(openPR) In der Kleinstadt Hofheim gehörten – wie überall im Deutschen Reich - Disziplin und Gehorsam gegenüber der Obrigkeit zu den Grundlagen der Gesellschaft. Treue und Gehorsam gegenüber Eltern, Lehrern und Kaiser wurden auch in Hofheim gefordert: in Schule, Alltag und Beruf. Mit letzteren verbunden waren ein überragender Nationalstolz und uneingeschränkter Fortschrittsglaube.
Die rasend schnelle Entwicklung der Industrie und der Aufstieg Deutschlands zur industriellen Großmacht brachten gesellschaftliche Umbrüche mit sich. Für Hofheim bedeutete dies einen Wandel innerhalb der Bevölkerung. Während Bauern und kleine Handwerker zum Arbeiten in die nahen Industriezentren abwanderten, kamen wohlhabende, gebildete Frankfurter, um sich im ländlichen, romantischen Hofheim niederzulassen. Mit diesen erreichten auch kritische Gedanken gegenüber Bürgerlichkeit und Erziehungsnormen die Kleinstadt.
Die Ausstellung will anhand von Beispielen aus Schule, Privat- und Vereinsleben die Bildungsziele und das Gesellschaftsbild um 1914 verdeutlichen. Sie führt von der Euphorie, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges auch in Hofheim herrschte, anhand von ausgewählten Biografien über die Schrecken des Krieges (Feldpostbriefe, Gedichte), den Hunger, die Entbehrung und Arbeitslosigkeit bis zu seinem Ende und dem Beginn der glücklosen Weimarer Republik. Die Ausstellung spannt somit den Bogen zu dem Nährboden, der den Nationalsozialismus ermöglichte.











