(openPR) Gaswirtschaft will mehr Dialog mit den Verbrauchern
Leipzig, 22. März 2006. Immer mehr Verbraucher sind von den Aufrufen der Verbraucherzentralen zur Klage gegen die Erdgaspreise verunsichert: Sie wissen nicht, ob sie den Versorgungsvertrag einhalten oder den Rechnungsbetrag von sich aus kürzen und anschließend klagen sollen. "Die öffentliche Kritik an den Gastarifen für Endverbraucher geht an den Besonderheiten des Gasmarktes vorbei", ist sich Wolfgang Eschment, Sprecher des Forum Erdgas, sicher. Klagen seien daher nicht der richtige Weg. Denn sie helfen nicht bei der Senkung des Preises für Erdgas, sondern bergen ein nicht unerhebliches Prozesskostenrisiko für den Klagenden.
"Die Gaswirtschaft will seit langem den konstruktiven Dialog mit den Verbrauchervertretern", machte Eschment beim heutigen Treffen von Gasversorgungsunternehmen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie der Verbraucherzentrale im Verbraucherschutzministerium des Lan-des Brandenburg noch einmal deutlich. "Wir verwehren uns aber gegen die neue deutsche Klagementalität." Die Verbraucher würden hier - weil es scheinbar einfach ist und populär klingt - systematisch auf den falschen Pfad geleitet.
Das Landgericht Heilbronn hatte schon Anfang des Jahres die Rechtmäßigkeit von Preisanpassungen bei Erdgas auf der Grundlage gestiegener Bezugskosten bestätigt (AZ: 6 S 16/05 Ab). Es hat damit die Klage eines Kunden gegen ein Gasversorgungsunternehmen abgewiesen, mit der die Unwirksamkeit einer Preisanpassung mit Hinweis auf § 315 BGB festgestellt werden sollte. "Das Urteil des Landgerichts Heilbronn zeigt exemplarisch, dass in zulässiger und angemessener Weise gestiegene Bezugskosten an die Kunden weitergegeben werden können", so Eschment.
Eine Bewertung einzelner Kundentarife müsse aber auch einbeziehen, dass der Gasmarkt in Deutschland zu vielfältig ist, als dass Endkundentarife punktuell miteinander verglichen werden könnten. Dafür seien die einzelnen Unternehmen zu unterschiedlich. Eschment empfiehlt Verbrauchern, hierüber den Dialog mit ihrem jeweiligen Gasversorger zu führen.
"Grundsätzlich verstehe ich den Wunsch der Verbraucher nach dauerhaft niedrigen Gaspreisen sehr gut", erklärt der Sprecher des Forum Erdgas. Doch außerhalb Deutschlands, im grenzüberschreitenden Gashandel und auf den für Deutschland wichtigen Erdgasmärkten gibt es immer mehr Nachfrager, aber nur wenige Anbieter. "Die aktuell weltweit steigenden Gaspreise sind logische Folge dieser globalen Entwicklung, der wir uns nicht entziehen können. Das einzige, was wir tun können, ist mehr Energie sparen."
Das Forum Erdgas
Forum Erdgas ist ein Zusammenschluss ostdeutscher Erdgas-Unternehmen, die sich dem Dialog und der Information über den Energieträger Erdgas verpflichtet fühlen. Der Kreis organisiert einen offenen Meinungsaustausch, auf dessen Basis das Forum Erdgas an der öffentlichen Diskussion über aktuelle Fragen der Energiepolitik teilnimmt. Die Organisation des Forums, das ohne aufwändige Strukturen auskommt, liegt bei der Verbundnetz Gas AG (VNG), aus deren Kundenkreis die teilnehmenden Gasversorger kommen. Die Mitgliederliste gibt es unter www.forum-erdgas.de .
Kontakt:
Forum Erdgas
Markus Wild
Braunstraße 7
04347 Leipzig
Tel.: +49 341-443-2626
Fax: +49 341-443-3054
www.forum-erdgas.de





