(openPR) Kurz vor dem Internationalen Frauentag beleuchtete die Hochschule Harz in Kooperation mit dem Frauenzentrum Wernigerode eine lange vernachlässigte Facette der Menschheitsgeschichte. Die Vernissage zur Wanderausstellung „Philosophinnen - Von der Antike bis zur Gegenwart. Philosophiegeschichte aus weiblicher Sicht“ lockte am Mittwoch, dem 4. März, über 30 Interessierte in die „Papierfabrik“ (Haus 9) auf den Wernigeröder Campus. Das Hallenser Frauenzentrum Weiberwirtschaft/ Dornrosa e.V. zeigt auf 16 großformatigen Tafeln in Text und Bild das Werk und Schicksal mutiger Denkerinnen. Viele Frauen philosophierten schon seit der Antike, nur waren die Verhältnisse nicht immer danach, dies auch laut zu tun.
„Es dauerte lange, bis Frauen sich in der Wissenschaft durchsetzen konnten“, betonte Michael Schilling, Kanzler der Hochschule Harz, in seiner Begrüßungsrede. Er merkte an, dass Frauen in der Professorenschaft trotz zahlreicher Förderprogramme und facettenreicher Unterstützungsangebote auch heute noch in der Unterzahl sind. Insbesondere die Philosophie sei eine von Männern geprägte Wissenschaft. Bis 1993 spielten Frauen in Philosophielexika keine Rolle, auch weil ihnen lange der Zugang zu akademischer Bildung verwehrt wurde. „Diese haben sich Frauen jedoch schon seit der Antike, oft entgegen der Geschlechterrollen und Gesellschaftsnormen, angeeignet“, betonte Irmtraut Blume vom Frauenzentrum Wernigerode. Elke Prinz vom Dornrosa e.V., eine der Ausstellungsautorinnen, ergänzte: „Einige der Philosophinnen haben ihr Denken und Wirken wie auch die Wissensvermittlung mit Verfolgung, mit Verschweigen und teilweise mit dem Leben bezahlt“.
Die Ausstellung „Philosophinnen - Von der Antike bis zur Gegenwart. Philosophiegeschichte aus weiblicher Sicht“ ist erst die zweite Sammlung im deutschsprachigen Raum, die sich mit dieser Thematik beschäftigt. Angefangen bei der Antike über Mittelalter und Renaissance, Aufklärung und Romantik bis hin zu Moderne und Gegenwart werden beeindruckende Denkerinnen porträtiert, darunter Pythagoras Ehefrau – die auch an der Entwicklung seines berühmten Satzes beteiligt gewesen sein soll, die Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen, die New Yorker Essayistin Susan Sontag und die Verlegerin Gertrude Stein.
Alle Kunst-, Kultur- und Geschichtsinteressierten sind herzlich eingeladen, sich einen Einblick in das Leben und Wirken der Philosophinnen über die verschiedenen Jahrhunderte zu verschaffen. Die Ausstellungstafeln sind noch bis Mitte April im Foyer der „Papierfabrik“ (Haus 9) auf dem Wernigeröder Campus der Hochschule Harz montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zu sehen, der Eintritt ist wie immer frei.











