgeschwindigkeit heraufsetzen, ohne die Lebensdauer negativ zu beeinträchtigen. Über die Erfahrungen in hausinternen Tests und im Kundeneinsatz gibt das Nexans-Team Messebesuchern gerne Auskunft.
3D Power: Hightech-Roboterleitungen in der Entwicklung
Derzeit entwickelt Nexans unter dem Motto "3D Power" Leitungen für Extrembeanspruchungen in Roboterapplikationen mit Torsionsbelastungen von +/- 180° bis +/- 540°. Diese speziell auf den Einsatz in Robotern abgestimmten Leitungen werden sich in einer neuen Kategorisierung finden, die zurzeit in Ausarbeitung ist. Diese TFK (Torsionsfähigkeitsklassen) beinhalten Leitungen, die auf schnelle, kurze Bewegungsabläufe und eine hohe Torsionsbelastung ausgelegt sind.
Nexans Research Center: Testet härter als die Realität
Bei Entwicklung und Erprobung von Hochleistungskabeln dient das Nexans Research Center als Testzentrum. Hier lassen sich Biegen und Strecken, Beugen und Drehen unter realistischen Bedingungen simulieren. Dabei werden die elektrischen Werte der Leitungen im Betrieb gemessen, um inline den Bruch einzelner Litzen diagnostizieren zu können. Erst kürzlich wurde das AAC (Automation Application Center) um eine Anlage erweitert, auf der Leitungen in Schleppketten überprüft werden. Die neue Station hat eine Länge von 13 m, kann die Leitung mit bis zu 5 m/s² beschleunigen und erreicht eine maximale Verfahrgeschwindigkeit von 5 m/s. Derartigen Belastungen müssen Leitungen zum Beispiel in Blechbearbeitungsmaschinen widerstehen, wie sie beim Karosseriebau verwendet werden. Was in Zahlenwerten zurückhaltend klingt, bekommt einen neuen Stellenwert beim Hebeversuch: Ein kräftiger Mann hat bereits Mühe, die Enden der hier zu erprobenden Schleppketten anzuheben, denn etliche zig Kilogramm Gewicht pro Meter sind keine Seltenheit.
Nexans-Produktmanager Pajo Tumbas sieht im Betrieb des Nexans Research Centers eine vertrauensbildende Maßnahme, denn "wir können nicht nur errechnen, wie belastbar unsere Leitungen sind, wir können es sogar nachvollziehen". Das trifft auch auf die Leitungen zu, die Nexans speziell für dreidimensionale Bewegungsabläufe in Industrierobotern entwickelt und die realitätsnah in kompletten Schlauchpaketen getestet werden. "Dank des AAC können wir vom Leitermaterial über die Verseilung bis zur Ummantelung alles in Frage stellen, erproben und verbessern sowie Leitungen im Kundenauftrag austesten." (siehe auch Bild 2)
Industrial Ethernet erobert die Bahn
Zu den Exponaten der Nexans gehören Industrial-Ethernet-Leitungen, die auf die Anforderungen der Bahn zugeschnitten sind. "Ethernet verdrängt zunehmend Bahn-Bus-Standards wie MVB und UIC", erklärt Jürgen Daut, Global-Produktmanager von Nexans. Im Gegensatz zu stationären Anwendungen müssen verkehrstaugliche Leitungen zusätzliche Anforderungen erfüllen, etwa eine bessere Flammwidrigkeit sowie niedrige Toxizität, geringe Rauchentwicklung im Brandfall und einen erweiterten Temperaturbereich. Entsprechende Ethernet-Leitungen – Typenbezeichnung RAILNET - bietet Nexans unter anderem im so genannten Stern-Vierer-Aufbau an. Bei diesen vieradrigen Leitungen bilden jeweils die gegenüberliegenden Leitungen ein Paar und ergeben einen nahezu kreisrunden Querschnitt. Diese Anordnung entspricht der Pin-Belegung des M12-Steckers, einem im Maschinenbau gebräuchlichen und besonders robusten Stecker. Das erleichtert die Konfektionierung und wirkt sich positiv auf die Belastbarkeit (Zugbeanspruchung) aus.
