Krebs: neue Internetplattform für psychologische und psychosoziale Beratung

(openPR) Psychoonkologie: In Deutschland leben ca. 3,4 Millionen Menschen mit der Diagnose Krebs. Die Mehrheit der Betroffenen und ihrer Angehörigen erhält keine psychotherapeutische oder psychosoziale Beratung. Um ein lückenloses psychoonkologisches Angebot sicherzustellen, wird gegenwärtig das erste deutschsprachige Psychoonkologie Beratungs- und Pre-Screeningportal für das Internet entwickelt. Volker Beck und Tanja C. Vollmer stellen es im aktuellen Jahrbuch der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie (dapo) vor.

"Die Plattform soll künftig Krebsbetroffene und ihre Familien - neusten e-health Standards folgend - aufklären und beraten, vor allem aber motivieren, rechtzeitig psychosoziale bzw. psychotherapeutische Hilfe einzufordern und anzunehmen. Das Projekt zeichnet sich durch seinen innovativen Charakter aus.

Bisher sind auf der Internetplattform fünf Belastungsbilder Krebsbetroffener (Angst, Depression, Fatigue, Sexualität und Partnerschaft sowie Langzeitfolgen) anhand von je drei Fallgeschichten dargestellt. Die Fallgeschichten werden von Experten (Onkologen, Psychoonkologen, Therapeuten) kommentiert und sind als Empfehlungs- und Lösungsansätze für die Betroffenen integriert. Jedes Belastungsbild, inclusive Expertenkommentar, gilt als ein Web-Modul. Insgesamt bestehen bis dato fünf Web-Module, die sukzessiv einer ausgewählten Studiengruppe online zur Verfügung gestellt und getestet werden.

Neben dem Beratungspfad kann der Besucher der Website zu vorgegebenen Sprechzeiten (an drei Wochentagen) einen Telefon- oder Skype-Berater kontaktieren. Bis Ende 2014 wird das Portal in 80 teilnehmenden Zentren (onkologische Kliniken und Praxen) deutschlandweit evaluiert.

Zugang zum Internet-Portal erhalten Patienten und Angehörige bisher ausschließlich über Onkologen, onkologisches Fachpersonal sowie onkologisch beratende Apotheken.

Erste Ergebnisse der Wirksamkeitsanalyse bestätigen das Projektkonzept: Etwa 70% der Befragten fühlen sich positiv unterstützt auf den unterschiedlichsten Befragungsebenen ..."

>> T. Schopperth, A. Rogge, R. Hirth, A. Werner, S. Malinka (Hrsg.) Psychoonkologie - Bewahren und aufbrechen. dapo-Jahrbuch 2013. Pabst, 112 Seiten, ISBN 978-3-89967-953-3