Sicherheit bei aktiven Komponenten groß geschrieben
Abgerundet wird das breite Spektrum an Industrial-Ethernet-Lösungen nicht zuletzt durch aktive Komponenten der Netzwerktechnik, die in Mönchengladbach entwickelt und produziert werden. Beispiele sind industrietaugliche Switches (Bild 3), die gehobenen Anforderungen gerecht werden. Geräte der Serie iSwitch 7xx verfügen beispielsweise nicht nur über sieben Datenanschlüsse und die Möglichkeit, im Uplink alternativ Kupferkabel oder Lichtwellenleiter anzukoppeln, sondern sie unterstützen auch Power over Ethernet (PoE). Bei geeigneten Endgeräten, zum Beispiel Voice-over-IP-Telefonen oder Wireless-Access-Points, werden Steckernetzteile dadurch überflüssig. Die Switches selbst können redundant mit Strom versorgt werden, um Ausfällen vorzubeugen, oder ihre Energie über Twisted-Pair-Datenleitungen beziehen. Die Konfiguration der Top-Serie iSwitsh 7xx fällt leicht, denn die Geräte besitzen einen Kartensteckplatz für SD-Cards. Auf ihnen lässt sich die Konfiguration speichern und auf andere Geräte oder – bei Ausfall – den neuen Switch übertragen.
Industrial WLAN-Solutions: Drahtlos kommunizieren mit doppeltem Boden
Ausfallsicherheit wird auch bei WLAN-Access-Points wie dem iWLAN-40-2 groß geschrieben. Hier sorgen zum Beispiel zwei integrierte Wireless-LAN-Module für die zuverlässige Anbindung von Flurförderzeugen, Messwagen oder anderen mobilen Einrichtungen. Sie arbeiten mit einem Datendurchsatz bis 108 Mbit/s auf den Frequenzen 2,4 und 5 GHz. Oft erlaubt das 5-GHz-Band (mit maximal 19 Kanälen) eine weniger störungsanfällige Übertragung in der industriellen Umgebung. Die Geräte können als Access-Point, Bridge, Router oder Client ins Netz eingebunden werden.
Zu sehen sind diese und viele weitere Produkte der Nexans vom 16. bis 19. Mai auf der AUTOMATICA 2006 in München. Nexans stellt aus in Halle Halle B2, Stand 218. Am Stand können Fachbesucher außerdem Exponate von Cabloswiss kennen lernen, einer Tochter des Nexans-Konzerns, die sich auf die Produktion von Robotik-, Schweiß- und Schleppkettenleitungen für den industriellen Einsatz spezialisiert hat.
Bilder:
Bild 1: Schleppfähigkeitsklassen visualisiert: Je größer die Fläche im Diagramm ist, desto höheren dynamischen Beanspruchungen widersteht das Kabel. Großzügig ausgewählte Leitungen belohnen den Anwender mit gesteigerter Lebensdauer ohne großen finanziellen Mehraufwand.
Bild 2: Torsionstest im Nexans Research Center Nürnberg: Dreidimensionale Bewegungen im kompletten Schlauchpaket simulieren realitätsgetreu die Belastung beim Robotereinsatz. Alle elektrischen Größen werden während des Testlaufs kontinuierlich aufgezeichnet und ausgewertet.
Bild 3: Sichere Switches für Industrial Ethernet: Der Anschluss von bis zu fünf redundanten Spannungsversorgungen bewirkt eine erhöhte Betriebssicherheit. Außerdem können die Switches auch über die Twisted-Pair-Datenleitung mit Strom versorgt werden. Datensicherheit gewährleistet eine Authentifizierung der angeschlossen Teilnehmer gemäß IEEE 802.1x und Radius. (Bilder: Nexans)
Weitere Informationen / Pressekontakt












